[Werbung] Der E11C wurde mir für diesen Test leihweise von Headtek zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an Klaus!


Wenn es um günstige InEar mit ausgezeichnetem Preis-Leistungsverhältnis geht, werden oft und schnell die Modelle von Soundmagic empfohlen. So ist der Vorgänger E10 so etwas wie ein Geheimtipp. Das Nachfolgemodell E11C hat mir Klaus von Headtek nun für diesen Test zur Verfügung gestellt. 

Beim Soundmagic E11C handelt es sich um einen InEar mit dynamischem Treibersystem und einer 3-Tasten Kabelfernbedienung zum Steuern der Musikwiedergabe und zum Telefonieren. Das Modell ist auch ohne Freisprech- und Kabelfernbedienung als E11 erhältlich. Trotz der aktuellen Entwicklung hin zu InEars mit mehreren balanced Armature Treibern oder Hybridsystemen – welche die Vorzüge von dynamischen Treibern mit denen von BA-Treibern kombinieren – ist die Nutzung von nur einem (dynamischen) Treiber nicht gleichbedeutend mit geringerer Qualität. So findet man selbst in Flaggschiffmodellen wie dem Campfire Audio Atlas oder dem Sennheiser IE800(s) einen einzelnen dynammischen Treiber.


Der E11C kann es natürlich nicht mit solchen High-End Boliden aufnehmen, das sollte jedem klar sein. Allerdings spielt er deutlich über seinem Preisschild und ist – soviel sei vorweggenommen – mit rund 50€ eine echter Empfehlung!


Verpackung & Lieferumfang 

Der Soundmagic E11C kommt in einer kleinen, kompakten Pappschachtel. Auf der Vorderseite befindet sich ein Bild des InEars, auf der Rückseite kann man den E11C durch ein Folienfenster in natura bewundern – und so gleich vor dem Kauf die geringe Größe richtig abschätzen. Neben den üblichen technischen Daten und Angaben zum Lieferumfang befindet sich ausserdem ein „Echtheitssiegel“ auf der Schachtel. Die freizurubbelnde Nummer kann auf der Soundmagic Website gegen-gecheckt werden.

Der Lieferumfang ist für 50€ absolut angemessen: Neben den Inears gibt es 3 Paar Silikonstöpsel in S/M und L. Ebenfalls mit dabei ist ein kleines Transportcase – sehr löblich!


Technische Daten

  • Bauweise: geschlossen, In-Ear
  • Treiber: 10mm Neodymium, dynamisch
  • Frequenzgang: 15Hz – 22kHz
  • Impedanz: 42±10%Ohm
  • Empfindlichkeit: 112±2dB
  • Maximale Eingangsleistung: 20mW
  • Gehäusematerial: Aluminium
  • Mikrofon Frequenzgang: 20Hz- 16kHz
  • Mikrofon Empfindlichkeit: 42±3dB
  • Kabellänge: 1.2m
  • Anschluss: Miniklinke 3.5mm, vergoldet, 60° gewinkelt
  • Gewicht: 15g

[Quelle: Soundmagic.com]


Verarbeitung & Design

Gefertigt aus grauem Aluminium, machen die E11 Gehäuse einen absolut hochwertigen, robusten und somit langlebigen Eindruck. Löblicherweise wird auf den Einsatz von Kunststoff verzichtet – selbst der angewinkelte 3.5mm Stecker und das Gehäuse der Kabelsteuerung ist aus Aluminium gefertigt. Die Kombination von matten Flächen mit hochglänzend-silbernen Bauteilen/Flächen verleiht dem E11C ein sehr edles und technisch-kühles Understatement-Design.

Leider ist das Kabel selbst nicht abnehmbar, was in dieser Preisklasse aber auch (noch) nicht zum Standard gehört. Der Knickschutz an der Gehäuse-Einführung ist zwar recht kurz geraten, ich denke aber immer noch ausreichend und erwarte an dieser Stelle keine Probleme. Beim Kabel selbst handelt es sich um ein silberbeschichtetes Kupferkabel, welches verdrillt geflochten und kunststoffummantelt ist und mich von der Haptik her an das des 1More Quad Driver erinnert – also kein dünnes und filigranes Drähtchen, sondern durchaus ein Kabel, welchem ich die Belastungen des alltäglichen Gebrauchs durchaus zutraue.

Dem beiliegenden Mini-Hardcase mit rotem Reissverschluss ist zwar die billige günstige Fernost-Produktion sofort anzusehen – was aber dem praktischen Nutzen in keinster Weise abkömmlich ist.
Und: Lieber ein etwas schief vernähtes Case als gar keines oder nur ein dünnes Stoffsäckchen. Es gibt nix schlimmeres, als einen InEar lose in die Jackentasche zu zwängen und dann beim erneuten Herausnehmen den restlichen Tascheninhalt – welcher sich wie selbstverständlich ins Kabel verheddert hat – auf die nasse Strasse zu entleeren.


Tragekomfort & Bedienung

Die InEars kommen im klassischen, ergonomischen Bullet-Design. Das Gehäuse ist also symmetrisch und zylindrisch. Da die Gehäuse lediglich einem dynamischen Treiber Platz bieten müssen, sind sie klein und unauffällig. So dürften sie in den allermeisten Lauschern – die richtige Wahl eines der drei beiliegendes Silikontipp-Paares vorausgesetzt – ohne nennenswerte Komplikationen sicheren Halt finden und den für satten Bass so wichtigen Seal bieten.

Die im Kabel integrierte 3-Tasten Fernbedienung ist sowohl kompatibel mit iOS als auch mit Android und macht sowohl die Musiksteuerung als auch das Telefonieren zum Kinderspiel.


