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Sony Walkman NW-ZX300 | Testbericht

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Sony.
Walkman. 

Zwei Wörter, die einfach zusammengehören. Im Grunde begleitet mich der Walkman bereits mein ganzes Leben. Zumindest den Teil, den ich mir mit Musik versüße. Früher war Sony der absolute Marktführer was das Geschäft mit den kultigen Kassettenplayern (und tragbaren CD-Playern) angeht. Als dann aber die mp3 ihren Siegeszug begann, wurde es ruhig und Sony hat den Anschluss verloren – aber schnell wiedergefunden. Mehr noch: Mittlerweile ist Sony im Markt der DigitalAudioPlayer – DAP – nicht mehr wegzudenken und bietet Player vom Einstiegsgerät für unter 100€ bis zum HighEnd Monster für aktuell rund 8.000$…

Den Sony NW-ZX300 habe ich nun bereits seit knapp einem Jahr in meinem Besitz und ich bin immer noch von diesem Gerät begeistert. Der Player spielt im oberen Segment und schlägt mit 699€ Listenpreis zu Buche. Was man für diesen Preis bekommt und was der ZX300 leistet, erfahrt ihr hier.

Allgemeine Beschreibung

Beim Sony NW-ZX300 handelt es sich um einen DAP der absoluten Spitzenklasse. Preislich steht er in direktem Wettbewerb zum Astell & Kern AK70II oder aber auch zum iBasso DX150. Was ihn von diesen Playern unterscheidet, ist sein riegelförmiges Design und das matte Touch-Display – später mehr dazu. Viele Player gibt es nicht in diesem Formfaktor. Aktuellster Vertreter dieser Art ist der Shanling M3S

Ausstattungsmäßig hat der Sony alles an Bord, was des audiophilen Herz begehrt: First-Class Sound, symmetrischer 4.4mm Pentaconn und Standard 3.5mm Klinke, 64GB interner Speicher plus microSD-Kartenslot, DSD mit 11,2 MHz, LDAC, aptX™ HD, MQA, Touch-Display und dedizierte Hardwaretasten, lange Akkulaufzeit und eine TOP Verarbeitung und Materialqualität. Außerdem verfügt der ZX300 über einen Sony S-Master HX™ Verstärker und diverse Klang-„Optimierer“ wie DSEE HX™ und noch einiges mehr.
Und gerade wurde angekündigt, weitere Features per Firmware Upgrade nachzurüsten. So bleibt er technisch auf der Höhe der Zeit. Das ist erstklassige Produktpflege.

Der Lieferumfang ist – nun, sagen wir einmal – überschaubar. Neben dem Player und einem USB Kabel mit dem bekannten und proprietären Sony WM-Port Stecker, liegt sonst nichts in der kleinen und kompakten, aber ansehnlichen gestalteten Pappschachtel. Im Grunde genommen ist das ja auch völlig ausreichend. Bei dem Preis wäre vielleicht noch eine Display-Schutzfolie und/oder ein Case willkommen gewesen.


Design & Verarbeitung

Mit dem Sony Walkman® NW-ZX300 zeigt Sony mal wieder so richtig, was erstklassiges Design und hochwertige Verarbeitung bedeutet. Das Gehäuse des edlen Players ist aus einem silberfarbigen Aluminiumblock gefräst und macht einen extrem hochwertigen Eindruck.
Der Player liegt schwer und wertig in der Hand und das Aluminium fühlt sich schön kühl an. Die Oberfläche ist rauh und somit völlig unanfällig für Fingerabdrücke. Das Display ist – und das ist eine absolute Besonderheit – MATT, d.h. es ist extrem gut entspiegelt und auch unter hellem Sonnenlicht super ablesbar. Ganz nebenbei unterstreicht das matte Display die technologisch-kühle Ausstrahlung des Players. Die Hardwaretasten sind ebenfalls aus Aluminium gefertigt und haben einen perfekten Druckpunkt.

