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FiiO M23 DAP | Testbericht

Und wieder stellt FiiO einen Nachfolger der erfolgreichen M1X-Serie vor. Und diesmal sind die erfolgreichen DAC von AKM wieder mit an Bord! Ist die feine Technikauswahl und die Namensgebung ein erster Hinweis darauf, dass der FiiO M23 dem allmächtigen FiiO M17 gefährlich werden könnte?


[Werbung] Der FiiO M23 wurde mir für diesen Testbericht direkt von NT Global leihweise zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!


Allgemeine Beschreibung

Mittlerweile sind über 40 verschiedene Produkte von FiiO bei kopfbox.de einem ausführlichen Test unterzogen worden. Das ist natürlich ein starkes Indiz dafür, dass die Produkte in der Redaktion sehr beliebt sind. Über die Firmenhistorie wurde schon viel geschrieben, ich könnte mich hier nur wiederholen. Fakt ist, dass wir es hier schon lange nicht mehr nur mit „Chi-Fi“ zu tun haben. Die Produkte von FiiO sprechen sowohl Einsteiger als auch audiophile Enthusiasten an.

Der FiiO M23 ist hinsichtlich Gehäuseform, -größe und Technikauswahl geistiges Erbe der sehr erfolgreichen M1X-Serie mobiler DAP. Ich erlaube mir eine kurze Aufstellung der Produktfamilie:

  • FiiO M11 Plus LTD: Ersatz für den FiiO M11 (Pro), der nach dem Brand in der Chipfabrik bei AKM nicht mehr produziert wurden konnte. FiiO hat den M11 Plus LTD mit einem leistungsfähigem SoC und begrenzten Restbeständen von AKM-Chips ausgestattet. Gleichzeitig wurde das Honeycomb-Design eingeführt.
  • FiiO M11 Plus ESS: Identisch mit dem LTD, aber aus o.g. Gründen mit ESS DAC.
  • FiiO M11S: Einsteiger-DAP, der ähnliche Features wie die Verwandtschaft hat. Das aber auf niedrigerem Preisniveau und mit etwas weniger Power und Soundperformance.
  • FiiO M17: Der Platzhirsch bei FiiO. Ein wahrer Bolide hinsichtlich Klangqualität und Power-Output. Gehört aufgrund der schieren Größe wohl eher zum Lager der Stationärgeräte ist aber durchaus mobil.
  • FiiO M15S: Konsequente Weiterentwicklung aller bisheriger Produkte der Familie. Wird nur vom FiiO M17 in den Schatten gestellt („Vize-Flaggschiff“, wie Markus so schön attestiert hat).

Der FiiO M23 steht konsequent in der Ahnenreihe der M1X-Serie und greift gleichzeitig auch im Bereich des FiiO M17 an. Erstmals wird in der vorliegenden Produktklasse „zweifelsfrei“ tragbarer DAC der nun patentierte „Desktop-Mode-Switch“ eingeführt. Den gab es schon beim FiiO M17 mit der Aufschrift „BAT / DC“. Aktiviert man den Schalter wird der Player ausschließlich über eine externe Stromquelle versorgt und die integrierten Akkus werden geschont. In dem Sinne kann der FiiO M23 also das Beste aus zwei Welten: Batterieschonender Stationärbetrieb zu Hause im Sessel mit den großen Hörern und mobil unterwegs mit sensiblen IEMs – und das in einem wirklich noch kleinen Gehäuse.


Lieferumfang und Verpackung

Die Verpackung ist bekannt. Auf der Vorderseite des Pappschubers sieht man ein Foto des M23. Auf der Rückseite gibt es ein wenig Text, der etwas über den Inhalt und ein paar Features verrät.  An den Seiten Schriftzüge „FiiO“ und „M23“. Im Inneren findet man folgendes:

  • FiiO M23 mit applizierter Displayschutzfolie
  • USB-C Kabel
  • USB-A auf USB-C Adapter
  • transparente Silikonhülle
  • „Stimmgabel“ zum Öffnen des Micro-SD-Schachtes
  • Papierkram

Ein Netzteil mit PD3.0 Standard, das den Anforderungen des M23 hinsichtlich Schnellladung und externe Energiezufuhr entspricht, liegt nicht bei. Wenn man also den „Super High Gain Mode“ aktiveren möchte (Details findet ihr unten), muss man sich eine entsprechende Stromquelle kaufen. Bei den gängigen Onlinehändlern bekommt man solche Adapter ab 30 €. Man kann sich streiten ob das jetzt ein Versäumnis ist oder nicht. Beim FiiO M17 war ein solches Gerät Teil des Lieferumgangs, der kostet aber auch satt das Doppelte.


