Markus kennt mich einfach viel zu gut und weiß dass ich kein Freund von stationären Geräten bin. Aus diesem Grund hat er mir gleich mal zwei neue DAC/AMP Geräte zugeschustert. Den FiiO Q7, der in diesem Test hier behandelt wird und der Shanling H7 der ebenfalls seinen eigenen Bericht bekommt.

Somit habe ich also gleich zwei „ähnliche“ Geräte vor mir liegen die sich natürlich auch gut vergleichen lassen können. Meine oder unserer Überlegung war eigentlich die, dass ich nur einen Testbericht verfasse von dem Gerät was mich am meisten überzeugt. Klingt logisch, aber beide Geräte haben in meinen Augen ein Anrecht auf einen separaten Testbericht mit einem direkten Vergleich!

Beide Testberichte werden parallel verfasst und auch gleichzeitig veröffentlicht. Somit habt ihr die Möglichkeit gleich von beiden Geräten etwas zu lesen und könnt im Nachgang entscheiden welcher DAC/AMP das passende für euch ist. Klingt doch fair, oder?

Beginnen wir also nun mit dem FiiO Q7 und im letzten Kapitel werdet ihr den ausführlichen Vergleich zum Shanling H7 finden. Also dann… Viel Spaß beim lesen!


[Werbung] Der FiiO Q7 wurde mir freundlicherweise vom deutschen Vertrieb NT Global für diesen Testbericht zur Verfügung gestellt. Vielen lieben Dank!


Der FiiO Q7

Ich gebe es zu. Ich bin ein Muffel im Bereich der stationären Hifi- und Audioprodukte und bevorzuge die handlicheren Lösungen à la DAP, Dongle und Co. FiiO hat bereits mit dem M17 (Testbericht) gezeigt dass auch sie neben iBasso mächtige DAPs erschaffen können die genug Power und Anschlüsse haben um auch als stationäres Gerät Verwendung finden können. Was ist, wenn ich euch sage, dass es auch einen FiiO M17 mit kleineren Display und ohne Betriebssystem gibt? Gibts nicht? Oh doch – der FiiO Q7!

Wem der Preis des FiiO M17 zu hoch war / ist, der sollte jetzt interessant weiterlesen, da ich euch jetzt eine günstigere Alternative vorstellen werde.

Als bekannt wurde, dass FiiO sozusagen einen günstigen M17 als DAC/AMP auf den Markt bringen wird, wurde ich selbst hellhörig. Mir war der iBasso DX220 MAX (Testbericht) auf Dauer zu groß und schwer, worauf ich wieder komplett auf handlichere DAPs und Dongles umgestiegen bin. Ich gebe es zu, für alle Kopfhörer reicht es hier meist nicht aus. Ja okay, ich habe eigentlich auch nur In Ears die als niedrigohmig bezeichnet werden können und die mächtigen Over Ears mit 300 oder gar 600 Ohm gibt es bei mir nicht. Aber man weiß ja nie. Vielleicht verirrt sich ja mal einer der Mächtigen für einen Testbericht zu mir. Und auch hier spricht wieder alles für eine DAC/AMP Kombination mit ordentlich Power. Und das Alles gibt es für eine UVP von 799 €!

Anschlüsse und Power ohne Ende

Ja, der FiiO Q7 ist ein M17 mit kleinerem Display und ähnlichen inneren Werten. Wer einen DAP besitzt, wird wohl eher zum Q7 greifen. Hier ein paar Kaufargumente!

Flaggschiff-Chipsatz Sabre DAC

Das Herzstück des FiiO Q7 ist der Flaggschiff-DAC-Chipsatz ES9038 Pro 32-Bit von Sabre. Er sorgt für eine extrem saubere Dekodierung von Klangsignalen mit klassenbester, extrem geringer Verzerrung und rauschfreier Klangdekodierung.

XMOS-USB-Prozessor der neuesten Generation

Der FiiO Q7 verwendet den neuesten 16-Core XU316 USB-Empfänger-Chipsatz von XMOS. Er ermöglicht dem Q7 die Dekodierung von hochauflösenden 32-Bit PCM- und nativen DSD-Signalen.

Extrem leistungsstarker Ausgang mit zwei THX AMP-Schaltungen

Der FiiO Q7 ist ein echtes Kraftpaket, das über eine enorme Ausgangsleistung verfügt, die selbst die anspruchsvollsten Geräte auf dem Planeten mit Leichtigkeit antreibt. Der Q7 ist mit zwei THX AA788+-Verstärkerschaltungen ausgestattet, die eine Ausgangsleistung von bis zu 3000 mW liefern. Er verfügt über fünf Verstärkungsstufen, einschließlich eines leistungsstarken Over-Ear-Kopfhörermodus.