Beide Kopfhöreranschlüsse sind fest und sicher im Gehäuse eingepasst und von einer kupferfarbenen Einfassung umgeben. Die Audioanschlüsse – also der 4.4mm Pentaconn und der 3.5mm Klinkenanschluss-  befinden sich beide auf der Stirnseite bzw. Oberseite des Players. Das ist m.M.n. suboptimal, denn wenn man den Player in der Hosentasche versenken will, muss man ihn immer erst „umdrehen“…

An der Unterseite finden sich der proprietäre Sony WM-Port und die mittlerweile fast zu einem Sony Trademark gewordene Lanyard-Öse. An dieser lassen sich Handschlaufen oder kleine Ösen befestigen, um dann den Player mittels Karabinerhaken an der Kleidung oder mittels Lanyard um den Hals zu tragen.

Der durch eine Abdeckung geschützte microSD-Kartenslot befindet sich auf der linken Längsseite. Auf der rechten Seite finden sich die Steuertasten und ein LOCK-Schalter, mit dem sich wahlweise nur das Display oder auch die Tasten sperren lassen. 

Die Rückseite des ZX300 ist mit einer rutschfesten Gummierung versehen. Das sorgt zum einen für noch bessere Griffigkeit und zum anderen liegt der Player rutschfest und sicher auf dem Schreibtisch.


Technische Daten

Wie immer gilt: Technische Daten sind zumeist Schall & Rauch. Zumindest wenn es darum geht, irgendwelche klanglichen Eigenschaften aus den nackten Zahlen ableiten zu wollen. Trotzdem an dieser Stelle we immer eine kurze Übersicht. Wer es genauer wissen will, guckt einfach auf der Sony Webseite.

  • Display: TFT-Farbdisplay mit weißer LED-Hintergrundbeleuchtung und kapazitivem Touchscreen
  • Interner Speicher: 64GB
  • Externer Speicher: microSD Kartenslot
  • Laufzeit: 30h
  • Ladezeit (Komplettladung): ca. 5,5 Stunden
  • Drahtlostechnik:
    Bluetooth Version 4.2, NFC, A2DP (Advanced Audio Distribution Profile), AVRCP (Audio Video Remote Control Profile), SBC*3, LDAC, aptX
  • Audio-Ausgang: 3.5mm und 4.4mm Pentaconn
  • Soundeffekte: Direct Source (direkt)/10-Band-Equalizer/Klangregler/DSEE HX Lineare Phasenkorrektur/Dynamic Normalizer
  • Größe: ca. 57,7 mm × 120,4 mm × 14,9 mm
  • Gewicht: ca. 157 g

[Quelle: Sony.de]


Funktionen & User Interface 

Das Display

Das matte Touchdisplay ist eine Wucht – warum ist da noch keiner zuvor drauf gekommen? Es sieht nicht nur absolut edel aus, sondern ist auch mega praktisch weil es selbst unter Sonnenlicht super ablesbar bleibt. Außerdem fühlt es sich edel – irgendwie seidig – an und ist darüberhinaus auch weitgehend immun gegen Fingerabdrücke. Ein Rätsel bleibt allerdings, warum es sich nicht über die gesamte Größe des Players erstreckt. So bedeckt es nur rund 2/3 als Display, das Glas selbst geht aber bis zum unteren Rand nahtlos durch. Der Bereich unter dem Display ist komplett leer bzw. besitzt keine Funktion.

Auf dem Display selbst wird im „Now Playing“ Screen standardmäßig das Albumcover angezeigt – nebst Informationen wie Titel, Interpret, Album, Repeat/Random und mehr. Darüberhinaus ist es möglich, sich entweder eine analoge Pegelanzeige (Zappelzeiger) oder aber auch einen Spektrum-Analyzer anzeigen zu lassen.

Software, Speicher, Datentransfer & Musik-Bibliothek

Der interne Speicher ist mit 64GB im mittleeren Bereich. Der ZX100 hatte noch 128GB. Warum man hier so knausrig war – keine Ahnung. Nicht weiter tragisch, da der Player über einen microSD-Kartenslot verfügt. Diesen habe ich mit einer 200GB Karte bestückt. Das Einlesen der auf der Karte gespeicherten Musik geht recht flott. Für meine Sammlung mit rund 20.000 Songs braucht der ZX300 beim erstmaligen rund 13min. Das Aktualisieren nach Hinzufügen von Musik geht dann sehr zügig (1-2min).
Für den Transfer schließe ich den Player direkt an meinem iMac an. Dort wird sowohl das interne Laufwerk als auch die eingelegte Karte als Laufwerk gemountet. Somit kann ich die Musik auf der Karte mittels einer Synchronisierungs-Software immer auf dem aktuellen Stand halten. 

