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Bis zur IFA 2018 in Berlin war mir die Marke Mee Audio unbekannt. Okay, ich habe hier und da schonmal einen Werbebanner oder so von denen gesehen, aber mein Interesse wurde davon bisher nicht geweckt. Bisher.
Bis ich auf der Messe dem P1 meine Beachtung und Gehör schenkte…

Der MEEaudio Pinnacle P1

Das ist einer dieser Überraschungshits. Ich hatte den Pinnacle P1 überhaupt nicht auf dem Schirm. Umso überraschter war ich, daß gerade diese – in Deutschland relativ unbekannte Marke – mit ihrem Flaggschiff-InEar für eines meiner Messehighlight sorgte.

Nach der IFA musste ich den P1 denn auch direkt haben, also habe ich ihn kurzerhand für 120€ statt der UVP von 199€ bei Amazon* bestellt.


Verpackung & Lieferumfang 

Aktuell ist der P1 für rund 120€ zu haben – das sind runde 40% günstiger. Vor allem unter klanglichen Aspekten ist dieser Preis schier unglaublich. Ohne Vorzugreifen, darf ich jetzt schon einmal erwähnen, daß dieser InEar im Grunde keine wirklichen Schwächen hat. So wird selbst bei Lieferumfang und Verpackung eher der Eindruck vermittelt, dass man es mit einem deutlich teureren Kopfhörer zu tun hat. InEar, zwei Kabel, Ledertasche und jede Menge Aufsätze – hier gibt es keinen Grund zum Mosern. Die Verpackung besteht aus dicker Pappe und ist nach dem mittlerweile üblichen Prinzip aufgebaut: Papphülle/Schuber mit innenliegender Box in welcher der Inhalt liegt. Die InEars selbst liegen in einem Ausschnitt in festem Schaumstoff, das Zubehör befindet sich in zwei kleinen Pappschachteln.

 Im Einzelnen befindet sich in der Packung:

  • Pinnacle P1
  • Hochwertiges OFC Audiokabel
  • Headset-Kabel mit Micro und Remote
  • Ledertasche
  • 3 Paar Comply T200 
  • 6 Paar Silikon Tips
  • 6.3mm Klinkenadapter
  • Shirt-Clip

Technische Daten

Wie immer: Daten sind Schall und Rauch und schon gar nicht zur Ableitung irgendwelcher Klangeigenschaften geeignet. Trotzdem hier eine Auflistung. [Quelle: meeaudio.com]

  • Dynamischer 10 mm Treiber
  • Freuquenzgang 20 Hz to 20 kHz
  • Impedanz 50Ω 
  • Empfindlichkeit 96±3 dB (1mW at 1 kHz)
  • Kabellänge 130 cm
  • Anschlüsse MMCX
  • Audioanschluss 3.5 mm
  • Gewicht (ohne Kabel) 13 g

Auffallen dürfte dem interessierten Leser, daß eine Impedanz von 50 schon recht hoch für einen InEar ist. Dementsprechend benötigt der P1 auch eine adäquate Quelle, damit er seine volle Leistungsfähigkeit entfalten kann.


Verarbeitung & Design

Das Gehäuse des P1 ist komplett aus Metall gefertigt. Die silberfarbene Oberfläche hat eine gebürstete Textur und wirkt robust und unempfindlich. Das Gehäuse besteht aus zwei zusammengefügten Teilen, welche sauber aneinandergefügt sind. Als Material kommt eine Zinklegierung zum Einsatz. Diese ist leicht und stabiler als Aluminium. Die MMCX Buchsen sind sauber eingefasst und ermöglichen einen festen Sitz der Anschlusskabel.

Das hochwertige Audiokabel aus 99,99% reinem Kupfer (OFC) ist geflochten und macht einen super Eindruck. Der Bereich um die Ohren weist keine biegsame Memory-Versteifung auf. Neben dem hochwertigen Anschlusskabel liegt noch ein etwas einfacheres Headset mit Mikro und Bedieneinheit bei. Auch die Stecker – sowohl die MMCX- als auch die Klinkenverbindung – wirken sehr robust gefertigt, so dass einer langen Lebensdauer voraussichtlich nichts entgegensteht.
Die schwarze Ledertasche ist funktional, verfügt über eine magnetische Verschlusslasche und sieht gut aus. Sie bietet ausreichend Platz für den Kopfhörer samt angeschlossenem Kabel.
Nettes Detail: Auf dem Metallschild mit Markenlogo befindet sich auch gleich eine Seriennummer.


