[Werbung] Im Bereich der stationären Kopfhörerverstärker – mit oder ohne DAC – finden sich Geräte im Preisbereich von einigen wenigen bis einigen tausend Euro – die Auswahl ist also riesig.
Bisher nutzte ich am iMac den JDS Labs „The Element“ (Test hier) und war auch sehr zufrieden damit. Allerdings hat mich ein kleines Detail wirklich genervt: Die schlechte Abschirmung gegenüber Störfrequenzen. Mein WLAN Router steht in der Nähe, und dieser hat für Störgeräusche zwischen den Songs gesorgt.

Den Questyle CMA400i habe ich dann bei meinem Bloggerkollegen Mark von miniklangwunder.de gehört und war sofort begeistert – sowohl vom Klang und der Kraft als auch vom Bedienkonzept und dem Design. Wenn der dann noch besser geschirmt ist, so dachte ich, wäre mein Problem gelöst. Und in der Tat: Das ist er!
Außerdem bietet er noch so viel mehr…


Allgemeine Beschreibung

Bekannt ist die chinesische Firma Questyle unter anderem durch ihre portablen DAP und ihre patentierte Current-Mode Verstärkungs-Technologie in den größeren Desktop-Modellen CMA600i und CMA800i. Im Gegensatz zu herkömmlichen Verstärkern wird hier eine Multiplikation des Eingangssignals nicht über die Spannungsverstärkung, sondern über eine Stromverstärkung realisiert. Dies soll zu schnellerem Impulsverhalten und daraus resultierend zu mehr Kontrolle und Transparenz führen.

Der CMA400i ist Kopfhörerverstärker und D/A-Wandler zugleich. Genau richtig für meinen Anwendungsfall: Er steht bei mir auf dem Schreibtisch neben meinem iMac und erfüllt am USB Anschluss genau diese beiden Aufgaben mit Bravour.

Der Class A Verstärkerteil ist vollsymmetrisch aufgebaut hat genug Leistung , um selbst ansteuerungskritische Kopfhörer locker mit ausreichend Power zu versorgen. Am symmetrischen Ausgang stehen bei 300Ω fast 4W zum Abruf bereit, am unbalanced Ausgang immerhin  noch über 400mW. Mehr als genug also. Dazu kommt ein absolut schwarzer Hintergrund. Wo manch andere Verstärker Störgeräusche aufschnappen, bleibt der CMA400i mucksmäuschenstill wenn kein Signal zugespielt wird – selbst bei voll aufgedrehtem Lautstärkeregler – also Vorsicht!

Je nach Anwendungsfall kann es ein Nachteil sein, daß das Gerät über keinen analogen Eingang verfügt. Signalquellen finden also ausschließlich digital Anschluss. Entweder über USB, SPDIF oder Toslink. Für mich ist das kein Nachteil, denn ich benötige lediglich den USB Anschluss.

Ausgangsseitig gibt es an der Front einem unsymmetrischen 6.3mm Klinkenanschluss, einen symmetrischen 2.5mm Klinkenanschluss und einen symmetrischen 4-Pol XLR-Ausgang.
Auf der Rückseite befinden sich XLR und RCA Ausgänge. Über einen Wahlschalter wird festgelegt, ob die Lautstärke fix oder regelbar sein soll. So kann das Gerät flexibel wahlweise als DAC & AMP oder als reiner DAC ohne Vorstufenfunktion genutzt werden.

Zur Anpassung an verschieden leistungsfähige Kopfhörer verfügt der CMA400i über zwei Gainstufen. Geschaltet werden diese mittels Schieberegler auf der Geräteunterseite. Für empfindliche InEars kann so die Leistung reduziert werden, damit die Lautstärkeregelung komfortabel bleibt.

Zum Preis von 799€ bekommt man also eine außerordentlich komplette und leistungsstarke Verstärker- und D/A-Wandler Kombination.


Technische Daten

Der CMA400i sieht nicht nur super aus und klingt erstklassig, er kann auch mit inneren Werten auf dem Papier glänzen!

