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Astell & Kern KANN MAX | Testbericht

Die hochwertigen Audioplayer von Astell & Kern zählen zu den besten, die man kaufen kann. Die Premiummarke deckt einen großen Bereich ab – aber eines ist immer mit dabei: Erstklassiger Klang, allerbeste Verarbeitung und ein eigenständiges Design. Beim Astell & Kern KANN MAX handelt es sich um einen vielseitigen, leistungsstarken und funktionellen Digital Audioplayer im mittleren Preisbereich der keinerlei Wünsche mehr offen lässt. Was der Player kann und wie er kling – und ob es sich lohnt 1.499€ zu investieren, da lest ihr hier!


[Werbung] Der A&K KANN MAX wurde mir für diesen Test leihweise vom Headhone.shop zur Verfügung gestellt und kurz danach selbst gekauft. 


Der Astell & Kern KANN MAX

Zu Astell & Kern selbst muss nicht mehr viel geschrieben werden. Die Südkoreaner machen schon seit Jahren excellente DAPs – früher noch unter der Marke iRiver als mp3 Pioniere. Preislich vor allem im oberen Segment abgesiedelt, überzeugen die Player des Edelherstellers neben erstklassigem Klang und ausgereifter Funktionsvielfalt mit einem eigenständigen Design, edler Materialwahl und perfekter Verarbeitungsqualität.

Die Produkte der Marke sind in verschiedene Serien aufgeteilt: A&norma, A&futura, KANN und A&ultima.
Dementsprechend handelt es sich beim Astell & Kern KANN MAX um ein Modell aus der KANN Serie. Hierbei handelt es sich um eine Produktlinie, die Leistung im Überfluss mit einer gewissen physischen Robustheit und Gewicht verbindet.
Sie konzentriert sich auf die Leistung bei der Audioausgabe und den klaren Klang und bietet einen stabilen und hochwertigen Sound ohne Schnickschnack und aufs Wesentliche konzentriert. Selbstverständlich bietet der KANN MAX trotzdem Zugriff auf alle wichtigen Streamingsdienste.

Für A&K Verhältnisse sind die aufgerufenen 1.499€ durchaus noch als moderat einzuordnen bzw. sind im mittleren Bereich positioniert.

Die wichtigsten Eckdaten:

  • 4-stufige Verstärkungsstufe mit maximal 15Vrms Ausgang
  • Perfektes Schaltungsdesign mit ultrahoher Ausgangsleistung und geringem Rauschen in einem noch kleinen Gerät
  • Ausgestattet mit dem ESS ES9038Q2M Quad-DAC, der eine klare, außergewöhnliche Ausgabe liefert
  • TERATON ALPHA, der Inbegriff der Astell&Kern-Audiotechnologie
  • 32-bit/768kHz, Native DSD512 Unterstützung
  • Unterstützung von Bluetooth 5.0 und 24-Bit-Codec (Qualcomm® aptX™ HD, LDAC)
  • ReplayGain, das die Lautstärke automatisch anpasst, um über alle Titel hinweg konsistent zu sein

Verpackung & Lieferumfang

Die Verpackung ist recht klein und kompakt, mit hochglänzendem Prägedruck und optisch überaus ansprechend. Als Premiumhersteller hört bei Astell & Kern das Design nicht bei der Verpackung auf, sondern setzt die Philosophie nahtlos weiter fort. Auch wenn natürlich eher innere Werte zählen, so ist dies einer von vielen Aspekten, die eine positive Produkterfahrung fördern können. Das weiß man natürlich auch in Südkorea.

Zum überschaubaren Lieferumfang des Astell & Kern KANN MAX gehört neben dem Player noch ein USB-Kabel und Displayschutzfolien. Das reicht im Grunde ja auch voll und ganz aus.


Features & Technische Daten Astell & Kern KANN MAX

An dieser Stelle direkt ein kurzer Blick auf die technischen Daten.