Hochauflösende Bluetooth-Konnektivität

Der Q7 unterstützt hochauflösende Bluetooth-Konnektivität mit Hilfe des neuesten Bluetooth-Chipsatzes QCC5124 von Qualcomm. Er unterstützt hochauflösende drahtlose Codecs wie LDAC, APTX HD, AptX Adaptive, etc.

Ihr Kopfhörer-Hub

Der FiiO Q7 verfügt über mehrere Kopfhörerausgänge, darunter 3,5 mm single-ended, 6,35 mm single-ended, 2,5 mm symmetrische und 4,4 mm symmetrische Kopfhöreranschlüsse. Mit seinen fünf Verstärkungsstufen können Sie IEMs mit hoher Empfindlichkeit, aber auch leistungsstarke Kopfhörer anschließen.

Benötigt ihr noch weitere Argumente? Dann wartet mal die technischen Daten ab!

Einsatzgebiete

Ihr merkt es sicherlich bereits worauf ich hinaus will. Hier die Szenarios, die am schlüssigsten sind:

Ich bin in der Bahn unterwegs und lausche mit meinem DAP den Lieblingstracks über die In Ears. Zuhause angekommen will ich aber gerne per Over Ear weiterhören. Nun schließe ich den DAP per USB-C am FiiO Q7 an und habe so nun genug Power für den Kopfhörer und der DAP dient mir als Bedieneinheit. Wenn ich nun im Homeoffice bin oder im allgemeinen die Büroarbeit zu Hause erledige, wird der Q7 kurzerhand direkt am Laptop oder PC angeschlossen. Hier dient mir nun mein PC als Quelle. Wenn ich im Urlaub oder auf Geschäftsreise bin, ist die Größe des FiiO Q7 noch so angenehm um auch diesen im Reisegepäck zu verstauen ohne lästiges Abstöpseln eines stationären Geräts.

Das richtig gute an der ganzen Sache ist, dass der FiiO Q7 auch mobil genutzt werden kann da er über einen integrierten Akku verfügt und somit wirklich als All in One Lösung betitelt werden kann.

Bis dato war mir nie klar wie gut ein Q7 oder H7 in mein Leben passt. Aber nach dem Erhalt der Geräte habe ich es sehr schnell verstanden und lieben gelernt. Das ist es was ich bei mir noch vermisst habe!


Technische Daten

Ich bin ja nicht so der Fan der technischen Daten, aber beim FiiO Q7 gibt es ein bisschen was herauszulesen was erwähnt werden sollte. Man, hat das Teil Power!

  • DAC: ES9038PRO
  • Abtastrate: PCM: 8 Hz – 768 Hz (8/16/24/32 Bit) nativ – DSD64/128/256/512 – MQA 8X entfaltet
  • Systemuhr: Vollständige Synchronisationstechnologie mit FPGA-Prozessor der 4. Generation und dualer japanischer Kristalluhr
  • Ausgänge: 3,5 mm TRS // 2,5 mm TRRS // 4,4 mm Pentaconn // 6,35 mm TRS
  • Eingang: USB-C // Koaxial // Optisch /
  • Bildschirm: 1,3″ IPS-Bildschirm von LG
  • Bluetooth-Unterstützung: SBC, apt-X, apt-X HD, LDAC, HWA, (nur AAC-Empfang)
  • Batterie: 3,8 V 9200 mAh Li-Polymer
  • Schnellladung: ja, PD2.0, DC12V/1.5Ah, 9V/2A, 5V/2A // Gleichstromversorgung
  • Akkulaufzeit: 11 Stunden mit kabelgebundenen Kopfhörern (3,5 mm), 11 Stunden mit einem symmetrischen Kopfhörer
  • Ladezeit: ca. 4,5 h
  • Größe: 158,4 mm x 88,5 mm x 28 mm
  • Gewicht: 620 g

Line-Out

  • Frequenzgang: 20 Hz – 50 kHz (-1 dB)
  • Klirrfaktor: 0,0006 %
  • SNR: >120dB
  • Übersprechen: 103dB
  • Leitungspegel: 1,9 V
  • Grundrauschen: <2μV

3,5-mm-Kopfhörerausgang (Super High Gain)