Allgemein

  • Auflösung: 32 Bit/384 kHz und native DSD64/128/256
    D/A-Wandler: AKM AK4490
  • Kopfhörerausgang:
    6,35 mm Klinke, 2,5 mm vollsymmetrische Klinke, 4-Pin vollsymmetrisch XLR
  • LINE-Ausgang:
    XLR-Stereoausgang, RCA-Stereoausgang
  • LINE-Eingang:
    1x USB Type B, 2x, Koax-Digitaleingang, 1x optischer Digitaleingang
  • USB:
    USB-DAC mit 32 Bit/384 kHz und nativem DSD64/128/256
  • GAIN-Einstellung: Low/Normal
  • Lautstärkeregelung: Analog
  • Farbe: Mattschwarz
  • Gewicht: 2,4 kg

Kopfhörerausgänge

  • Empf. Kopfhörerimpedanz: 16- 300 Ω
  • Ausgangsleistung:
    Unbalanced: 650 mW @32 Ω, 106 mW @300 Ω,
    Balanced: 1.200 mW @32 Ω, 418 mW @300 Ω
  • Frequenzgang: 0 Hz – 600 kHz (-3dB)
  • THD+N: 0.0013% (1kHz)

Design & Verarbeitung

Der bei Foxconn hergestellte Questyle CMA400i ist Understatement pur.
Das mattschwarze Aluminiumgehäuse wirkt robust und edel. Die Frontplatte ist 5mm dick! Spaltmaße sind hervorragend, die einzelnen Gehäuseteile sind exakt zusammengefügt und die Schrauben sind plan versenkt.


(Bild: Questyle)

Die Gerätefront wartet mit einem zeitlosen und funktionsorientiertem Design auf.
Der Ein-/Ausschalter ist als Kippschalter ausgeführt und versprüht Retro-Flair pur. In Zeiten von digitalen Pseudo-Schaltern fasst sich das wohltuend und edel an und ist gleichzeitig eine Reminiszenz an glorreiche 80er HIFi Komponenten.
Daneben wird durch orangefarbene LEDs der Funktionsstatus angezeigt: Betriebsart (DAC oder AMP), DSD Modus, Auflösung und Frequenz, Eingangsquelle.
Betriebsart und Eingangsquelle sind jeweils per Taste zu wählen.

In der Mitte befinden sich die drei Kopfhörer-Anschlüsse und rechts außen dann der satt laufende Lautstärkeregler – selbstverständlich ebenfalls aus Aluminium. Dieser läuft geschmeidig mit angenehmen Widerstand und sauber zentriert ohne zu eiern.

Im Übrigen ist der CMA400i auch von innen mehr als ansehnlich. Auf Messen wie der CanJam wird er gern mit einer Plexiglasplatte anstelle der Aluminiumabdeckung ausgestellt. Das sieht edel aus, leider ist dadurch vermutlich die Abschirmung nicht mehr ganz so gut. Diese transparente Abdeckung ist den Demogeräten vorbehalten und leider nicht als Zubehör zu erwerben. Es dürfte aber kein Problem sein, sich beim Glaser der Wahl eine entsprechende Platte anfertigen zu lassen. Gut vorstellen könnte ich mir auch eine orange eingefärbte Variante – passend zur dezenten LED Beleuchtung…

Wer keine ausreichende Stellfläche zur Verfügung hat, kann den 400i auch vertikal betreiben. Ein entsprechender Standfuss aus Gummi kann als Zubehör erworben werden.


Bedienung

Die Bedienung des CMA400i ist angenehm „analog“.
Keine Tastenkombinationen, Displays oder Farbcodes, einfach nur Schalter, Knöpfe und Tasten. Wie in einer Mondrakete. Der jeweilige Betriebsmodus wird über entsprechende LEDs angezeigt. That’s it! Einfach und effektiv. Den Questyle zu bedienen geht locker von der Hand und macht aufgrund der perfekten Materialanmutung und der hohen Präzision bei der Verarbeitung einfach nur Spaß.

