Nach den Tests von Polaris 2, Andromeda 2020 und Andromeda Gold bin ich von den InEars der Firma aus Portland ziemlich begeistert. Preislich zwar nicht im Billigsegment angesiedelt, bieten sie dafür eine ausserordentliche Performance. Der Solaris 2020 ist das aktuelle Flaggschiff im Sortiment. Als Top-End Hybride schickt er sich an, der Generalist am oberen Ende von Campfire Audios aktuellem Portfolio zu sein und „the best of both worlds“ in sich zu vereinigen.


[Werbung] Der Campfire Audio Solaris 2020 wurde mir für diesen Test leihweise von der Headphonecompany zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!


Der Campfire Audio Solaris

Der original Solaris ist zurecht ordentlich abgefeiert worden. Ein Hybrid-Flaggschiff noch oberhalb – oder besser gesagt neben – dem mega beliebten Andromeda ist ein erfolgreicher Schritt gewesen.
Im Grunde kann man beide Hörer aber auch überhaupt nicht miteinander vergleichen. Der Andromeda hat – ungeachtet seines Kultstatus – schon gewissermaßen eine Alleinstellung gegenüber allen anderen Modellen von Campfire Audio. Man kann wohl soweit gehen und sagen, daß der Andromeda Campfire Audios Meisterleistung gewesen ist.
Die Abstimmung der 5 Treiber – im Sondermodell Gold (mein Test hier) sind es gar sieben – ist extrem gut gelungen. Eigentlich lässt der Andro nichts vermissen. Wozu dann noch einen Hybriden in Form des Solaris herausbringen?
Nun, die Antwort ist einfach: Weil es Sinn macht.
Denn so atemberaubend energiereich und euphorisierend der Andromeda auch ist, er passt – und da kann ich nur von mir selbst reden – nicht jeden Tag gleichermaßen gut. Und auch nicht jede Art von Musik ist gleichermaßen passend.
Denn manchmal darf es ruhig etwas weniger spektakulär sein, und da kommt der Solaris gerade recht. Als aktueller TOTL InEar im Campfire Audio Angebot kostet er den stolzen Preis von 1.699€ – und hat dafür auch Einiges zu bieten.

Was haben wir hier?
Beim Campfire Audio Solaris handelt es sich um einen klassischen Hybrid-InEar. Als Treibertechnik kommen also mindestens zwei verschiedene Systeme zum Einsatz. Im Falle des Solaris sind das insgesamt drei Balanced Armature Treiber, welche im Bassbereich durch einen kräftigen Dynamiker unterstützt werden.
Warum macht man das? Beide Systeme haben Ihre deutlichen systembedingten Vor- aber auch Nachteile. So ist es bei BA Treibern i.d.R. so, daß sie mit hoher Auflösung und Präzision punkten, aber im Bereich der lebhaften und organischen Basswiedergabe gegenüber dynamischen Treibern oftmals das Nachsehen haben. Die Dynamiker hingegen glänzen zwar genau hiermit, lassen aber oft Schnelligkeit, Auflösung und akkurate Präzision von BA Systemen vermissen.
Indem man nun beide Techniken miteinander kombiniert, kann man die jeweiligen Systemvorteile nutzen und gleichzeitig durch die jeweils andere Technik die Nachteile effektiv kompensieren.

Im Gegensatz zum originalen Solaris, der mit seiner goldenen Faceplate sofort ins Auge springt, ist der Nachfolger rein optisch viel unspektakulärer. Ich finde das Design trotzdem sehr gelungen, absolutes Understatement halt. Schauen wir aber doch erstmal auf die Verpackung und den Lieferumfang:


Lieferumfang und Verpackung

Der Lieferumfang ist Campfire Audio typisch wie immer reichhaltig: So verwöhnt Campfire Audio natürlich auch bei seinem aktuellen Flaggschiff mit umfangreichem und sinnvollem Zubehör. Neben den Ohrhörern ist ein sehr gutes Kabel mit 3.5mm Klinkenstecker, eine Tasche aus Kork und reichlich Aufsätze aus Silikon und Schaumstoff und sonstiges Zubehör in der bunt bedruckten Schachtel. Die Verpackung selbst ist innovativ: Eine Schachtel aus Pappe wird von einem speziell gefalteten Umkarton – ähnlich einer Geschenkverpackung – umgeben.