LÄNGE117mm
BREITE68.3mm
HÖHE23.6mm
GEWICHT305g
GEHÄUSEAluminium
AUDIO-AUSGÄNGE3.5mm, 2.5mm symmetrisch, 4.4mm symmetrisch, Optical OUT, Digital USB, Line-out
WIRELESS/BLUETOOTHV5.0 (A2DP, AVRCP, Qualcomm® aptX™ HD, LDAC)
NETZWERK/STREAMINGHeimnetzwerk (DLNA), Tidal, Qobuz, Spotify etc. offline, Internetradio
AKKU KAPAZITÄT5.600mAh
AKKU LAUFZEITca. 13h
SCHNELLES LADENJa
DAC WANDLERESS ES9038Q2M x4 (Quad-DAC)
EINSATZ ALS DACJa
DIGITALE FORMATEPCM : 8kHz ~ 768kHz (8/16/24/32bits per Sample)
DSD Native: DSD64(1bit 2.8MHz), Stereo / DSD128(1bit 5.6MHz), Stereo / DSD256(1bit 11.2MHz), DSD512(1bit, 22.4MHz) Stereo
FREQUENZGANG±0.023dB (Condition : 20Hz~20kHz) Unbalanced │ ±0.026dB (Condition : 20Hz~20kHz) Balanced
±0.035dB (Condition : 20Hz~70kHz) Unbalanced │ ±0.072dB (Condition : 20Hz~70kHz) Balanced
SIGNAL TO NOISE RATIO 114dB @ 1kHz, Unbalanced │ 115dB @ 1kHz, Balanced
CROSSTALK-124dB @ 1kHz, Unbalanced │ -135dB @ 1kHz, Balanced
THD+N 0.0003% @ 1kHz, Unbalanced │ 0.0004% @ 1kHz, Balanced
IMD SMPTE0.0007% 800Hz 10kHz (4:1) Unbalanced │ 0.0007% 800Hz 10kHz (4:1) Balanced
OUTPUT IMPEDANCEUnbalanced Out 3.5mm (1ohm) │ Balanced Out 2.5mm (1.6ohm), 4.4mm (1.6ohm)
CHIP4-Kern CPU
SPEICHERIntern 64 GB, Extern 1x Micro SD (bis 1 TB)
DATEIÜBERTRAGUNGUSB-C 3.0
DISPLAY 4.1-inch 720 x 1280 touch screen
USER INTERFACETouchscreen, Astell & Kern Premium
PLAYER FEATURESParametrischer Pro-EQ (20-Band), 150 Lautstärke + 60 Balance Stufen, Sortierung + Ansicht wählbar, Playlisten programmierbar, Remote App Android/iOS, optional AK Ripper/CD-Player, optional Bluetooth Remote
Quelle: [astellnkern.com]

DAC
Als DAC kommt ein Chipsatz von ESS zum Einsatz, genauer der ESS ES9038Q2M x4 (Quad-DAC). Selbstverständlich versteht sich der Chip auf alle aktuellen Formate – sowohl komprimiert wie auch Hi-Res. Für einen akkuraten balanced Betrieb ist der DAC als QUAD Dac ausgeführt, d.h. die Signale für den linken und rechten Kanal werden voneinander komplett getrennt aufbereitet.

AMP
Der USP der KANN Reihe: Power! Vor allem am balanced Ausgang liegt massig Leistung selbst für nspruchsvolle Kopfhörer an. Aufgrund seiner vierstufigen Gaia-Kontrolle bleibt der KANN aber auch feinfühlig genug für empfindliche IEMs. Diese profitieren darüberhinaus von einem rauschfreien Ausgang und der feinstufigen Lautstärkeregelung.

Anschlüsse
Reichlich: Der 4.4mm symmetrische Anschluss ist neben dem 3.5mm mittlerweile Standard. Lobenswert: Der 2.5mm Anschluss ist auch geblieben. Somit bleibt man flexibel, je nach Kabel, und kann weitestgehend auf Adapter verzichten.

Drahtlos
Wie es sich für einen modernen DAP gehört, ist auch der Astell&Kern KANN MAX bestens vernetzt. Einmal im heimischen WLAN eingebunden, steht die komplette bunte Streamimgwelt zur Verfügung: Spotify, Amazon Music, Tidal – alles machbar. Auch der heimische DLNA Server kann angezapft werden. Dank Bluetooth 5.2 wird auch das Streamen vom Smartphone auf das Gerät (BT-Sink) ermöglicht.

Betriebssystem
A&K hat die Android Basis ordentlich angepasst. Das Googles Betriebssystem unter der Oberfläche schlummert sieht man erst auf den zweiten Blick. Mittlerweile führt ja kein Weg mehr an Android vorbei – so hat man zumindest den Eindruck. Selbst Sony, lange erfolgreich komplett proprietäre unterwegs, setzt bei den neuen Playern auf diese System. Im Gegensatz zu vielen anderen DAPs aus fernöstlicher Produktion ist das System des KANN aber nicht komplett offen: Installiert werden kann nur, was von Astell & Kern freigegeben und vorgesehen ist. Aber keine Sorge: Die beliebten und weiterverbreiteten Streaminganbieter sind alle dabei.

Speicher
Zusätzlich zum Kartenslot, der microSD KArten bis 1TB unterstützt, verfügt der KANN MAX über 64GB internen Speicher.