Was mich an den Sony Playern schon immer begeistert hat, ist die Software. Sony setzt nicht auf irgendein abgespecktes Android-System, sondern nutzt eine proprietäre Software. Das spürt man an allen Ecken und Enden – weil es gut durchdacht, schnell und fehlerfrei ist. 
Beispiel: Die Musikbibliothek.
Hier kann nicht nur nach den üblichen Kriterien wie Künstler, Album, Genre, Titel und natürlich über die Ordner navigiert werden. Sony bietet darüber hinaus noch die Navigation nach Jahr und „Zuletzt hinzugefügt“ an. Das gefällt mir sehr gut, hört man doch zumeist die aktuellen Alben häufiger. Zusätzlich gibt es noch eine Funktion namens SensMe™-Channels. Hierbei handelt es sich quasi um vom Player erstellte Playlisten auf Basis von Stimmungen. Nix für mich, für den ein oder anderen aber bestimmt ganz interessant. Für die Nutzung müssen die Musikdateien mittels Sonys „Music Center“ Software vorher auf dem PC oder Mac analysiert und getaggt werden.

Die Klangoptimierer

Im Bereich der Klangbeeinflussung bringt Sony traditionsgemäß einige Funktionen mit.

  • Direct Source: Keine Klangbeeinflussung
  • 10-Band Equalizer: Beeinflussung der Lautstärke von 10 Frequenzbändern
  • DSEE HX: Soll die Qualität von komprimmierten Audiodateien aufpeppen
  • DC Phasen Linearisierung: Oasst niederfrequente Phasenverschiebungen an, um Audiomerkmale von analogen Verstärkern zu reproduzieren.
  • Dynamic Normalizer: Passt die Lautstärke über die Titel an
  • Balance-Regelung

Bis auf den Equalizer – und auch den nur selten – nutze ich keine der Funktionen. 

Klasse: Der Player bietet die Möglichkeit, insgesamt drei verschiedene Presets/Klangprofile zu speichern. So kann man für verschiedene Kopfhörer jeweils angepasste Einstellungen schnell aufrufen. 

Bei der maximal möglichen Lautstärke hält sich Sony an die Vorgaben der EU. Danach darf eine bestimmte Lautstärke nicht überschritten werden. Das ist löblich, denn schließlich möchten wir auch noch nach Jahren des Musikgenusses über ein einwandfrei funktionierendes Gehör verfügen. Aber die EU wäre nicht die EU, wenn das Ganze wirklich Sinn ergeben würde.
Die Verantwortung, es mit der Lautstärke nicht zu übertreiben, sollte doch bitte beim Anwender bleiben. Denn: Nutzt man einen Kopfhörer mit hoher Empfindlichkeit – z.B. einen Sennheiser HD800S mit 300Ω oder gar einen 600Ω Studiokopfhörer – und hört damit Musik, die über einen hohen Dynamikumfang verfügt und gleichzeitig sehr leise Passagen enthält (z.B. klassische Musik), kann es schnell knapp werden. Die Einschränkung der Lautstärke funktioniert indes zweistufig: Generell ist die Gesamtlautstärke des Players im Vergleich zu Geräten für andere Regionen werkseitig nach oben hin begrenzt. Zusätzlich ist diese, eh schon reduzierte Lautstärke nochmals per Einstellungsoption (AVLS) weiter begrenzt. Diese zweite Begrenzung kann man aber ausschalten.
Wem die Leistung dann aber – je nach eingesetztem Kopfhörer und Aufnahme – immer noch nicht reicht, der muss auch mit einem europäischen Gerät nicht aufgeben. Es gibt eine Möglichkeit, die werkseitige Begrenzung komplett rauszunehmen und den Player so den in der übrigen Welt verkauften Modellen gleichzusetzen.
Einfach mal Googeln…

Und immer daran denken: Zu lautes Hören kann das Gehör schädigen! Seid verantwortungsvoll!