Technische Daten

Die technischen Informationen bei FiiO sind sehr detailliert. Ich beschränke mich hier auf das Wesentliche. Weitere Details können der Webseite entnommen werden:

  • Gewicht: 299 g
  • Abmaß: 136.5 x 75.7 x 18.1 mm
  • Display: 5.5 Zoll, 1440 x 720 Pixel
  • System: Android 10
  • Speicher: 64 GB RAM
  • DAC: 1x AK4191EQ + AK4499EX
  • AMP: 4-Way THX AAA-78+
  • Akku: 5500 mAh
    10 Stunden Laufzeit möglich
    3.5 Stunden Ladezeit (Quick Charge 4.0)
  • Konnektivität: USB-C 3.0, WiFi, Bluetooth 5.0
  • RAM: 4 GB
  • Unterstützte Audio Formate: DSD 61/128/256, DXD, APE, Apple Lossless, AIFF, FLAC, WAV, WMA, MP3, OGG, WMA, AAC etc.
  • Sample rate : PCM : 8Hz – 384Hz (8/16/24/32bits) native – DSD64/128/256/512
  • Anschlüsse:
    3.5 mm (PO/LO/COAX), (PO), 4.4 mm (BAL/PO), USB-C

[Quelle: https://www.fiio.com/m23_parameters]


Design und Verarbeitung

„Honeycomb“ ist nach wie vor die prägnante Designstrategie bei FiiO. Gerne kann bei den letzten Reviews (M11S, M15S etc.) darüber nachgelesen werden. Auf Copy & Paste möchte ich an der Stelle verzichten. Das Fazit muss trotzdem immer wieder unterstrichen werden: haptisch und optisch ist alles einwandfrei!

Die Vorderseite wird vom 5.5 Zoll Touchdisplay dominiert auf dem FiiO werkseitig eine perfekt platzierte ganzflächige Schutzfolie aufgebracht hat.

Auf der linken Seite findet man den Einschaltknopf. Der Einschaltknopf hat eine Hintergrundbeleuchtung, die sich der aktuellen Audioquelle anpasst: grün für DSD, lila für MQA, gelb für High-Resolution, türkis für Standard Qualität, blau für „Lossy“ Formate. Das Licht lässt sich sogar recht großzügig konfigurieren. Neben dem permanenten Leuchten kann man es auch pulsieren lassen. Seine Helligkeit lässt ist in Abhängigkeit von Lautstärke, Temperatur oder Batteriezustand ändern. Ausschalten geht übrigens auch – sehr hilfreich wenn man im dunklen Schlafzimmer nicht unnötig die Bettpartner:in stören möchte.

Ebenso ist auf der linken Seite der Multifunktionsknopf, dessen Aktion auch konfiguriert werden kann: Zu Favoriten hinzufügen, Zufallswiedergabe, Play/Pause, Aktuellen Titel löschen, Filter wechseln, Equalizer wechseln, USB DAC-Modus aktivieren, Bluetooth-Empfängermodus aktivieren, Bildschirm sperren/Aufwecken, keine Funktion.