AK File Drop
Die neue Funktion AK File Drop macht die Übertragung von Dateien einfacher und bequemer. Mit AK File Drop können Dateien drahtlos über einen PC, ein Smartphone oder ein FTP-Programm, das sich im selben Netzwerk befindet, frei übertragen werden. Die Verwaltung von Musikdateien ist jetzt mit einer kabellosen, drahtlosen Lösung möglich. Im Grunde eine Super Lösung, gerade für die Apple Welt, in der sich Android-Geräte nicht nativ als Laufwerk Mappen lassen. Allerdings hat A&K hier nur eine halbherzige Lösung am Start, denn man kann nur auf den internen Speicher, nicht aber auf die eingesteckte Speicherkarte zugreifen.


Design & Verarbeitung

Die unterschiedlichen Player von Astell & Kern haben einen gemeinsamen Nenner: Jeder Player folgt dabei einer eigenen, innovativen Formensprache, hat ein eigenes „Gesicht“. Kein Player sieht aus wie ein anderer, aber eine gewisse Formensprache innerhalb der Linien ist zu erkennen.
Der Astell&Kern KANN MAX ist symmetrisch und für A&K Verhältnisse recht unspektakulär. Trotzdem sieht er wieder einmal einfach umwerfend aus.

Das Gehäuse aus mattem Aluminium – A&K nennt die Farbe „Anthrazit Grau“ – sieht nicht nur edel aus, sondern ist auch perfekt verarbeitet und spielt haptisch in der absoluten Oberliga. Auch beim akribischstem Fehlersuchen konnte ich nicht die geringste Unregelmäßigkeiten ausmachen.

Der eingesetzte Lautstärkeregler funktioniert digital, lässt sich mit edlem Klickgeräusch endlos drehen und hat keine fixen Endpunkte. Die Rasterung ist gewohnt genau richtig gewählt – ein perfekter Kompromiss zwischen Leichtgängigkeit und Wiederstand. Ein Genuss, die Lautstärke damit zu justieren.

Selbstredend sind alle Buchsen sauber und fest eingefasst, der Druckpunkt der Tasten ist präzise und gut definiert. Die Rückseite besteht aus fein gebürstetem Aluminium.

Das im Zubehör in drei Farben erhältliche Case folgt diesem Qualitätsanspruch und ist von allerbester Material- und Fertigungsqualität. Natürlich verdeckt es auf Kosten eines Schutzes die herrliche Optik und auch Haptik des Astell & Kern KANN MAX.


Bedienung / User Interface

Viel hat sich nicht geändert seit meinem Test des SR25II, weswegen weite Teile des kommenden Abschnitts übernommen wurden.

Allgemein

Handling
Es macht bereits eine Freude, den KANN MAX nur in die Hand zu nehmen. Haptisch ist die Oberflächenstruktur wieder mal eine echte Freude.

Datentransfer
Leider gibt es hier wieder das alte Leid: Android Devices können nicht nativ unter macOS gemounted werden. Das macht sie nicht zugänglich für Software – wie z.B. Synchronisationstools. Das wiederum macht die Datenübertragung umständlich, da eine Zusatzsoftware (Android File Transfer) benötigt wird. Also Karte raus aus dem DAP und ab in den Kartenslot des iMac, erst dann kann man mit dem Tool seiner Wahl synchronisieren.

Auch das neue AK File Drop ist leider nur halbherzig umgesetzt, da der Zugriff auf das eingelegte Speichermedium nicht möglich ist sondern nur der internen Speicher adressiert wird. Hoffen wir mal auf ein Update – aber das tun wir bereits seit dem SR25 MKII…..!

Bedienung

Navigation
Das System reagiert schnell und responsiv, die Oberfläche und die Menüs sehen auf dem HD Screen richtig super aus. Die Kombination aus Touchbedienung und mechanischen Elementen (Play/Pause, Lautstärkerad) funktioniert intuitiv. Vor allem das Lautstärker ist eine haptische Freude.

Das stark angepasste Android ist schnell und ruckelfrei, eine Verzögerung beim Scrollen habe ich nicht wahrnehmen können. Alles ist flüssig.

Musikbibliothek
Da meine Musiksammlung gut gepflegt ist, bevorzuge ich meist die Navigation über die Musikbibliothek. Ich bin definitiv ein bekennender Album-Hörer. Nach der Logik Artist > Albums werden die Albumcover angezeigt und erleichtern das Auffinden des gewünschten Albums.

Ordnernavigation
Hat man seine Bibliothek nicht im Griff und sind die Dateien nicht akkurat getaggt, bietet sich die Ordnernavigation an. Hier kann wie in einem Dateiexplorer durch die Ordnerstruktur auf der Karte navigiert werden. Geht auch schnell, ist effektiv – sieht aber nicht so schön aus….

