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Teufel Move Pro | Testbericht

 

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[Werbung] Die Firma Teufel aus Berlin hat sich mit Mehrkanalanlagen für Home Cinema und Computer einen Namen gemacht.

Mein erstes diabolisches System war das 5.1 Concept E.
Quake & Co. haben damit die Wände zum Wackeln gebracht und die Bude zerlegt, der Subwoofer war allen anderen Spielzeug-Plastik Böxchen der damaligen Zeit haushoch überlegen.
Neben Heimkinosystemen und HIFI Boxen bietet Teufel seit vielen Jahren auch ein mittlerweile recht umfangreiches Kopfhörersortiment an.
Teufel präsentiert jetzt mit dem MOVE PRO laut eigener Aussage einen „In-Ear-Kopfhörer der Spitzenklasse mit hochauflösendem Hi-Fi-Klang, integrierter Freisprechfunktion und optimaler Passform.“

Ob das Produkt diesem Anspruch gerecht wird, soll der folgende Erfahrungsbericht zeigen.


Allgemeine Beschreibung

Der neue Teufel Move Pro ist der zweite kabelgebundene InEar des Unternehmens und ist mit rund 130€ das aktuelle Flaggschiff der Move Familie.
Bei Move Pro handelt es sich um einen InEar in „Bulletform“, d.h. er besteht im Grunde lediglich aus einem zylindrischen Gehäuse.
Die Optik ist zwar schlicht, aber technisch-kühl und sehr gefällig mit schönen Details.
Im Kabel ist eine Kabelfernbedienung mit Freisprechfunktion integriert, welche sich sowohl mit iOS, Android und Windows Devices versteht.
Mit seinen hochwertigen, ultraleichten Neodym-HD-Treibern soll er einen besonders natürlichen, hochauflösenden Klang bieten.


Lieferumfang

teufel_move_pro_-2Die quadratische Verpackungs-Box besteht aus dicker, stabiler Pappe.
Darin befindet sich das Transportcase mit dem Move Pro, einem Plastikröhrchen, in dem die unterschiedlichen Eartips untergebracht sind und einem Befestigungsclip.
Das Stöpsel-Röhrchen ist genial! Ich habe selbst teure Balanced InEars, bei denen die verschiedenen Ohraufsätze lediglich in einer mit Tesa zugeklebten Plastiktüte geliefert wurden.
Toll ist auch das hochwertige Transportcase mit einem Inlay aus schwerem Gummi mit integrierter Aufwickelfunktion und Aussparungen für die Ohrhörer.
Also in dieser Disziplin bleibt nur anerkennent festzuhalten: Klasse gemacht Teufel, der erste Eindruck des Move Pro ist ohne Tadel und überrascht durch geniale Goodies und durchdachte Detaillösungen.

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Der umfangreiche Lieferumfang im Einzelnen:

  • MOVE PRO
  • Transport-Case mit Inlay und Wickelhilfe
  • 1 Paar Silikon-Ohradapter (XS)
  • 1 Paar Silikon-Ohradapter (S)
  • 1 Paar Silikon-Ohradapter (M)
  • 1 Paar Silikon-Ohradapter (L)
  • Aufbewahrungs-Röhrchen für Ohradapter
  • Reinigungstuch
  • Kabelklemme

Technische Daten

  • Typ: Dynamische Neodym Treiber
  • Nennimpedanz 16 Ohm
  • Frequenzbereich  20-20000 Hz
  • Gewicht 10gr

Verarbeitung

Die Gehäuse des Move Pro besteht aus solidem Aluminium mit matter, silbergrauer Oberfläche. Das Design ist technisch kühl mit tollen Kontrasten aus Aluminium-Naturfarben, Anthrazit und dem Schwarz der Eartips und Kabeleinführungen.
Auf der Gehäuserückseite befindet sich ein dezentes „T“.

teufel_move_pro_-8Das robuste, kunststoffummantelte Gewebekabel wirkt stabil und langlebig.
Mikrofonie, also Kabelgeräusche bei Berührung mit Bekleidung oder Händen, ist so gut wie nicht vorhanden.

Insgesamt machen die InEars einen sehr hochwertigen Eindruck und scheinen äußerst solide verarbeitet und bieten sich zum täglichen, harten Alltagseinsatz an.


Tragekomfort

InEars in Bulletform passen mir eigentlich immer sehr gut – so auch hier.
Wichtig bei InEars ist ja immer, daß die richtige Apaptergröße gefunden wird. Nur so ist eine korrekte Ankopplung der Membran an das Trommelfell und damit eine korrekte Klangwiedergabe möglich.
Den optimalen Seal bekomme ich mit den mittelgroßen Eartips hin.
Das Einsetzen der Ohrkanalhörer geht ratzfatz und ohne große Fummelei.
Beim Komfort sind die kleinen Teufel absolut unauffällig und bequem auch über einen längeren Zeitraum zu tragen.
Tragekomfort und Design lösen bei mir ein gewisses Deja-Vu aus:
Meine ersten höherwertigen InEars waren die vom Aufbau ähnlichen Denon C751.