Bluetooth

Aktuell kann der ZX300 mit z.B. einem Bluetooth-Kopfhörer gekoppelt werden und die Musik auf diesen dann drahtlos übertragen.
Für eine Bluetooth-Verbindung nutzt der ZX300 die Version 4.2 und verfügt ebenso über NFC, LDAC und aptX.

Spannend wird das kommende Update (Stand: September 2018). Nach diesem soll es möglich sein, den ZX300 auch als Empfänger von z.B. von einem Smartphone via Bluetooth gesendeter Musik zu nutzen. So wird die Musik digital an den Player übertragen und erst dort gewandelt und verstärkt. Über solch eine Funktion verfügen bereits einige Shanling Player. Wenn das nun auch für die Sony Player ermöglicht wird: Perfekt!

Der USB DAC

Ja, der ZX300 kann ebenfalls als externer DAC am PC/MAC genutzt werden. Die Funktion kann nur am iMac testen, und hier funktioniert das perfekt und ohne Treiber-Klamauk. Einfach per mitgeliefertem USB Kabel anschließen und im Musikbibliotheks-Bildschirm „DAC“ auswählen. Schon steht der ZX300 als Abspielgerät in der Geräteliste zur Verfügung. Nettes Feature: Auf dem Player Screen gibt es dann einen großen Lautstärkeregler und einen VU-Meter für die Lautstärkepegel des linken und rechten Kanals.

Klangeigenschaften

Wie immer bei Playern und DAC/AMPs gilt auch hier: Das ideale Ergebnis einer hochwertigen Klangreproduktion ist immer, eine unverfälschte Wiedergabe der Musik so nah wie nur irgend möglich am Original. Wenn man das „richtig“ macht, dürften sich also verschiedene Player gar nicht großartig voneinander unterscheiden. In der Praxis tun sie das aber doch geringfügig…
So empfinde ich den Sony ZX300 z.B. etwas wärmer in der Tonalität als den etwas analytischer aufspielenden iBasso DX200. Aber das sind wirklich Feinheiten, die man  -wenn überhaupt – nur im direkten Vergleich wahrnimmt.
Im Allgemeinen würde ich das Klangbild des ZX300 als absolut musikalisch und dennoch wohl ausgeglichen, mit gut kontrollierten und knackigen Bässen, detailreich texturierten und farbenfrohen Mitten und einer klar strahlenden Präsenz in den hohen Tönen beschreiben. Dank einer enormen Separationsfähigkeit und weiten Bühne offenbart der Walkman Details in der Musik, die sonst wohl eher überhört worden wären. Es macht jedenfalls einen Heidenspaß, diesem ikonischen Player zu lauschen und sich stundenlang in der eigenen Musikbibliothek zu verlieren, um immer neues zu entdecken.


Weitere Bilder:

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Fazit

Der Sony Walkman NW-ZX300 ist ein fantastischer DAP.
Er verfügt über einen erstklassigen Klang, eine intuitive und responsive Menüführung und macht die Bedienung über das matte Touch-Display zu einer wahren Freude.
Die flüssige Navigation durch die Musikbibliothek sucht seinesgleichen, die Akkulaufzeit ist immens und der Formfaktor handlich und praktikabel.
Die Verarbeitungsqualität und die eingesetzten Materialien sind auf höchstem Niveau – an meinem Gerät findet sich kein einziger Makel.

Qualität hat ihren Preis, aber für das gebotene Gesamtpaket ist der Sony NW-ZX300 mit einem Preis von 699€ zwar kein Schnäppchen, aber durchaus preisWERT und erhält somit meine absolute Empfehlung. 

Sony Walkman NW-ZX300 | Bewertung

9.4

Klang

9.5/10

Verarbeitung

10.0/10

Bedienung

9.5/10

GUI/Software

9.5/10

Preis/Leistung

8.5/10

Pros

  • TOP Klangqualität
  • Erstklassige Verarbeitung und Materialien
  • 4.4mm Pentacon Balanced Anschluss
  • Perfekte Naviagtion
  • Ausgereifte Software

Cons

  • Kopfhörerbuchsen wären besser auf der Unterseite angebracht
  • Interner Speicher mit 64GB eher wenig
  • Ausgabeleistung in der EU reduziert