  • Ausgangsleistung: 1500 mW bei 16 Ohm / 1100 mW bei 32 Ohm / 130 mW bei 300 Ohm 
  • Frequenzgang: 20 Hz – 20 kHz (-0,1 dB)
  • Klirrfaktor: > 0,0005 %
  • SNR: > 125 dB
  • Übersprechen: > 75 dB
  • Ausgangsimpedanz: < 1,2 Ohm (32 Ohm)

3,5-mm-Kopfhörerausgang (High Gain)

  • Ausgangsleistung: 750 mW bei 16 Ohm / 550 mW bei 32 Ohm / 65 mW bei 300 Ohm 
  • Frequenzgang: 20Hz – 20kHz (-0,5dB)
  • Klirrfaktor: > 0,0006 %
  • SNR: > 122 dB
  • Übersprechen: > 75 dB
  • Ausgangsimpedanz: < 1,2 Ohm (32 Ohm)

2,5 mm / 4,4 mm Kopfhörerausgang (Super High Gain)

  • Ausgangsleistung: 1500 mW bei 16 Ohm / 3000 mW bei 32 Ohm / 550 mW bei 300 Ohm
  • Frequenzgang: 20 Hz – 50 kHz (-0,5 dB)
  • Klirrfaktor: > 0,0005 %
  • SNR: > 125dB
  • Übersprechen: > 114 dB
  • Ausgangsimpedanz: < 1,7 Ohm (32 Ohm)

Vielen Dank an Hifi-Passion die alle Daten und Fakten fein säuberlich auf deren Website gelistet haben.


Verpackung & Lieferumfang

Ich war nahezu überwältigt als ich die massive Verpackung erhalten habe und war irgendwie verwundert da ich ja eigentlich einen größeren DAC/AMP erwartet habe und dann doch soviel mehr erhalten habe. Aber darauf gehen wir im Laufe des Kapitels noch ein.

Verpackung

Bei der Umverpackung des FiiO Q7 kann ich nicht meckern. Das Design ist gleichgeblieben und erinnert mich stark an die des FiiO M11 Plus LTD (Testbericht) und des FiiO M11 Plus (Testbericht). Auf der Front prangt der Q7 in voller Pracht und in Form eines CAD Modells. Darunter kommt dezent die Bezeichnung „Q7“ zur Geltung und das Hi-Res Logo sowie das Hi-Res Logo für Wireless dürfen auf der Verpackung auch nicht fehlen. Man soll ja auf Anhieb sehen was einem hier erwartet.

Auf den Seiten streckt sich das Chipsatz Design weiter und zeigt das Logo FiiO’s und die Bezeichnung Q7 im Zentrum des Chips.

Die Rückseite wird erneut eher dezent gestaltet und beherbergt nur im unteren Drittel ein paar Infos, sowie die Logos der verwendeten Technologien. Dank des QR Codes gelangt man aber auf die Website FiiO’s wo wir im Detail alles nachlesen können was uns vor dem Kauf noch interessiert.

Alles in Allen ist die Verpackung eine visuelle Freude für jeden Tron Fan und auch hier zeigt FiiO ihr Understatement für die moderne und frische Gestaltung im Bereich der Audioszene. Was hier nicht vernachlässigt werden darf und kann ist, dass die Verpackung schwer und wirklich riesig ist. Wartet jetzt nur mal ab was sich hier noch so alles verbirgt.

Unboxing

Gleich nach dem Entfernen des Deckels gelangt man an den doch recht großen FiiO Q7, der überraschenderweise gleich im Kunstlederkleid geliefert wird. Das ist bereits der erste Pluspunkt. Der FiiO Q7 hat ein Kunstledercase im Lieferumfang dabei!

Eine Etage darunter und nachdem wir den Zwischenboden entfernt haben gelangen wir an den Grund, warum die Verpackung so groß ausfällt. Wie beim FiiO M17 liegt dem Q7 ein Lüfter samt Gestell bei, der den Q7 kühlen soll wenn er stationär mit einem leistungshungrigen Kopfhörer betrieben wird. Beim M17 war es aber so, dass der Lüfter separat dabei war. Beim FiiO Q7 wurde das nun schon merkbar eleganter gelöst.

In der beigelegten „kleinen“ Schachtel befinden sich dann noch alle Arten an Kabeln und das Netzteil, sowie dem Zubehör.