Im Einzelnen findet sich folgender Lieferumfang in der Schachtel:

  • Campfire Audio Solaris
  • Tasche aus Kork
  • 3.5 mm MMXC Kabel
  • Final Audio Eartips (XS/S/M/L/XL)
  • Campfire Audio Marshmallow Tips (S/M/L)
  • Silikontips (S/M/L)
  • Reinigungstool
  • Ansteckpin
  • Mesh-Täschchen

Technische Daten

Hier zur Vollständigkeit die technischen Daten. Relativ nichtssagend, wie immer. Bei Kopfhörern gilt: Probehören!
Der Solaris ist unproblematisch anzutreiben, skaliert aber deutlich mit hochwertigen Abspielgeräten.

  • 5Hz–20 kHz Frequency Response
  • 94 dB SPL @ 1kHz: 6.54 mVrms
  • 15.5 Ohms @ 1kHz Impedance
  • Less than 1% Total Harmonic Distortion

Features

Campfire Audio hat im Laufe der Zeit einige spezifische Techniken etabliert. Kernstück ist hier die T.A.E.C. genannte Technik. T.A.E.C. bedeutet „Tuned Acoustic Expansion Chamber“. Man nimmt hierbei über die Gehäusegröße und den Abstand der Treiber Einfluss auf die Frequenzen – so kann man auf die üblichen Röhrchen und Dämpfer verzichten.

Das Innere der Gehäuse ist optimal abgestimmt und führt so zum gewünschten Klangbild. Durch spezielle Formen und Aussparungen vor und hinter dem dynamischen Treiber erreicht man eine gezielte Frequenzabstimmung.

  • Durable Black PVD Finished Body
  • Dual Custom Balanced Armature Drivers + T.A.E.C. (High)
  • Single Updated Custom Balanced Armature Driver (Mid)
  • Specially Tuned 10mm Dynamic Driver (Mid + Low)
  • Plasma enhanced Chemical Vapor Depostion (C.V.D.) Amorphous Diamond Like Carbon (A.D.L.C.) Diaphragm.
  • Beryllium / Copper MMCX Connections
  • Stainless Steel Spout

[Quelle: Campfireaudio.com]


Design und Verarbeitung

Der InEar

Black is the new Gold!
Der Solaris 2020 unterscheidet sich optisch deutlich vom Vorgängermodell, welches mit seiner goldenen Faceplate ein absoluter Eyecatcher ist. Gold polarisiert aber – den einen gefällt es, den anderen ist es zu bling-bling. Der neue Solaris geht hier lieber auf Nummer sicher und setzt ganz auf Schwarz.

Zweite auffällige Neuerung ist die Gehäusegröße: Das Gehäuse ist deutlich geschrumpft – nach Angaben von Campfire Audio um satte 20%. Der Ur-Solaris ist recht klobig, der Solaris 2020 ist somit deutlich kompakter. Damit dürften endlich noch mehr Menschen in den Genuß des InEar kommen, denn die Passform ist nun sehr viel massenkompatibler.

Das präzise verarbeitete und sauber zusammengefügte Gehäuse aus Metall ist mit einer schwarz-glänzenden Beschichtung veredelt, die glatte Faceplate ist leider ein absoluter Fingerabdruck-Magnet. Design ist Geschmacksache, insofern sind wir mal gespannt, welche Farbe die erste Special Edition des neuen Solaris bekommen wird…

Die Tasche

Kork statt Leder
Der 2020er Generation an InEars nimmt Campfire Audio ganz trendy Abstand von Leder. Nachhaltigkeit ist allgegenwärtig. Die beigefügte Tasche ist aus Kork gefertigt, einem eher unkonventionellen Werkstoff für solche Anwendungen. Das Kork sieht definitiv interessant aus und transportiert auch die Innovationskraft des Unternehmens. Qualitativ gibt es hier absolut nichts zu beanstanden. Die Verarbeitung ist auf einem gewohnten Top-Level und das Kork sieht nicht nur cool aus, es fasst sich auch super an. Innen ist die Tasche mit (Kunst?)Fell gefüttert.