Klangqualität

Beim E11C handelt es sich um einen Consumer-InEar, der logischerweise einer breiten Käuferschicht gefallen soll. Die klangliche Abstimmung geht deshalb eindeutig in Richtung einer eher massenkompatiblen Badewannenabstimmung, welche grob durch im Vergleich zu den Mitten angehobene Bässe und Höhen definiert werden kann. Der E111 bietet aber noch deutlich mehr: Zu dieser spaßorientierten Signatur („fette Bässe“) kommen noch echte Tiefbass-Qualitäten, lebendige Natürlichkeit und Detailreichtum hinzu. Das hebt den Sound des E11 wohltuend über die in dieser Preisklasse sonst oft recht „dumpfen“ und basslastigen Abstimmungen empor.

Der E11C skaliert übrigens gut an hochwertigen Quellen. Klingt er bereits am iPhone sehr gut, so legt er doch noch eine Schippe drauf am FiiO Q5 (zum Kopfbox Test). Dies resultiert in strafferen Bässen, einer luftigeren Bühne und mehr Brillanz im Hochton.

Der Klang im Einzelnen:

Bass
Im Bass knackig, voluminös und druckvoll, stellt der E11 mit moderner Rock- und Popmusik eindrucksvoll seine Stärken unter Beweis. Die Bassqualität ist für diese Preisklasse schon wirklich beeindruckend: Wer hier – wie so oft leider vorhanden – einen übertriebenden Wummerbass erwartet, der wird schnell eines Besseren belehrt.

Mitten
Die Mitten sind im Vergleich zu den Höhen gerade genug zurückgenommen, um dem E11 eine wärmere und angenehme Klangsignatur zu verleihen. Sie sind präsent und transparent genug, um fetten E-Gitarren die nötige Energie zu geben. Auch Gesang kommt nicht zu kurz. Nun liegt mein Schwerpunkt ja nicht unbedingt auf Vokal-lastiger Musik, aber auch ruhiger Jazz á la geht für mich damit absolut klar.

Höhen
Hier sticht der E11 erneut aus dem Feld der „günstigen“ InEar deutlich heraus. Der E11 glänzt mit feinen Höhen, er brilliert besonders bei der Beckenwiedergabe: Niemals zu scharf aber immer sauber und klar und voller Details. Er meistert die Gratwanderung zwischen zu wenig Brillianz und zu viel Schärfe perfekt mit einer ausgewogenen und niemals nervigen Durchhörbarkeit.

Bühne & Separation
Die Stereobühne, die der E11 aufspannt, ist authentisch – die Musik spielt in einem überschaubaren Bereich. Bei der Instrumentenseparation haben es InEars mit BA Treibern regelmäßig leichter, denn sie sind einfach schneller. Natürlich gibt es auch dynamische Treiber, die gut mithalten können. Der E11 gibt sich hier allerdings „nur“ seiner Preisklasse angemessen – was aber absolut in Ordnung ist. Bei bombastischen Produktionen mit vielen übereinanderliegenden Spuren wird es allerdings etwas schwieriger – jedoch keinesfalls unmöglich -, den einzelnen Instrumenten noch zu folgen.

Vergleich mit Soundmagic E10

Der Vergleich mit dem Vorgängermodell, dem Soundmagic E10, drängt sich förmlich auf. Wie unterscheiden sich beide InEars? Nun, zum einen rein optisch: Der neue E11 hat sowohl beim Gehäuse als auch beim Kabel ein Update erfahren. Das Kabel des E11 ist deutlich dicker und wirkt haptisch viel hochwertiger, die Gehäuse sind in einem ansprechenden Silbergrau statt schwarz ausgeführt.

Und beim Klang?
Hier gibts ebenfalls ein deutliches Upgrade. Im Vergleich zum E10 klingen die E11 viel klarer und erwachsener. In den Mitten sind sie detaillierter, transparenter und im Bassbereich definierter – sie haben mehr Punch und Kontur. Soundmagic zeigt eindrucksvoll, wie man Gutes noch besser machen kann ohne allzu sehr an der Preisschraube zu drehen: Die 10€ Preisdifferenz sind gut investiert.


Fotos

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Fazit

Die Soundmagic E11C sind wirklich tolle Allround-InEars. Für gerade mal 50€ bekommt man sehr gut verarbeitete InEars mit überraschend gutem Klang. Die üblicherweise in dieser Preisklasse vorhandene Badewannenabstimmung ist zwar auch hier vorhanden – allerdings ist die gesamte Klangsignatur weit besser abgestimmt als bei den meisten Konkurrenten – fette, punchige Bässe, transparente und saftige Mitten, klare und brillante Höhen. Hier stimmt das Klangtuning einfach.

Mit dem E11 ist Soundmagic also wieder ein großer Wurf gelungen: Klanglich eine klare Weiterentwicklung des erfolgreichen Vorgängers E10, punktet der E11 mit einer natürlichen und gleichzeitig kraftvollen und langzeittauglichen Abstimmung. Er ist robust, sehr gut verarbeitet und einfach im Handling. Damit eignet er sich perfekt als täglicher Begleiter und sorgt jederzeit sowohl am Smartphone als auch an hochwertigeren Quellen für einen begeisternden Musikgenuss.


Der E11C wurde mir für diesen Test leihweise von Headtek zur Verfügung gestellt. Vielen Dank, Klaus!

Soundmagic E11c | Bewertung

9

Sound

8.3/10

Verarbeitung

9.0/10

Komfort

9.2/10

Preis/Leistung

9.5/10

Pros

  • Toller Klang für den Preis
  • Super Verarbeitung
  • Universelle Fernbedienung

Cons

  • Kabel nicht wechselbar