Die Lautstärkeregelung an der linken Seite ist die bekannte Wippe im Carbon-Look. Doch FiiO hat sich dafür auch was Neues ausgedacht. Neben der Möglichkeit die Lautstärke durch Drücken der Wippe zu ändern kann man jetzt auch über die feine Kohlefaserstruktur streichen um die Lautstärke zu ändern. Das finde ich super genial, dann den Druckpunkt und das Geräusch der Wippe gefällt mir nicht ganz so gut. Allerdings ist es so, dass der berührungsempfindliche Bereich fast bei jedem mal wenn man den Player in die Hand nimmt unwillkürlich mit ausgelöst wird. Der einzige Trost dabei ist das die Empfindlichkeit so eingestellt ist, dass dabei in der Regel nur Lautstärkeänderungen im Bereich 1 bis 2 Einheiten (von 120) auftreten. Um der Problematik entgegenzuwirken gibt es zwei Möglichkeiten: Bei der „Automatischen Sperre bei Inaktivität“ wird das Touchpanel nach einer gewissen Zeit ohne Benutzung automatisch gesperrt, um die Fehlbedienung zu verhindern. Um die Sperre aufzuheben muss man doppelt auf das Touchpad tippen. Letzte Möglichkeit ist die vollständige Deaktivierung der Funktion. Es verbleibt denn die mechanische Variante.

Auf der rechten Seite findet man die relevanten Bedienelemente Play/Pause, Vor und Zurück. Ein Hold-Switch sperrt sämtliche Eingabemöglichkeiten. Bei Aktivierung des Hold-Switch sind standardmäßig alle Hardware-Tasten, das Lautstärke Tochpanel und das Display gegen ungewollten Zugriff gesperrt. Tatsächlich lässt sich noch auswählen, welche Tasten von der Deaktivierung betroffen sind.

Weiterhin ist dort auch der Schalter zur Aktivierung des Desktop Mode.

Auf der Oberseite sind die beiden Ausgänge vorzufinden: 3.5 mm (PO/LO/COAX) und 4.4 mm (BAL.PO/LO).

Auf der Unterseite sind die beiden USB-C-Anschlüsse beheimatet. Der rot hinterlegte POWER IN für die dedizierte Stromversorgung und der grau hinterlegte USB 3.0 für die Verwendung als USB-DAP.

Last but not least ist dort auch der Micro-SD-Kartenschacht. FiiO hat sich diesmal entscheiden das Konzept des Schlittens einzuführen, wie man es vom SIM-Karteneinschub des iPhone kennt. Designtechnisch ist das eine hervorragende Lösung, denn so fügt sich der Zugang fast nahtlos in die Gehäuseoberfläche ein. Nachteilig ist wie ich finde die notwendige Bedienung über die „Stimmgabel“, mit der man den Micro-SD-Schlitten aus dem Gehäuse holen muss. Bisschen umständlich, wenn man seine Musiksammlung so wie ich gerne direkt auf die SD-Karte synchronisiert und dafür jedes Mal die Stimmgabel suchen muss. Wenn man die Micro-SD Karte nicht rausnehmen möchte oder die Stimmgabel verlegt hat kann man natürlich Zugriff über USB-C auf die interne SD-Karte bekommen. Aber auch bei Windows wird der Player dann nicht als Laufwerk eingebunden und steht dem von mir genutzten Synchronisationstool nicht zur Verfügung – Gruß an Markus :-)

Alle oben genannten Features fügen sich tadellos in das bekannte Gesamtbild ein. Mir liegt die dunkleblaue Aluminiumversion vor. FiiO bietet auch noch eine Version mit Edelstahlgehäuse an. Die Verarbeitungsqualität ist hervorragend. Die Knöpfe haben einen tollen Drückpunkt (Ausnahme die Lautstärkewippe). Das ganze Gerät fühlt sich sehr hochwertig an. Schade nur, dass das hochwertige Feeling verlorengeht wenn man das Gehäuse in die beigelegte Silikonhülle steckt. Aber so ist das gute Stück doch besser gegen alles was im Alltags so kommt gut geschützt. Schützenswert in dem Sinne ist auch die Gehäuserückseite aus gehärtetem Glas. Fast schon traditionell lässt sich FiiO bei der Gehäuserückseite was Schickes einfallen lässt. Beim FiiO M11S war es eine feine Carbonstruktur. Diesmal ist es eine blau schimmernde Platte, dessen Farbe sich im Streiflicht leicht verändert. Das lässt sich kaum auf einem Foto festhalten, aber für mich ist das bisher die schönste Gehäuserückseite, die mir über den Weg gelaufen ist.


