Nachdem die letzten Tests für FiiO DAPs Andi und Sebastian übernommen haben, fällt es dieses Mal wieder mir zu, den neuen FiiO M15s zu testen. Das passt auch sehr gut, denn der letzte FiiO DAP, den ich getestet habe, war der direkte Vorgänger – der FiiO M15. Umso mehr freue ich mich, den aktuellen Sproß der High-End Linie unter die Lupe zu nehmen. Ich bin gespannt, was sich alles geändert hat, ob es Verbesserungen gibt und wie der Neue so klingt.


[Werbung] Der M15s wurde mir für diesen Test vom deutschen FiiO Vertrieb zur Verfügung gestellt.


Fiio

FiiO ist ein chinesisches Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Herstellung von Audioprodukten spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde bereits 2007 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Shanghai. FiiO ist bekannt für seine hochwertigen Produkte zu erschwinglichen Preisen, das Preis-Leistungs Verhältnis ist oft überragend. Das Unternehmen bietet eine breite Palette von Audioprodukten an, darunter Kopfhörerverstärker, DAP (Digital Audio Player), DACs, Kopfhörer, Inear, Audiokabel und weiters Zubehör.

In erster Linie ist FiiO ja als Einsteigermarke bekannt geworden und hat in der Vergangenheit stets überzeugende Qualität zu kleinem Preis abgeliefert. Man kann der Firma sogar eine Art Pionierrolle zusprechen, hat sie doch dazu beigetragen, daß gut ausgestattete und gut klingende „MP3-Player“ erschwinglich und damit der breiten Masse zugänglich wurden.

Mein Einstieg in die Kopfhörerverstärker-Welt war damals der Mini-Kopfhörerverstärker FiiO E11, mittlerweile sind auf Kopfbox über 30 FiiO Geräte getestet worden – und nur wenige haben uns nicht überzeugt und es nicht zu einem Test geschafft.

Mittlerweile ist FiiO aber auch im wirklich anspruchsvollen Bereich angekommen. Der M15, aber auch M11 und vor allem das Flaggschiff M17 dürften selbst die anspruchsvollsten Musikliebhaber zufrieden stellen.


Der FiiO M15s – Vize-Flaggschiff

Ich habe den Vorgänger getestet und so liegt es wohl nahe, daß ich mich auch um den Nachfolger kümmere. Damals – also zum Zeitpunkt des Tests M15 Tests (März 2020) – fuhr FiiO noch eine andere Strategie bzgl. der Veröffentlichungsfrequenz neuer DAPS. Dies sind in sehr kurzen Abständen veröffentlicht worden. Mittlerweile ist man hier glücklicherweise etwas weniger hektisch und lässt die Geräte länger aktuell sein.

Der FiiO M15s ist in allen Belangen absolut überzeugend und stellt eine behutsame Produktpflege statt Neuentwicklung dar – was ich absolut begrüsse. Technik, Ausstattung, Features und Leistung versprechen erneut einen wirklich ultimativen DAP mit allem was das Herz begehrt:

  • Hochwertiger ES9038Pro DAC-Chipsatz
  • Der neueste 660SoC Chipsatz von Snapdragon
  • Großer 5,5″-Bildschirm
  • Aktuelles Android 10 Betriebssystem
  • 4 GB RAM für reibungsloses Multi-Tasking / 64 GB interner Speicher
  • Qualcomms neuester Bluetooth-Chipsatz QCC5124
  • Zwei-Wege High-Res Bluetooth-Konnektivität
  • Zwei-Wege-USB 3.0-Konnektivität
  • Integrierte RGB-Anzeige im Lautstärkerad
  • Unterstützung für symmetrischen Line-Out
  • High-Power-Ausgang (bis zu 1,2 W pro Kanal)
  • Apple Music, Roon ready

Zum Preis von 999€ hat FiiO auch den Lieferumfang deutlich aufgewertet. Bevor ich darauf näher auf die Details eingehe, schauen wir aber erst mal, was alles so in der Packung ist:


Lieferumfang & Verpackung

Der M15s kommt in der seit einigen Playern bekannten, kompakten Pappschachtel aus stabilem Karton. Die aufwändig bedruckte Packung sieht stylisch und wertig aus. Die Umrisse des auf der Front abgebildeten Players setzen sich silbrig ab und schimmern im stylischem „Oil-Slick“ Finish.