Der Lieferumfang im Detail

  • FiiO Q7
  • Kunstledercase
  • Lüfterständer
  • USB Stromkabel
  • Netzteil
  • Stromkabel
  • USB Adapter
  • USB-C zu USB-C Datenkabel Lang
  • USB-C zu USB-C Datenkabel Kurz
  • USB-C zu Lightning OTG Kabel
  • Kurzanleitung
  • Garantiekarte
  • Gummipad

Design & Verarbeitung

Das Design des FiiO Q7 ist merkbar speziell und wurde stark an den M17 angelehnt. Allein beim Einschalten beginnen schon die Kiemen die auf der linken und rechten Seite des Q7 angebracht sind farbenfroh zu leuchten und erinnern mich etwas an ein amerikanisches Unternehmen dass auch die Marke THX übernommen hat. Gibt es hier vielleicht eine Vorgabe des Unternehmens weil ja FiiO weiterhin die THX Technologie implementiert? Ganz sicher nicht! Die RGB Beleuchtung dient eigentlich zur Erkennung des Dateiformats, was gerade über den Q7 verarbeitet wird. Sowas kenne ich bereits ganz gut von meinem Astell & Kern SP2000T und finde, dass es dem FiiO allein wegen dem kantigen Design perfekt dazu passt. Der Q7 richtet sich irgendwie mehr an die jüngere Generation, aber auch an die Nutzer da draußen die den Einheitsbrei der Branche eher als altmodisch bezeichnen würden.

Wenn ich den FiiO Q7 so neben mir liegen sehe, erkenne ich sofort die Ähnlichkeit zu meinen aktuellen Favoriten, den FiiO M11 Plus LTD. Okay, der Q7 ist definitiv eine aufgeblasene Variante meines DAP’s. Jedoch bleibt man dem Design hier treu. Ich finde es mehr als gut. Wenn nicht sogar perfekt. Oh Gott… Ich komme ins schwärmen. Aber bei dem neuen Design hat FiiO einfach meinen Nerv getroffen!

Die äußere Erscheinung passt!

Wenn man den FiiO Q7 aus seinem sehr gut passenden Kunstlederkleid nimmt erwartet einem auf Anhieb ein Design dass als futuristisch und sehr modern bezeichnet werden kann. Der Alubody besteht nahezu komplett aus matten Schwarz und wird nur an der Front und am Rücken etwas anders gehalten. Auf der Front befindet sich zentral der längliche Balken wo das kleine Display beherbergt wird. Oben das Non Touch Display und unten die in Gold eingelassenen Hi-Res Logos sowie das Logo von THX. Besser geht’s eigentlich nicht! Wirklich nicht! Hier wurde sogar ein Displayschutz von Werk angebracht was nicht selbstverständlich ist!

Die restliche Front besteht aus einem gerillten Design was den Riesen irgendwie schlanker wirken lässt. Die Rückseite hat eine Lederartige Struktur was den Q7 bei der Verwendung ohne Case vor etwaigen Kratzern schützen soll. Die Haptik hier ist etwas weicher und wirkt wirklich wie überzogenes Leder mit dem FiiO Logo im oberen Drittel. Sehr stimmig!

Auf der rechten Seite befinden sich die erste von zwei Kiemen mit eingelegten Mesh Gitter in Schwarz. Durch dieses Gitter wirken die LED’s etwas dezenter und irgendwie cooler. Darüber findet man die Bedientasten in Form vom bereits gewohnten Wabendesigns. Power on/off, Track vor/zurück und Play/Pause wurde hier DAP Typisch implementiert. Sehr geil!

Links finden wir die zweite Kieme im selben Design und darüber die Typenbezeichnung sowie die Eckdaten die sonst bei DAP’s auf der Rückseite zu finden sind. Dies hätte man vielleicht wirklich besser positionieren können da ich es etwas unpassend im Gesamtdesign finde. Aber hier hat man halt einfach genügend Platz gehabt.

Gehen wir kurz auf die Verarbeitung ein. Die ist schlichtweg perfekt! Jeder Knopf hat einen optimalen Druckpunkt und das goldene Drehrad lässt sich mit schöner fester Rasterung drehen sowie mit leichter Überwindung des Druckpunkts drücken. Fehlbedienung werden somit minimiert!

Anschlüsse wohin man sieht!

