Nach dem überzeugenden Test des CTM CE320 liegt nun mit dem CTM Explore P2 der erste True Wireless InEar von CTM vor mir. Zum günstigen Preis von €99 bietet der TWS der CIEM Spezialisten aus den USA einige Überraschungen.


[Werbung] Der CTM Explore P2 wurde mir für diesen Test leihweise von deutschen CTM Distributor zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!


Der CTM Explore P2 True Wireless

Die amerikanischen CIEM Spezialisten von CTM haben es sich nicht nehmen lassen, ebenfalls am großen Kuchen des True Wireless Trends mitzunaschen. Der universelle InEar CE320 hat mich im Test ziemlich beeindruckt (zum Test) – umso gespannter bin ich darauf, wie der TWS aus gleichem Hause klingt. Auf den ersten Blick handelt es sich um keine Überraschung, die Haptik des Kunststoffes ist einfach, die technischen Daten mittlerweile fast Standard: Lange Laufzeit, BT 5.0, Ladecase mit USB-C Anschluss. Schön hier: Keine Touch Bedienung, sondern Tasten mit Druckpunkt. Auch die kompakten Ausmaße fallen positiv auf: Die Explore P2 sind echt klein.


Lieferumfang und Verpackung

Auch hier gibt es keine Überraschungen:

  • TWS Explore P2.
  • 700 mAH Charging / Carrying Case.
  • Type-C USB Charging Cable.
  • S,M,L Silicone Tips
  • User Guide

Design und Verarbeitung

Das Design ist recht schlicht, aber ansprechend unauffällig. Die schwarzen Gehäuse werden durch graue Gummi-Faceplates abgerundet, die gleichzeitig zur Steuerung dienen. Das Kunststoff wirkt einfacher als z.B. bei den Sennheiser Momentum True Wireless 2 – dafür kosten die Explore P2 aber auch nur ein Drittel. Die Verarbeitungsqualität geht absolut in Ordnung, es fällt nichts negativ auf.


Tragekomfort

Die Gehäuseform ist extrem kompakt, die TWS sind mit 4 Gramm (pro Hörer) sehr leicht. Dementsprechend unauffällig ist auch der Tragekomfort. Ich würde ihn locker als perfekt bezeichnen – einmal eingesetzt sind sie nicht mehr zu spüren. Es liegen Silikontips in drei verschiedenen Größen bei, so dürfte jedes Ohr den passenden Tip finden.


Funktionen und Bedienung

Auch hier – das Übliche: Musik- und Telefonsteuerung über die Tasten klappt seht gut – ich bin ja kein Freund von Touchoberflächen und weiß richtige Tasten mit Druckpunkt zu schätzen.

Die Akkulaufzeit beträgt rund 4-5h, natürlich abhängig von Codec und Lautstärke. Das Case lädt die Ohrhörer rund 4x nach.

Eine Freisprechfunktion befindet sich auch an Bord. Die Sprachqualität ist okay, aber nichts Besonderes. Zum „mal eben Telefonieren“ reicht es aber. Wer die Funktion oft nutzt, wäre mit den Apple AirPods (Pro), den Sennheiser Momentum TWS 2 oder den KEF Mu3 deutlich besser beraten.


Klang

Kommen wir zum Wesentlichen, und das ist natürlich der Klang. Eine aktive Geräuschunterdrückung gibt es nicht, die passive Isolierung ist ausreichend gut. Vorrausgesetzt natürlich ein guter Seal. Gekoppelt sind die TWS schnell, mit dem iPhone XR kein Hexenwerk und schnell erledigt.

Tonal sind die CTM Explore P2 warm und basslastig abgestimmt – keine Seltenheit für TWS. die doch oft unterwegs in lauten Umgebungen eingesetzt werden. In diesen verschwindet erfahrungsgemäß der Bass zuerst, ein bisschen mehr Pegel in diesem Bereich ist deshalb nicht verkehrt.

Die CTM Explore sind aber mehr, sie als Basswummen zu bezeichnen würde ihnen nicht gerecht werden. Und klar: CTM ist als anerkannter CIEM Hersteller bekannt, dessen Kunden eine gewisse Neutralität bei ihren angepassten InEar System einfach erwarten. Und so spielt auch der Explore P2 nach etwas Einspielzeit erstaunlich detailliert und deutlich über seiner Preisklasse.

Trotz der vorhandenen Bass Anhebung, bleibt es stets kontrolliert und fest. Keine Spur von wabbeligem Bass. Schnelle Bassrums fordern den kleinen 6mm Treiber aber dann doch manchmal über Gebühr, hier wird es ab einer gewissen Geschwindigkeit manchmal unsauber und weniger differenziert. IdR bleibt der Bass aber kontrolliert und kommt auch mit Metal gut zurecht.

In den Mitten ist der Explore erfreulicherweise nicht abgesenkt. Schön saftige Gitarrenriffs und präsenter und druckvoller Gesang unterstreichen das. Tonal etwas warm, ist der Klang angenehm langzeittauglich und genrekompatibel.

Die Höhen sind klar und präsent, niemals nervig aber immer detailliert und akzenturiert. Manchmal dürfte es gern etwas spritziger sein.

Bei der Bühnendarstellung bewegt sich der CTM ebenfalls in gewohntem Bereich. Glaubhaft breit genug, aber nicht künstlich aufgebläht. Passt würde ich sagen!

Mit der Lautstärke sollte es keine Probleme geben: Die Explore P2 langen kräftig zu und sind auch bei gehobenem Pegel stets verzerrungsfrei und klar.



Fazit

Just another True Wireless InEar? Ja und nein. Der CTM Explore P2 haut mich jetzt nicht aus den Socken, er liefert aber für unter 100€ eine mehr als beachtliche Klangqualität ab. Rein klanglich betrachtet hat er aber z.B. gegen einen iBasso IT00 oder FiiO FD1 keine Chance. Dafür handelt es sich um einen TWS, der im Vergleich zu den o.g. kabelgebundenen Einstiegs-InEars eben kein Kabel braucht. Gerade beim Sport ist dieser Vorteil nicht zu verachten. Unterm Strich ist der CTM Explore auf jeden Fall ein für den Preis sehr gut klingender, moderner True Wireless InEar mit optimalem Komfort und guter Akkulaufzeit unf Bedienkonzept.


CTM Explore P2 bewertung

9

Sound

8.8/10

Verarbeitung

8.5/10

Bedienung/Funktion

9.0/10

Komfort

9.5/10

Preis/Leistung

9.0/10

Pros

  • Super komfortabel
  • Guter Klang
  • Kompakt und leicht

Cons

  • Plastik fühlt sich einfach an
  • Keine App / Klanganpassung