Das Kabel

Campfire Audio Super Smoky Litz
Das rauchgraue Kabel mit abgewinkeltem 3.5mm Stecker und MMCX Anschlüssen dürfte mit ca. 120cm Länge für meinen Geschmack gern etwas länger sein. 150 cm hat sich für mich als perfekte Länge herausgestellt. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau!
Das Kabel selbst ist ein einwandfrei, es verfügt über doppelt so viele Stränge wie das Einsteigerkabel Smoky Litz von Campfire Audio, welches z.B. dem Andromeda, Ara und Polaris beiliegt. Die graue Farbe sieht edel und technisch cool aus. Die enge Verdrillung im Bereich vom Stecker bis zum Splitter erinnert optisch an ein Drahtseil.
Auch haptisch ist das Kabel 1A. Es ist leicht, flexibel, soft und verheddert nicht. Als Leiter kommt silberbeschichtetes Kupfer zum Einsatz. Die vorgeformten Versteifungen im Steckerbereich erleichtern das Tragen über dem Ohr. Die vorgeformte Kontur schmiegt sich dem Ohr gut an und sorgt so für einen bequemen und sicheren Halt. Die MMCX Stecker sind massiv und robust und machen qualitativ einen absolut soliden Eindruck.


Tragekomfort

Der Original-Solaris war aufgrund seiner Größe ein zweischneidiges Schwert. Vielen war er einfach zu groß. Ich habe ihn zwar nur kurz probehören können, aber mit dem Sitz und der Größe hatte ich keine Probleme. Aber nun, nachdem Campfire Audio das Gehäuse deutlich verkleinert hat, sitzt er absolut perfekt. Und noch wichtiger: Er hat einen fantastischen Seal mit den Final Audio E Tips. Klar, das Gehäuse ist immer noch größer als so manch anderer InEar, aber es eckt nirgends an, hat abgerundete Kanten und sitzt einwandfrei.


Klang

Kommen wir zum Wichtigsten!
Die nachfolgenden Klangeindrücke sind am iBasso DX220 MAX mit dem Super Smoky Litz Kabel entstanden.

Der Solaris hat die Bezeichnung Flaggschiff definitiv verdient.
Für mich persönlich stellt er momentan die Speerspitze aller bisher von mir gehörten InEars dar.
Wobei ich noch teurere Modelle jeweils nur kurz auf Veranstaltungen testen konnte.

Klangcharakteristik
Der Solaris beeindruckt jedenfalls direkt nach dem ersten Einsetzen mit einem vollen, satten und beeindruckenden Klang mit extrem körperhaften Bass – kein Wunder, werkelt doch in ihm der dynamische Treiber des Campfire Atlas – und der ist für seinen Bass berühmt-berüchtigt!

Als nächstes fällt mir die transparente und breite Bühne auf, der Solaris-Sound ist einfach groß und weit. Fast schon wie ein offener OverEar. Hört man sich weiter ein, so entdeckt man ziemlich schnell, daß der Solaris anno 2020 eine leicht angewärmt, aber immer noch sehr ausgeglichene Signatur im Bass- und Mittenbereich hat. In den oberen Registern klingt er ausgesprochen frisch, luftig und klar.

Der Klang im Detail:

Bass
Was für ein grandios klingender, punchiger und immerzu kontrollierten Bass!
Grundsätzlich erst einmal nicht aufdringlich, kann er aber im Fall der Fälle – also wenn Basspower benötigt wird – verdammt beeindruckend spielen. Mir kommt der Solaris schon fast smart vor. Für Rock und Metal ist der Bass niemals zu dick, aber immer präsent, mächtig und druckvoll genug um einer Produktion Leben einzuhauchen. Eine akustische Bassdrum klingt so wie sie klingen soll: Fett, druckvoll, atmend, texturiert. Dabei überlagert der Bass aber auch nie andere Bereiche, so daß gerade Heavy Metal wahnsinnig viel Spaß macht. Füttert man den Solaris mit elektronischer Musik, dann zeigt er basstechnisch mal so richtig, wo der Hammer hängt. So druckvoll und kraftstrotzend bekommt das wohl nur ein dynamischer Treiber hin. Man sucht wirklich den Subwoofer im Raum – kaum zu glauben, daß diese Bassgewalt aus einem so kleinen InEar kommt.