Alle frontseitigen Kopfhörer-Anschlüsse sind präzise ins Gehäuse eingefügt und lassen die Stecker satt einrasten. Am USB Anschluss wird volle Kompatibilität mit HiRes Dateien bis zu 384kHz und 32 Bit geboten. Native DSD Wiedergabe ist bis DSD256 möglich. Ein besonderes Schmankerl ist True DSD, d.h. eine bitgenaue Umsetzung in 32/384 Bit/KHz.

Am Mac braucht der CMA400i noch nicht mal einen Treiber. Er wird sofort erkannt und steht als Ausgabegerät zur Verfügung.


Klang

Kraft und Musikalität – das sind die zwei Haupt-Tugenden, die der CMA400i ganz vorzüglich miteinander vereint. Dem Questyle CMA400i hört man seine Power direkt an. Mit kompromissloser Leichtigkeit treibt er meinen Beyerdynamic Amiron (250Ω) an und verhilft ihm zu klanglichen Meisterleistungen. Ebenso locker hat er auch den Sennheiser HD800S – welchen ich leihweise hier hatte – angetrieben.
Vermutlich wird er auch noch leistungshungrigeren Hörern ausreichend Saft liefern.

Und wie stets mit dem Klang?
Auch hier kann der kleine Schwarze voll überzeugen. Der Sound ist warm und druckvoll, trotzdem hochaufgelöst und voller Details und Textur.
Bässe sind kontrolliert und haben Autorität, gehen bis in den tiefsten Frequenzkeller wenn es sein muss. Auch die anderen Bereiche wie Mitten und Höhen werden akkurat und sehr differenziert und plastisch wiedergegeben. Das Gerät spielt ungemein authentisch und begeisternd auf.

In Verbindung mit dem HD800S ist der CMA400i ein Traum!
Für Hörbeispiele geht es übrigens hier entlang!

Der Background ist wie bereits erwähnt totenstill: Es gibt in den Pausen nicht das geringste Rauschen und gegen Einstreuung von Störfrequenzen ist das Gerät aufgrund des dicken Aluminiumgehäuses auch bestens geschützt.

Balanced/Unbalanced
Ich vermag hier kein Urteil abzugeben. Wenn vorhanden, dann sind die Unterschiede so gering, daß ich sie nicht bis kaum höre. Erst recht, da ich ja immer erst das Kabel wechseln muss, so daß der vorhergehende Klangeindruck in solch geringen Nuancen bereits verblasst ist, wenn ich den jeweils anderen Modus anhöre. Mag sein, daß es hier marginale Unterschiede gibt. Es ist mMn aber völlig egal, welcher der drei Anschlüsse genutzt wird – sie alle klingen fantastisch!


Fotogalerie

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Fazit

Der Questyle CMA400i hat einen fantastischen Sound, reichlich Power, ist erstklassig verarbeitet und macht auch optisch eine TOP-Figur auf meinem Schreibtisch. Die Bedienung geht wunderbar intuitiv und mit erstklassiger Haptik von der Hand. Anschlussseitig fehlt mir persönlich nichts, wer einen analogen Input braucht, der sollte sich den großen Bruder, den CMA600i, einmal näher anschauen.
Ansonsten gibt es nichts weiter zu sagen als eine dicke Kaufempfehlung auszusprechen. Wer auf der Suche nach einer erstklassigen Desktop Lösung mit potentem Kopfhörerverstärker und D/A-Wandler ist, der muss sich den Questyle CMA400i einfach mal anhören.

Der Questyle CMA400i ist ein Gerät, welches mich beruhigt schlafen lässt. Die rastlose Suche nach dem immer Besseren hat für mich in diesem Bereich aktuell ein Ende.


Weitere Infos gibts hier: nt-global.de

Questyle CMA400i | Bewertung

9.7

Sound

9.5/10

Verarbeitung

10.0/10

Bedienung

10.0/10

Funktionalität

9.5/10

Preis/Leistung

9.5/10

Pros

  • Erstklassiger Klang
  • Superb verarbeitet
  • Tolles Design
  • Retro-Charme

Cons

  • Kein analoger Input