Features

Was sind denn die zentralen Features des FiiO M23, die im Übrigen auch von FiiO gerne beworben werden? Hier kommt eine Auswahl.

DAC
Ich habe schon häufig über die DAC von ESS geschwärmt, aber die von AKM gefallen mir unterm Strich doch besser. Interessanterweise kommen im FiiO M23 zwei Typen von Chips zum Einsatz, die in Kombination für optimale Digital-Analog-Konvertierung verantwortlich sind. Der AK4191EQ übernimmt die Delta-Sigma-Modulation und der AK4499EX die eigentliche Konvertierung. In der Kombination sind die digitale und analoge Schaltungstechniken voll ständig getrennt. Das Ergebnis ist ein hervorragendes Rauschverhalten und natürlicher Sound.

AMP
Da ist er wieder – ein Verstärker von THX. Das Unternehmen aus den USA bewirbt die eigenen Produkte selbst mit „most linear amplifier technology“. Im FiiO M17 sind mir die zwei Desktopverstärker THX AAA 788+ begegnet und sorgten dort für extrem hohe Ausgangsleistungen.  Im FiiO M23 kommt eine Leistungsklasse niedriger zum Einsatz. Dem THX AAA 78+ „fehlt“ zwar eine 8 in der Namensbezeichnung, er steht trotzdem konsequent an oberster Stelle, wenn es um die Versorgung von ausschließlich mobilen Einheiten geht („Highest output power for mobile“). Unter anderem deshalb sind beachtliche Ausgangsleistungen möglich.

Ausgangsleistung
Nicht nur wegen der erstklassigen Verstärkereinheit sind hoch Ausgangsleistungen möglich. Der FiiO M23 ist mit zwei USB-C Anschlüssen ausgerüstet. Einer von ihnen ist speziell für die Stromaufnahme vorgesehen. Er ist rot hinterlegt und trägt die Bezeichnung POWER IN. Verbindet man den FiiO M23 über den POWER IN USB-C Anschluss mit einem Schnellladegerät der Leistungsklasse PD 3.0 steht der „Super High Gain Mode“ mit bis zu 1000 mW Ausgangsleistung zur Verfügung. Damit sollen insbesondere Kopfhörer mit sehr hoher Impedanz noch sauber angetrieben werden. Der High Gain Mode ist im mobilen Betrieb nur halb so stark, reicht aber für meinen Einsatzzweck mit überwiegend IEM’s vollkommen aus.

  • 1000 mW @ 32 Ω (Super High-Gain, im Desktop-Modus)
  • 475 mW @ 32 Ω (High Gain)

Erwähnenswert ist auch, dass im Desktop-Modus mit angeschlossenem POWER IN der zweite USB-C Port keinen Stromverbrauch hat. Somit lässt sich auch ein Setup realisieren, indem der FiiO M23 als USB DAC am Handy betrieben werden kann ohne die Batterie des Smartphones zu belasten.

Desktop Mode
Wie bereits eingangs beschrieben kann man am FiiO M23 einen „Desktop-Mode“ per Schalter an der rechten Gehäuseseite aktivieren. Ist der Schalter umgelegt wird der Player ausschließlich über eine externe Stromquelle versorgt und die integrierten Akkus werden weder geladen noch entladen. Das Konzept trägt dazu bei, dass die Akkulebensdauer verlängert ist.

Ladekonzept und Akku
FiiO bewirbt auch das neue mehrstufige Ladekonzept. Bei niedrigem State of charge erlaubt das Batteriemanagementsystem bis zu 30 W Ladeleistung („extreme fast-charging“). Ist ein bestimmter Ladezustand erreicht, wird auf normale Ladeleistungen gedrosselt („normal fast charging“). Nähert sich der Ladezustand dem Maximalwert wird noch einmal reduziert („slightly slower normal fast charging“). Das ist mit Sicherheit ein sehr durchdachtes Konzept um die Batterielebensdauer zu maximieren. Setzt natürlich voraus, dass eine entsprechend leistungsstarkes Schnellladegerät im Haus ist.