Lediglich bei ganz schnellen Doublebass-Sequenzen oder ultraschneellen Blastbeats finde ich den Solaris nicht optimal. Hier muss er sich deutlich von einer schnelleren und nochmals explosiveren Wiedergabe von Transienten aus den BA-Treibern des Andromeda Gold geschlagen geben. Aber sobald das Tempo wieder Zeit zum Ausklingen der Bassdrumfelle lässt, hat der Solaris aufgrund der organischeren und natürlicheren Abstimmung im Bassbereich wieder eindeutig die Nase vorn.

Mitten
Bei den Mitten stechen Natürlichkeit und eine lebendige und sauber differenzierte, ausgeglichene Spielfreude hervor. Beachtlich ist, wie konsequent ausgeglichen und authentisch sowohl Männer- als auch Frauenstimmen klingen. Wunderbar transparente, vollmundige und vielschichtige Gitarrenriffs, druckvolle Präsentation der Akkorde. Das gesamte musikalische Geschehen ist extrem detailliert, trotzdem harmonisch und natürlich. Keine Spur von kalter Analytik – und doch ist ALLES da.

Höhen
Klar und kontrolliert klingende Cymbals voller Strahlkraft zeigen ohne jeglichen Anflug von Schärfe oder unangenehmen Spitzen, daß ein InEar in den Höhen durchsetzungsstark und präsent sein kann – und gleichzeitig relaxed und langzeittauglich. Zu keiner Zeit und bei keiner Musik konnte ich unangenehmes Zischeln oder stressige Sibilanten hören.

Bühne
Ich habe es ja schon erwähnt: Die große Bühne ist mit Sicherheit eine der herausragenden Eigenschaften des Solaris. Das klingt in keiner Weise nach engem InEar, das klingt groß, luftig und weit. Ich ertappe mich des öfteren verwundert, da ich eben nicht über Stereoboxen, sondern über einen InEar höre.

Separation & Transparenz
In dieser Disziplin nicht ganz auf dem Niveau des Campfire Audio Andromeda (Gold) – aber immer noch überdurchschnittlich. Instrumente werden sauber getrennt voneinander präsentiert, es werden Details wie das Rutschen der Finger beim Akkorde umgreifen hörbar. Dabei klingt der Solaris aber zu keiner Zeit analytisch, sondern behält jederzeit seinen musikalischen Charakter.

Isolation
Natürlich wie immer abhängig von Sitz & Seal. Bei mir mit den Final Audio Typ E Silikons in L absolut fantastisch. Sitzt bombenfest, dichtet erstklassig ab und behält den Seal.


Solaris 2020 vs. Andromeda Gold
Im direkten Vergleich mit der Erfahrung, welche ich mit dem Andromeda Gold gemacht habe, scheint der Solaris zuerst mal etwas weniger spektakulär, obwohl er im Detail in allen Bereichen – Bass, Mitten und Höhen – absolut zu überzeugen weiß. Was zuerst etwas wiedersprüchlich klingt, macht aber total Sinn. Denn der Solaris ist eben nicht auf eine spektakuläre Signatur getrimmt, sondern überzeugt eher durch ehrliche und absolut entspannende und musikalische Langzeitabstimmung. Seine Fähigkeit, bei so gut wie allen Stilrichtungen immer die korrekte Bassquantität bei gleichbleibend hoher Qualität zu liefern, ist magisch. Der Andromeda ist – um mal einen automobilen Vergleich zu bemühen – eindeutig der Sportwagen, während der Solaris die Oberklasse-Limousine verkörpert.


Musikbeispiele

Heathen – This Rotting Fear / The Blight
Die zart gezupfte Akustikgitarre im Intro wird durch eine sphärische Leadgitarrenspur ergänzt, bevor die wuchtigen Drums einsetzen. Die Produktion ist sehr erdig, warm und voll – der Solaris bringt das perfekt rüber. Die federnde Bassdrum wird vom dynamischen Treiber gekonnt in Szene gesetzt.
Der lupenreine Trash-Titel geht in roher 90er Jahre Manier agil nach vorne und die wohltuend analog klingende Produktion versetzt mich in Verzückung.
Wie kaum mit einem anderen Kopfhörer vergesse ich hier ganz schnell, daß ich eigentlich einen InEar beurteilen will – vielmehr verliere ich mich in der erfrischend zeitlosen Musik. Der Solaris unterstützt hierbei mit natürlicher und in keinem Bereich überbetonender Wiedergabe.