Freisprechfunktion

Die im linken Anschlusskabel integrierte 1-Knopf-Fernbedienung mit Freisprechfunktion ist aus Kunststoff und funktioniert an meinem iPhone 6 einwandfrei:

  • 1x drücken: Play/Pause
  • 2x drücken: Nächster Titel
  • 3x drücken: Voriger Titel

Bei Ankommenden Gesprächen genügt ebenfalss ein Druck auf die Taste, um das Gespräch anzunehmen. Die Sprachqualität ist gut.
Allerdings gibt es hier auch einen Kritikpunkt: Leider gibt es keine Lautstärkeregelung am Kabel. Das ist der Kompatibilität für alle Systeme geschuldet.


Klangqualität

Wenn einer Bass kann, dann doch Teufel, oder?!
Oder wie war das damals mit dem Concept E?
Für den Move Pro verspricht Teufel eine natürliche und ausgewogene Klang-Abstimmung ohne Überbetonung von einzelnen Frequenzbereichen.
Dafür steht offensichtlich auch das „Pro“ in der Modellbezeichnung.

Wirklich neutral ist der Move Pro aber nicht. Und das ist auch gut so. Ein bisschen Leben sollte in einem Kopfhörer schon drinstecken. Erst recht, wenn man – so wie ich – unterwegs hauptsächlich Rock- und Metal damit hört.

Die passive Isolation ist aufgrund des sehr guten Seals bei mir persönlich sehr gut.
Der Move Pro ist mit seiner geringen Impedanz von 16 Ohm für den Einsatz am Smartphone gedacht ist und bringt dort auch mehr als genug Power.
Trotzdem skaliert er überraschenderweise noch toll an hochwertigen Playern wie meinem iBasso DX80.
Das Plus an Power macht sich hier einfach durch eine insgesamt autoritärere Spielweise, straffere Bässe und mehr Kontrolle bemerkbar.

Der Sound im Einzelnen:

Bass
Die Basswiedergabe ist schon ordentlich betont und satt. Es geht tief in den Frequenzkeller hinab.
Attack und Punch ist gut – auch schnelle Bassdrumpattern bleiben noch sauber ohne zu matschen – selbst bei amtlichen Pegeln.

Mitten
Präsente, nicht (viel) zurückgenommene Mitten! So mag ich das. Der Move Pro knallt Gitarrenwände raus daß es eine helle Freude ist!
Auch Adeles Stimme ist präsent, klar und toll akzentuiert.
Sibilanten werden angenehm zischfrei und trotzdem sauber wiedergegeben.

Höhen
Gut aufgelöste Höhen und feine Details, die aber im Dienste der Durchhörbarkeit jederzeit etwas abgesoftet aufspielen. Dadurch sind sie zwar niemals nervig oder schrill, lassen aber auch das letzte bisschen „Sparkle“ vermissen.

Auflösung und Details sind für diese Preisklasse sehr gut, die Bühne dürfte aber ruhig ein wenig mehr Raum haben.


Weitere Bilder:


Fazit

Teufel positioniert den neuen Move Pro preislich im umkämpften mittleren Bereich und liefert damit genau den richtigen Ohrhörer für Leute, die besseren Sound zu einem vernünftigen Preis wollen.
Preis-Leistung war ja schon immer eine große Tugend der Berliner. Und genau hiermit wird auch beim Move Pro gepunktet.
Eine zeitgemäße und moderne, basslastige Abstimmung kommt vielen Musikrichtungen entgegen und der Move Pro macht in dieser Hinsicht keine Gefangenen. Jedoch könnte es für manche bereits eine Spur dezenter sein. Je nach Mix ist der Bass schon heftig.

Hervorzuheben ist aber die grundsätzlich begeisternde Abstimmung, die über das gesamte Spektrum einfach sehr schön homogen ist.
Trotz seines V-förmigen Charakters wildert der kleine Diablo damit klanglich durchaus auch in höheren Preisklassen.

Der Lieferumfang ist umfangreich und vor allem die Transportbox mit dem Inlay zur Aufnahme der Ohrhörer und des Kabels ist extrem praktisch und gut verarbeitet.

Zum Preis von knapp 130€ eine uneingeschränkte Kaufempfehlung für Aufsteiger.


Die Firma Teufel hat mir für diesen Test den Move Pro zur Verfügung gestellt.
Vielen Dank an dieser Stelle an den sympathischen Kontakt!

Teufel Move Pro | Bewertung

8.8

Sound

8.5/10

Verarbeitung

9.0/10

Tragekomfort

9.0/10

Preis/Leistung

8.5/10

Pros

  • Toller Sound
  • Super Verarbeitungsqualität
  • Sehr gutes Transportcase
  • Gutes Preis-Leistungsverhältnis

Cons

  • Kabel nicht wechselbar