A apropos Akku. Die Gehäusegröße dient nicht nur dazu für ein großes Display zu sorgen. Im FiiO M23 arbeitet ein Akku mit 5500 mAh und der braucht halt Platz. Der versetzt das Gerät in die Lage laut Spezifikationen von FiiO ca. 10 Stunden Spielzeit zu realisieren. Das sind 30 % weniger als beim FiiO M11S, aber ist auch der Preis für die leistungshungrige Hardware. In der Praxis macht sich das nur bemerkbar, dass der FiiO M23 pro Woche einmal mehr ans Ladegerät muss. Große Überraschungen, dass der FiiO M23 nach einer abendlichen zweistündigen Hörsession morgens völlig ausgepowert daliegt habe ich nie erlebt.

Display
Das 5.5-Zoll-Display löst 720p auf und ist von überragend Qualität. Das Display liegt fast randlos im Gehäuse und hat nur unten einen geringfügigen Rand. Die Helligkeitseinstellungen haben eine noch bessere Spannbreite als ich das schon beim FiiO M11S gelobt habe. Im Dunklen kann man das Display angenehm abdunkeln, im Hellen kann man es auch sehr gut auf hohe Leuchtkraft stellen um alles darauf zu erkennen.

Betriebssystem
Auf dem FiiO M23 läuft ein offenes Android 10. Im Gegensatz zum FiiO M11S habe ich mir diesmal mehr Zeit zum Rumspielen mit dem Betriebssystem genommen. Tatsächlich wäre das ja für einen Audioplayer völlig nebensächlich und trotzdem kann man mit den diversen Systemeinstellungen die User Experience noch ein bisschen pimpen. Insbesondere der Dark mode passt super zum Look der FiiO Music App. Ein wirklich tolles Software-Feature ist auch die Möglichkeit das Display um 180° zu drehen und damit auf den Kopf zu stellen. Das sollte besonders für die Nutzer interessant sein, die den Kopfhörerausgang gerne „unten“ und nicht „oben“ haben möchten. Und so abwegig ist das gar nicht: ich habe mich schon häufig dabei erwischt, dass der Player bei mir „falschrum“ auf dem Schreibtisch liegt, die Stromversorgung von oben, das Kopfhörerkabel unten – saubere Sache!

CPU, RAM, ROM
Snapdragon 660, 4 GB, 64 GB (46 GB bleibt neben dem Betriebssystem übrig). Kurz und knapp: Die eingesetzte Hardware sorgt für eine total flüssige User Experience ohne Ruckeln.

Betriebsmodi
Das verwendete Android 10 lässt wie schon bei den Vorgängern sich in verschiedenen Betriebsmodi ausführen

  • Android Modus
    Der FiiO M23 verhält sich wie ein typisches Smartphone. FiiO Music App läuft wie jede andere App in der Android Welt.
  • Pure Music Modus
    Im „Pure Music Modus“ hat man nur noch Zugriff auf die FiiO Music App. Das soll Störeinflüsse durch Hintergrundaktivitäten anderer Anwendungen reduzieren. In der Praxis kann ich bzgl. der Wiederqualität keinen Unterschied zwischen dem „Pure Music Modus“ und dem „Android Modus“ feststellen. Features zur Anbindung von Bluetooth-Geräten bleiben auch im „Pure Music Modus“ bestehen, ebenso Zugriffe über WLAN an Netzwerk-Geräte. Streamingdienste können trotz aktivem WLAN nicht genutzt werden, weil nur die FiiO Music App aktiv ist. Damit unterscheidet sich der Modus grundsätzlich vom Konzept von iBasso, dass im „Mango OS Modus“ sämtlich Drahtlosfunktionen in einem parallelen Betriebssystem unterbindet.
  • USB-DAC-Modus
    In diesem Modus kann man den FiiO 23 an Computerhardware als DAC und Verstärker verwenden. Das lohnt sich insbesondere wenn die verbaute Hardware am Laptop oder Desktop nicht die gewünschte Qualität oder Anschlussmöglichkeiten mit sich bringt.
  • Bluetooth-Empfängermodus
    Der FiiO M23 kann in diesem Modus Audiosignale von Bluetooth-Sendern empfangen. Bei mir hat das super funktioniert um z.B. vom Handy oder TV drahtlos an den FiiO M23 zu senden und dort meine kabelgebundenen Kopfhörer der Wahl zu nutzen.