Streaming
Alle relevanten Streamingdienste laufen auf dem DAP. Ich nutze Apple Music und Spotify. Mit beiden gibt es keine Probleme. Ich sehe allerdings die Hauptaufgabe und den Schwerpunkt eines DAP auch wie vor in der Wiedergabe von klassisch gespeicherten Musikfiles.

Soundtuning
Für die Klangbeeinflussung stellt der KANN einen 20-Band Equalizer zur Verfügung. Eine Einflussnahme auf die Klangsignatur mittels DAC-Filter ist ebenso dabei. Neu ist eine Crossover Funktion.

Akkulaufzeit
13 Stunden Akkulaufzeit ist für ein Gerät mit dieser Leistung völlig ausreichend. Ich habe die Laufzeit nicht unter Laborbedingungen getestet, allerdings kommt die Herstellerangabe schon ziemlich hin. Das hängt natürlich auch immer vom verwendeten Kopfhörer und der Lautstärke ab.


Klangqualität

Im Idealfall sollen Digital-Audio-Player ja nicht irgendwie klingen, sondern möglichst neutral die Musik an das Ausgabegerät – also i.d.R. den Kopfhörer – weiterleiten. Natürlich gibt es trotzdem Unterschiede, die nicht zuletzt den verschiedenen DAC Herstellern und Implementierungen geschuldet sind. In der Vergangenheit waren es immer die DACs von ESS, die mir am besten gefallen haben. Deren klaren, höchst detaillierte und transparente Musikreproduktion hat mich schon immer begeistert. Umso erfreulicher, daß auch der KANN MAX einen ESS Chipsatz beherbergt.

Meine Klangeindrücke sind mit dem 64 Audio U12t (Test), dem Meze 109 Pro (Test) und dem Vision Ears EXT (Test) am 4.4mm Anschluss entstanden. Was der Astell & Kern SR25II schon sehr gut gemacht hat, das macht der KANN MAX nochmal deutlich besser.

Der Klang bewegt sich nämlich hier absolut auf Referenzniveau und wird auch von den hauseigenen Flaggschiffen SP2000t und SP3000 nur noch in homöopathischen Maßstäben übertroffen. Die Wiedergabe von Schlaginstrumenten begeistert durch explosive Transienten und energischem Impulsverhalten. Klare, fein auflösende Höhen sorgen für eine spritzige und detaillierte Wiedergabe in den oberen Frequenzbereichen. Und die Mitten? Tolle Stimmwiedergabe, fette E-Gitarren und natürliche Instrumentenwiedergabe.

Der leistungsfähige DAP klingt sowohl mit empfindlichen Inears als auch mit ausgewachsenen Overears jederzeit absolut souverän, kontrolliert und entspannt. Der Abstand zu ausgewachsenen Desktop Kopfhörerverstärkern ist nur marginal.

Eine Instrumentenseparation von allererster Güte ist genauso selbstverständlich wie eine wirklich beindruckende Bühnendarstellung und ein detailliertes Imaging.

Auch einen Vergleich mit „großen“ DAP chinesischer Herkunft – wie dem iBasso DX300 Max – braucht der KANN MAX nicht zu scheuen, denn selbst hier hält er sehr gut mit und die geringen Unterschiede in bestimmten Nuancen von einzelnen Instrumenten sind mit der Lupe zu suchen.

Somit bietet der KANN MAX eine für mich unterm Strich die alltagstauglichere Lösung – die Dickschiffe bleiben vermehrt in der Schublade.


Fotos


Fazit

Wieder einmal hat es Astell & Kern geschafft, mich vollends zu überzeugen. Der KANN MAX ist ein DAP wie er besser nicht sein könnte: Er kling fantastisch, ist extrem gut verarbeitet und sieht richtig gut aus. Das Betriebssystem ist ausgereift, schnell und trotz gewisser Einschränkungen absolut flexibel. Apple Music läuft ohne Probleme – selbst mit den Lossless Formaten.

Mehr braucht es nicht: Der A&K KANN MAX ist ein fantastische klingender DAP zu einem fairen Preis mit viel Leistung und einem absolut durchdachten und zuverlässigem System!


Astell & Kern KANN MAX | Bewertung

9.7

Klang

10.0/10

Verarbeitung

10.0/10

Bedienung/Funktion

9.7/10

GUI/Software

9.5/10

Preis/Leistung

9.5/10

Pros

  • Hervorragender Klang
  • Tolles Design
  • Perfekte Verarbeitung
  • Kraftvoller Verstärker

Cons

  • Schlechte Integration in macOS