Ich bin bewusst noch nicht auf die Ober- und Unterseite eingegangen da sich hier eine ganze Armada an Anschlüssen befindet! Unten die Eingänge in Form von Optical In und Coaxial In sowie die zwei Eingänge zur Stromversorgung und dem USB-C Anschluss. Warum zwei Eingänge zur Stromversorgung? Das ist ganz einfach erklärt, denn der FiiO Q7 lässt sich Dank dem 12V Anschluss laden was im stationären Betrieb von Vorteil ist. Das laden funktioniert aber auch per USB-C wenn man den rechten der zwei Kippschalter auf On stellt was den Vorteil in der mobilen Nutzung hat. Der linke der zwei Kippschalter dient zur Auswahl der Stromquelle: Batterie oder DC steht einem hier zur Auswahl. Also stationär oder mobil. Schön gelöst wurde hier, dass die Anschlüsse bis auf den USB-C Anschluss mit schwarzen Schutzkappen abgedeckt werden was das Eindringen von Schmutz und Staub minimiert. Das sind Kleinigkeiten die aber einiges ausmachen.

Auf der Oberseite befinden sich die Ausgänge in Form von aller Klinkenanschlüsse die der Markt so als Standard verwendet. Egal ob ihr nun 6,3 mm, 2,5 mm, 3,5 mm oder 4,4 mm Stecker an euren IEM oder Kopfhörerkabel habt. Hier passen alle! Der 6,3 mm Anschluss der vermutlich mobil eher seltener benutzt wird, wird ebenfalls durch eine schwarze Schutzkappe abgedeckt was irgendwie Sinn macht.

Nun kommen wir noch zum primären Bedienelement – dem Drehknopf an der Front. Dieser lässt sich drehen sowie drücken und ist groß genug dass auch Nutzer mit richtig großen Pratzen eine Feinjustierung der Lautstärke vornehmen können. Die goldene Messingfarbe passt hier perfekt zu den im Vorfeld erwähnten Logos. Farblich matched es hier im gesamten perfekt. Schwarz und Gold ist eine überaus überzeugende Farbkombi was Eleganz ausstrahlt und dank der LED’s auf den Seiten das moderne mit sich bringt.

Ein Case aus Meisterhand

Gehen wir nun noch kurz auf das mitgelieferte Case ein. Dieses ist kurz und knapp verfasst optimal und wirkt nahezu maßgeschneidert. Andere Hersteller haben bis heute keine passenden Cases im Angebot und und wenn, dann sind sie schlabbrig oder wirken einfach billig.

Das Case hier von FiiO ist genau das Gegenteil. Sicher verschlossen wird es per festen Klettverschluss am Rücken. Die Aussparrungen wurden präzise angebracht und stehen lediglich an den Seiten bei den LED Kiemen etwas ab. Die Seiten links und rechts haben etwas mehr „Luft“ und trotzdem lassen sich die Knöpfe an der rechten Seite ohne Fehlbedienung drücken. Ganz wie bei einem guten Anzug. Ein bisschen Platz zum Atmen braucht man einfach!

Farblich wirkt das dunkle Braun fast wie das Wildbockleder meiner Lederbixn (Lederhose) was einen Sympathiepunkt mit sich bringt.

Die Haptik

Ich lobe sie bei FiiO immer – die Haptik. Wenn ich einen DAP oder egal was für ein Gerät des chinesischen Unternehmens in meinen Händen halte werde ich das Gefühl nicht los, dass es vollgepackt mit Technologie und Bauteilen ist! Hohl? Fehlanzeige! Billig? Auch hier – Fehlanzeige.

Der FiiO Q7 ist schwer, massiv und fühlt sich an als hielt ich einen Block Metall in meiner Hand. Bei iBasso zum Beispiel vermisse ich genau diese Haptik und ja. Hier hat FiiO einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz und ist in meinen Augen gleichgestellt mit Astell & Kern. Das heißt was!

Wozu ein Lüfter?

Zum Lüftergestell mit der schönen Bezeichnung „DK3s“ muss ich ja eigentlich wenig schreiben da Sebastian ja bereits im Testbericht zum FiiO M17 darauf eingegangen ist. Aber dennoch verliere ich hierzu noch ein paar Worte, wie ich die ganze Sache hier finde. Die Verarbeitung wirkt in keiner Weise billig oder gar schlecht. Das farbliche Match des Lüfters zum Gestell ist optimal und auch im Vergleich zum Q7 ist das matte Schwarz identisch.

Was ich sehr positiv finde ist, dass FiiO uns ein Gestell samt Lüfter dazu packt und uns somit auch eine wichtige Sache mitteilt. Der FiiO Q7 kann heiß werden! Da ein leistungshungriger Kopfhörer á la Heddphone eher zuhause gehört wird ist es auch verständlich, dass der Lüfter per USB-C mit Strom versorgt werden muss, und das nicht über den FiiO Q7 sondern über ein extra Netzteil oder eben per USB Anschluss am Rechner oder Laptop.