    AirPlay
    Ein Bluetooth-Empfängermodus, der auf Apple-Geräte abgestimmt ist und auch nur mit den Geräten funktioniert.

Soundtuning
Standesgemäß ist ein 10-Band Equalizer in der FiiO Music App integrierte. Deren Veränderungen im Klangbild funktionieren sehr gut. Gab es beim kleinen Bruder FiiO M11S noch vier Presets sind es jetzt sieben (Jazz, Pop, Rock, Dance, R&B, Klassik, Hip-Hop). Ergänzend kann man mehrere eigene Presets definieren. Ich habe mir vor ein paar Jahren abgewöhnt mit Equalizer zu hören. Der Grundsound des FiiO M23 ist ohnehin grandios.


Klangqualität

Kommen wir nun zum wichtigsten Teil. Wie klingt denn der neue FiiO M23? „Muss er gar nicht“ sagen jetzt vielleicht die „Flatliner“, die ein solches Gerät auf Neutralität und Linearität runterbrechen würde. Von Anfang an stehen bei mir jedoch Emotionen im Vordergrund wenn es um das Hörerlebnis geht. Und für mich heißt das: Energie im Spektrum, hohe Transparenz und Separationsfähigkeiten.

Separationsfähigkeit: grandios. Ich liebe es meine Lieblingsinstrumente heraushören zu können. Gänsehaut erzeugen bei mir die versteckten Zupfer am E-Bass. Nicht alle Kombinationen aus DAP und Hörer schaffen es die scheuen Tönchen aus dem Hintergrund hervorzuheben. Dem FiiO M23 gelingt das hervorragend.

Transparenz: check. Jedes Gitarrenriff, Gesänge ob männlich oder weiblich, alles hervorragend durchhörbar, kein Gematschte und Gebrumme. Wirklich erstaunlich in welchen Regionen der FiiO M23 da unterwegs ist – aber der Vergleich kommt später :-)

Energie im Spektrum: Das gesamt Spektrum enthält sehr viel Kraft und Energie. Manchmal habe ich das Gefühl die Power der Kopfhörermembran, die vom FiiO M23 angetrieben wird richtig zu spüren. Natürlich äußert sich das in exzellenter Qualität und Quantität der Bässe. Wieder Gänsehautfeeling!

Für mich verschweißt hier der transparente FiiO M11S mit dem lebhaft spielenden iBasso DX170 zu neuen Sphären (und meinem neuen Lieblingsplayer). Die finale Huldigung fehlt jedoch noch: Der Abstand zum FiiO M17 hinsichtlich Klangqualität ist sehr sehr klein. FiiO hat es geschafft das umwerfende Klangspektrum des FiiO M17 in eine wirklich tragbare Hülle zu packen. Eine perfekte Kombination.

Fotos

Fazit

FiiO hat es geschafft für fast jeden Geldbeutel was ins Regal zu stellen. Das Preis-Leistungsverhältnis war bei FiiO schon immer super. Und im Preissegment zwischen 500 und 1000 € haben wir hier ein extrem interessanten Produkt für aktuell 699 €: Der FiiO M23 kann klanglich mit dem hochgelobten und deutlich (!) teureren FiiO M17 mithalten. Und dazu bei einem günstigeren Preis, kleinerem Formfaktor, geringerem Gewicht. Ohne den FiiO M15S gehört zu haben – für mich ist das der tragbare FiiO M17! Absolute Kaufempfehlung!

FiiO M23

9.7

Sound

9.8/10

Verarbeitung

9.5/10

Bedienung / Funktionen

9.5/10

GUI/Software

9.8/10

Preis / Leistung

10.0/10

Pros

  • Klangqualität
  • Verarbeitung
  • Design
  • Ausgangsleistung

Cons

  • Akkulaufzeit, wenn überhaupt