Skeletoon – Will you save us all?
Meine persönliche Neuentdeckung des Jahres! Als Power- und Speedmetal Fan – alte Helloween, Blind Guardian – bin ich begeistert von den Italienern Skeletoon. Schnelle Doublebass-Parts erfordern ein akkurates Ansprechverhalten (Attack) des Treibers. Der Solaris kann das – und zwar sehr souverän. Der dichte Gitarrensound wird durch die transparente Auflösung im Mittenbereich locker durchschaubar. Im Mittelteil begeistert ein – heutzutage selten anzutreffendes – Gitarrensolo neben einer tollen Melodie auch mit lupenreinem Sound. Der stellenweise sehr hohe Gesang ist klar und präsent – fantastisch. Ich fühle mich an alte Keeper-Zeiten erinnert!

John Petrucci – Terminal Velocity
Logo, als Mike Portnoy und Dream Theater getrennte Wege eingeschlagen haben, war ich erstmal enttäuscht. Und obwohl Portnoys Nachfolger – Mike Mangini – ein technisch mindestens ebenbürtiger Ersatz ist, wird auf der aktuellen John Petrucci Soloplatte mit Portnoy an den Drums wie durch ein Brennglas betrachtet überdeutlich, was Dream Theater immer ausgemacht hat. Und das ist die Synnergie von Portnoys Drumming und Petruccis einprägsamen und griffigen Riffs & Leads. Und so funktioniert auch das gesamte Instrumentalalbum wie selbstverständlich und lässt mich von einer baldigen Reunion Dream Theaters mit Mike Portnoy träumen. Sorry MM, but MP is the real thing!
Ach ja – es geht hier ja um den Solaris. Der macht alles richtig, überzeugt mit organisch analogem Feeling und schafft es mühelos, sowohl die Gitarrenparts mit viel Energie erstrahlen zu lassen als auch die Drumparts vorbildlich druckvoll und natürlich zu reproduzieren. Die sehr gute Produktion wird vom Solaris mit großer Weite und viel Luft perfekt in Szene gesetzt.

In Extremo – Kompass zur Sonne
Als Beispiel für eine superbe Produktion darf hier die aktuelle In Extremo erwähnt werden. Musikalisch passiert hier gewohnt viel: Gitarren, Bass, Schlagzeug, Dudelsack – da gilt es den Überblick zu behalten. Das schafft der Solaris locker, balanciert das Gesamtgeschehen sehr homogen zwischen Dudelsack, verzerrten Gitarren und Schellenkranz aus. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle den Bassdrum-Punch – das klingt. so körperhaft, als würde der Druck aus 20KG Standboxen kommen.


Fotos


Fazit

Call me a Campfire Audio Fanboy!
Nach dem Andromeda Gold, welcher sehr schnell zu einem meiner Lieblings-InEar avancierte, hat mich erneut ein InEar aus Oregon in seinen Bann gezogen. Der Solaris in Generation 2 ist eine sorgfältige Produktpflege. Mit nun geschrumpftem Gehäuse dürfte er viel mehr Menschen passen.
Klanglich spielt er auf TOP Niveau. Das Zusammenspiel der verschiedenen Treibersysteme klappt vorbildlich, so daß die jeweiligen Vorteile voll ausgenutzt werden ohne die Schwächen in Kauf nehmen zu müssen.
Das Ergebnis ist ein begeisternder Sound, der aufgrund der ausgeglichenen Abstimmung für so ziemlich jede Musik gleichermaßen gut geeignet ist. Absolute USPs am Solaris sind die weite, breite und luftige Präsentation sowie der geniale Bass, der selbstbewusst, aber immer mit der nötigen Kontrolle auftritt. Besser kann man das glaube ich nicht mehr machen – nur anders.
Somit ist der Solaris ein modern abgestimmter, audiophil-spaßiger Hybrid InEar, der von mir die uneingeschränkte Empfehlung bekommt.

Campfire Audio Solaris 2020 | Bewertung

9.7

Sound

10.0/10

Verarbeitung

10.0/10

Tragekomfort

9.3/10

Preis/Leistung

9.3/10

Pros

  • Überragender Sound
  • Fantastischer Bass
  • Tolle Verarbeitung
  • Sehr räumlicher Klang
  • Klare und transparente Höhen

Cons

  • Kabel dürfte etwas länger sein
  • Preis