Tragekomfort

Der P1 wird entweder klassisch mit dem Kabel über dem Ohr oder – was auch möglich ist -mit Kabel nach unten getragen. Ich bevorzuge ganz klar die Variante mit Kabel über dem Ohr. Das sorgt erstens für einen festeren Sitz – weil der P1 so tiefer im Ohr sitzt und es so auch des besseren Seal gibt – und zweitens auch für mehr Komfort. Da die Form des P1 der des RHA CL1 ähnlich ist, sitzt dieser auch vergleichbar gut und somit absolut super fest und sicher in meinen Ohren. Mit den beiliegenden klassischen Silikon Tips in der mittleren Größe habe ich einen absolut dichten Seal. Noch fester und sicherer bei vergleichbarem Seal passen mir die Tripleflanges – hier ebenfalls die mittlere Variante.
Die Kabel neigen alle beide dazu, sich recht heftig zu verheddern. Ein sorgfältiges Kabelmanagement ist also empfehlenswert.


Klang

Bereits auf der IFA in Berlin haben mich die ersten Töne aus den vom Sony NW-ZX300 angetriebenen Pinnacle P1 sofort abgeholt. Sauber und neutral spielt er auf, klar und brillant. Mich hat er sofort an den Etymotic ER4XR erinnert. Kein überdimensionierter Breitbandklang, dafür aber eine wohl ausbalancierte, höchst präzise und „richtige“ Wiedergabe. 
Es wird ja oft gesagt, daß reine Dynamiker nicht die Präzision und Transparenz von BA Treibern erreichen. Dieser These straft der P1 definitiv Lügen. Er löst sehr gut auf und verfügt über eine beeindruckende Separationsfähigkeit und Präzision. In Verbindung mit der organischen und natürlichen Signatur eines Dynamikers ergibt das einen fantastisch Klang, der langzeittauglich ist und auf eine besondere Art und Weise ebenso mitreißend.

Bass
Der Bass ist sauber und linear vom Tiefbass bis zum Oberbass. Manche Tester sprechen von Basschwäche, das kann ich allerdings nicht bestätigen. Wenn Bass auf der Aufnahme ist, wird er auch wiedergegeben – und zwar durchaus mit ordentlich Nachdruck und Kraft. Ich finde die Basswiedergabe ausgesprochen gelungen,und Langzeitvergleich. Qualitativ spielt der P1 im Bassbereich überaus lebendig und natürlich. Er verfügt über wunderbare Texturen, einen knackigen und energiegeladenen Punch und einen sauberen Attack.

Mitten
Die Mitten gehören definitiv zu den absoluten Highlights des P1. Sie verstehen sich als perfektes Bindeglied zwischen Bass und Höhen und verbinden beide Frequenzbereiche gekonnt mit einer authentischen und farbenfrohen Klangreproduktion. Gitarrenriffs sind ausdifferenziert und klar strukturiert.

Höhen
Höhentechnisch ist der P1 ebenfalls sehr gelungen abgestimmt. Keine nervigen Spitzen oder Sibilanten trüben den Hörspaß. Dennoch fehlt dem P1 zu keiner Zeit Auflösung und Details. Ich würde im Grunde soweit gehen und dem P1 eine perfekte Höhenabstimmung bescheinigen. Aber klar, im Vergleich mit deutlich teureren InEars – vor allem Hybriden oder reinen BA Hörern – wird schon noch deutlich, daß es noch um einiges besser geht.

Separation
Der P1 löst extrem sauber auch und vermag es, auch noch so vielschichtigen Musikstrukturen eine nachvollziehbare Struktur zu verleihen. Somit ist es leicht möglich, tief in die Musik einzutauchen und auf Entdeckungsreise zu gehen.


Weitere Bilder:

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Fazit

Der MEEaudio Pinnacle P1 hat mich vom ersten Hören an überzeugt. Die Abstimmung ist ausgeglichen/neutral, dabei aber nicht langweilig oder flach. Das Gegenteil ist der Fall. Der natürliche und geradlinige Klang fasziniert gleichermaßen in Musikalität und Präzision. Verarbeitung auf hohem Niveau und ein toller Lieferumfang runden das Gesamtpaket stimmig ab. 

Auch für die UVP von 199€ ist der MEEaudio Pinnacle P1 ein sehr guter InEar mit erstklassig ausgeglichenem Klang. Zum derzeitigen Strassenpreis von 120€ ist er schlicht und ergreifend phänomenal. Für diesen Betrag erhält man einen absolut hochwertig verarbeiteten und klanglich auf höchstem Niveau spielenden InEar.

Mee Audio Pinnacle P1 | Bewertung

9.5

Sound

9.4/10

Verarbeitung

9.3/10

Tragekomfort

9.5/10

Preis/Leistung

9.8/10

Pros

  • Ausgeglichener, natürlicher Klang
  • Tolle Bassqualität
  • Klasse Verarbeitung
  • MMCX Kabel
  • Angenehme Passform

Cons

  • Bühne für manches etwas eng
  • Kabel anfällig für Verheddern