Bedienung & UI

Die Bedienung des FiiO Q7 erfolgt primär über das Drehrad an der Oberseite. Durch das Drücken gelangt man in das Menü zur Auswahl der Eingangsquelle. Also USB, Optical, Coaxial oder Bluetooth.

Durch langes Drücken des Rads gelangt man ins eigentliche Menü des Q7 wo wir neben der Gainstufe auch ein paar Einstellungen vornehmen können. Durch das Drehen des Rads gehen wir im Menü runter oder rauf – durch erneutes Drücken des Rads gelangen wir in das jeweilige Menü. Spannend hier sollten die Filtereinstellungen des verbauten DACs sein: Fast, Slow, Mini, Mini Slow, Apodizing, Hybrid Fast und Brick Wall stehen dem Nutzer hier zur Verfügung. In der Spracheinstellung stehen lediglich Chinesisch und Englisch zur Verfügung. Durch die Anwahl einer der Einstellungen gelangen wir zurück ins Obermenü.

Die UI ist sehr schnell hochgefahren sowie heruntergefahren und ist überaus selbsterklärend und einfach aufgebaut. Auch ist sie trotz des kleinen Displays sehr gut zu lesen und bedienen was den Vorteil gegenüber dem Mitbewerber hat!


Klang

Verglichen wird der FiiO Q7 typischerweise mit meiner Referenz, den FiiO M11 Plus LTD und meinem vertrautesten IEM, den Campfire Audio Ara (Testbericht). Leider liegt mir kein leistungshungriger Over Ear vor, da mein Focal Elegia und auch mein Campfire Audio Cascade scherzhaft mit einem nassen Papier angetrieben werden kann. Somit gehe ich auf einen relativ neutral abgestimmten IEM ein und werde euch anhand dieser Kombination meine Klangbeschreibung verfassen.

Klanglich merkt man in den ersten Augenblicken dass man hier in die Oberliga wandert. Der Klang ist schlichtweg als sehr angenehm, glatt, kraftvoll und detailliert zu betiteln. Der FiiO Q7 kitzelt den Tracks noch die kleinsten Details heraus und spielt wie bereits erwähnt sehr entspannt. Die Mehrleistung der Ausgänge erkennt man sofort beim Betätigen des Volumenrads.

Der Q7 hebt das Klangerlebnis auf eine neue und höhere Stufe die mir so beim M11 Plus LTD verwehrt ist. Er verfälscht den Klang nicht im geringsten sondern pusht ihn nur auf. Sehr geil!

Tiefen & Bässe

Die Tiefen klingen viel geordneter und strukturierter sowie präziser. Sie sind nicht kräftiger oder gar künstlich geboostet sondern einfach unverfälscht. Das Anspielen der Bässe bekommt einen leichten Boost was bei den Bassdetails einen Vorteil mitsichbringt.

Mitten

Die Vocals dringen etwas in den Vordergrund und wirken klarer und genauer. Egal ob männliche oder weibliche Stimmen – beide erhalten einen guten Körper und klingen nur Nuancen anders als beim M11 Plus LTD. Die klangliche Aufwertung höre ich hier nur in den Microdetails heraus was dennoch einen Mehrwert hat. Der Mittenbereich bleibt unverfälscht mit einem Hauch an mehr Druck und Präsenz.

Höhen

Der Bereich der Höhen klingt etwas klarer aber bei weiten entspannter. Sie wirken etwas geglättet und weiter / luftiger. An Brillanz wird nichts hinzugereimt oder gar entfernt. Sie bleiben einfach entspannt und langzeittauglich.

Separation

Die Bühne klingt selbst bei einem geschlossenen IEM etwas weiter und fächert die Instrumenten weiter auf. Das Klangerlebnis klingt musikalischer und viel geordneter. Die Instrumententrennung gelingt unwahrscheinlich einfach und bleibt angenehm ohne an Sterilität zuzunehmen. Die Abstimmung ist auch hier viel stimmiger und hebt auch diesen Bereich ein paar Level nach oben.

Auch wenn man bei einem DAC/AMP eher Vergleiche beschreiben kann, möchte ich die Klangeindrücke kurz zusammenfassen. Wenn ihr bereits einen sehr guten DAP habt, der jedoch etwas kratziger oder analytisch klingt, bekommt bei der Verwendung des FiiO Q7 einen immensen Mehrwert. Ihr werdet schnell merken dass eure Tracks viel entspannter und musikalischer wiedergegeben werden ohne an Details zu verlieren. Im Gegenteil – Die Detailwiedergabe wird verstärkt! Klanglich ist der Q7 eine Wucht und ja… Er klingt besser als meine Referenz – der FiiO M11 Plus LTD!


FiiO Q7 vs. Shanling H7

Als allererstes möchte ich etwas in den Raum werfen was ich sofort nach dem Erhalt der beiden Gerätschaften im Kopf hatte. Warum bringt FiiO und Shanling ein ähnliches Produkt mit ähnlichen Preisen und ähnlicher Bezeichnung auf den Markt? FiiO bleibt bei der Bezeichnung bei einem deutschen Automobilhersteller und Shanling bei einem Passmaß für Bohrungen. Dennoch kommt immer mehr der Gedanke in mir hoch, dass sich diese beiden beliebten chinesischen Hersteller untereinander austauschen und auch hier Absprache halten. Umso besser finde ich es, dass ich beide Geräte miteinander vergleichen kann und euch die Unterschiede hier nun aufzeigen werde.

Technisch

Technisch gesehen gibt es bei beiden Modellen ein paar merkliche Unterschiede. FiiO bleibt mit einem Chipsatz von ESS Sabre und ihrer implementierten THX Technologie der neuen Produktline treu. Shanling wiederum geht den Weg eines Dual AKM DACs die jedoch aus zwei unterschiedlichen Chipsätzen besteht. Bei der Ausgangsleistung nehmen sich beide Geräte kaum etwas. Auf dem Papier hat hier aber FiiO die Nase vorne.

Wo FiiO dem Q7 ein etwas größeres und besser ablesbares Farbdisplay spendiert, bleibt Shanling hier eher etwas dezenter und naja… nicht wirklich Benutzerfreundlich. Hierzu aber bei der Bedienung und UI mehr.

Lieferumfang

Tja… Der Absatz wird eher kurz, sollte aber dennoch erwähnt werden. Der Lieferumfang des FiiO Q7 toppt einfach alles. Von Netzteil und einem Arsenal an Kabeln über den Lüfterständer. Hier bleibt kein Wunsch offen. Wo sie aber definitiv das Licht mehr in ihre Richtung lenken ist, dass dem Q7 ein wirklich gutes Kunstledercase beiliegt und auch der Displaybalken wurde mit einem Displayschutzglas versehen.

Beim Shanling H7 sieht es eher spartanisch aus und bleibt sehr dezent und minimalistisch. Statt einem Case liegt nur ein Stoffsäckchen zum Schutz bei und wer hier nun ein Case haben möchte, muss leider 39 € berappen. Das finde ich bei dem Preis von 799 € schon etwas frech. Sorry, das geht meiner Meinung nach so nicht!

Optik, Design & Haptik

Hier trennen sich wohl die Geister. FiiO trifft mit ihrem „neuen“ Design eher den Geschmack der modernen und vermutlich jüngeren unter uns. Mit der RGB Beleuchtung wirkt der Q7 eher etwas verspielter und bleibt nicht so dezent wie der Shanling H7. Dieser macht eine wahnsinnig gute Figur bei dem Klientel die es eher schlichter und „erwachsener“ haben möchte. In Sachen Haptik sieht es da dann aber wieder etwas schlechter aus. Beide Geräte sind super verarbeitet und haben wenig Punkte die ich kritisieren kann.

Die Haptik des Q7 ist aber massiver und wirkt in der Hand einfach schwerer und besser. Beim Shanling H7 habe ich wieder dieses hohle Gefühl wenn ich mit dem Fingernagel auf das Gehäuse klopfe. Hier kommt es mir wieder so vor als wäre das Modell nicht so vollgepackt mit Technik und gibt mir hier einen eher bitteren Beigeschmack. Aber… Somit bleibt der Shanling H7 leichter, kleiner und auch etwas angenehmer zu transportieren.

Bedienung & UI

Shanling… Was soll das denn bitte? Die Bedienung über dieses wirklich winzig kleine einzeilige Display ist echt ein Witz. Versteht mich nicht falsch, bedient wird hier ähnlich wie beim FiiO Q7 über das linke Drehrad was sich ebenfalls drücken lässt. Ich empfinde die Bedienung aber wirklich umständlich und unübersichtlich. Okay – der H7 kann auch als DAP genutzt werden. Ja, ihr lest richtig! Großes Aber… Die Bedienung über ein einzeiliges Miniaturdisplay ist sowas von blödsinnig dass ich auf diese Funktion einfach nicht eingehen will. Nettes Gimmick aber nee.

Der FiiO Q7 hat hier wieder die Nase vorne. Die Bedienung dank des größeren Farbdisplays erfolgt viel intuitiver und einfacher. Das Durchscrollen ist viel flüssiger und wirkt einfach viel durchdachter. Auch hier könnte ich mir keine DAP Funktion vorstellen – FiiO hat aber auch so eine Funktion NICHT in ihr Modell eingearbeitet!

Klang

Klanglich bewegen sich beide Geräte auf einem nahezu gleichen Niveau. Der Shanling H7 klingt dank seiner AKM DACs etwas klarer und analytischer. Somit fehlt ihm hier die Wärme der ESS Implementierung des Q7 und klingt auch in meinen Ohren mehr nach „meinem“ Geschmack. Beide Geräte sind wirklich sehr gut. Aber der H7 holt mich dann doch mehr ab. Die Höhen sind etwas spritziger als die des Q7 und wirken heller und etwas spaßiger. Der Q7 spielt hier entspannter und etwas geglätteter und bleibt in meinen Ohren eher langzeittauglich. Hier kann ich mir vorstellen dass das Gehör beim Shanling eher schneller ermüdet. Aber ja. Mein Favorit im Vergleich ist hier der Shanling H7. Wer also AKM gewohnt ist und sie wie ich lieben gelernt hat, der wird wohl zum Shanling H7 greifen müssen.

Beide Geräte liefern mit einem unverfälschten Klangerlebnis positiv ab. Der FiiO spielt etwas glatter und auch einen hauch wärmer. Der Shanling spielt eher schärfer und etwas analytischer. Aber ja – beide Geräte sind mehr als clean und geben euch den Sound eurer Kopfhörer nahezu 1 zu 1 wieder. So soll es auch sein!

Vergleichsfazit

Puhh. Beide Geräte haben Vor und Nachteile. Der FiiO punktet in Sachen Haptik und Bedienung. Der Shanling ist meines Erachtens nach klanglich im Vorteil und holt mich mehr ab. Jedoch die Bedienung und der Lieferumfang enttäuscht mich hier ein wenig und lässt mich mit einem Grinsen und Schmollen zurück. Beide haben aber ihre klanglichen Vorlieben abzudecken was ich zu schätzen weiß. Und das ist auch gut so.

Wer eher entspannteres Hören bevorzugt, dem möchte ich den FiiO Q7 ans Herz legen. Dieser hat ein absolut geniales Gesamtpaket und ist auch im Preis aktuell etwas günstiger als der H7. Wer aber mehr die Analytik im Klang sucht und auch so gesoundete Kopfhörer besitzt, der wird beim Shanling H7 glückling. Hier möchte ich aber nochmals die wirklich schlechtere Bedienung erwähnen. Wer benutzerfreundlicher ist, liegt wohl auf der Hand – der FiiO Q7!


Fazit

Der FiiO Q7 lässt einen wirklich guten Eindruck zurück und konnte mich bereits zu Beginn des Testberichts überzeugen. Der Lieferumfang ist umfangreich und wirklich durchdacht. Hier muss nichts mehr zusätzlich erworben werden. Das lobe ich mir! Das mitgelieferte Case und auch der Displayschutz zeigt das FiiO keinen Wunsch unerfüllt lässt. Die Bedienung ist ein Traum und auch die Haptik ist der Wahnsinn. Ich bin ein Fan!

Der Klang bleibt unverfälscht und entspannt. Der FiiO Q7 spielt etwas wärmer und langzeittauglich was zu langen Hörsessions einlädt. Hier wird Musik auf hohem Niveau genossen und nicht seziert.

Und dieses grandiose Gesamtpaket gibt es aktuell zu einem Listenpreis von NUR 799 €. Dieser Preis liegt aktuell beim Verfassen des Testberichts bei 699 € und ist meiner Meinung nach unschlagbar. Hier heißt es Zugreifen wer es entspannter will!

FiiO Q7 | Bewertung

9.6

KLANG

9.5/10

VERARBEITUNG

10.0/10

BEDIENUNG/FUNKTION

9.5/10

UI/SOFTWARE

9.0/10

PREIS/LEISTUNG

10.0/10

Pros

  • Entspannter & langzeittauglicher Klang
  • Grandioser Lieferumfang
  • Sehr gute Haptik und Verarbeitung

Cons

  • Etwas schwer und groß
  • Wer's nicht mag: RGB Beleuchtung