Trotzdem ist insgesamt der Verpackungs-Aufwand etwas reduziert worden. Kam der M15 noch in einer Holzschatulle, so geht man es hier etwas einfacher an. Unter der ersten Etage mit dem auf ausgeschnittenem Schaumstoff gebetteten M15s befindet sich das weitere Zubehör. Auch ein alter Bekannter findet sich hier: FiiO hat dem M15s auch den vom M17 bekannten Lüfter-Ständer spendiert. Im Gegensatz zum Vorgängers findet sich diese Mal auch noch eine gute Lederhülle im Lieferumfang. Displayfolien fehlen jedoch leider.

Im Einzelnen ist im Karton zu finden:

  • Fiio M15s Digital Audio Player
  • Ledercase
  • Ständer/Dock
  • USB-C Ladekabel für M15S (PD)
  • USB-C Ladekabel für Dock
  • USB-Adapter
  • Papierkram

Alles in allem bekommt man mit dem FiiO M15s einen wirklich vollständigen und über den Standard hinausgehenden Lieferumfang. Die Beigabe eines Cases ist nicht üblich, hier punktet man ganz klar im Vergleich zu Wettbewerbern, bei denen man die Hülle extra bezahlen „darf“.


Features & Technische Daten

FiiO hat seinerzeit mit dem M15 ein wahres Ausstattungs- und Leistungsmonster erschaffen. Der M15S führt das natürlich nicht nur fort, sondern baut es aus.

DAC
Der M15S ist bestückt mit einem ES9038PRO DAC-Chip, während im M15 ein Paar AK4499EQ DACs verwendet wird. Beide DACs sind erstklassige Produkte und liefern eine superbe Audioqualität. Der ES9038PRO im M15s gewährleistet jedoch aufgrund seiner acht eigenständigen D/A-Wandler einen besonders präzisen und gleichzeitig vollen Klang. Im M17, FiiOs aktuellem Flaggschiff, steckt der gleiche DAC – allerdings dort in doppelter Ausführung.

AMP
Der M15S hat genügend Leistung, um auch anspruchsvollste OverEar Kopfhörer adäquat zu befeuern. Bleibt aber auf der anderen Seite feinfühlig genug, um selbst empfindlichste InEars rauschfrei anzutreiben. Möglich macht das die fünfstufige Gain Einstellungen. Im Low Gain Modus ist er perfekt für empfindliche IEMs, im „Desktops Mode“, der nur zur Verfügung steht wenn eine USB Stromverbindung besteht, liefert er satte 1.2W pro Kanal und treibt somit locker auch große Overear Kopfhörer an. Dabei hat er noch richtig Power und kann ganz locker gesundheitsschädliche Pegel erreichen. Meinen HD660S treibt er ganz lässig an, selbst der HD800S mit 300Ω stellt überhaupt kein Problem dar. Für einen DCA Stealth reicht es gerade so aus, allzu hohe Lautstärken sollte man aber hier dann nicht erwarten.

Anschlüsse
Wie schon beim M15, sind auch am M15S alle drei aktuell wichtigsten Kopfhörer-Ausgangsbuchsen verbaut:

  • 3.5mm unbalanced
  • 2.5mm balanced
  • 4.4mm balanced

Neben dem „normalen“ 3,5mm Kopfhörerausgang finden sich also gleich beide symmetrischen Ausgangsvarianten: 2.5 und 4.4mm. Meiner Meinung nach eine perfekte Lösung, denn so bleibt man jederzeit flexibel und spart sich das nervige Gefummel mit Adaptern. Auf der anderen Seite kann man mittlerweile ruhig mal über die Sinnhaftigkeit von 2.5mm nachdenken. Ich finde, daß dieser Standard mittlerweile voll von den 4.4mm Steckern abgelöst wurde.

Bluetooth
Bluetooth funktioniert selbstverständlich in beide Richtungen. So arbeitet der M15s wahlweise als Sender (z.B. zu einem Kopfhörer) oder als Empfänger von digital (z.B. vom Smartphone) zugespielter Musik. Ist mittlerweile auch Standard bei den meisten aktuellen DAP. Ich nutze es gern im Empfangsmodus, um Musik vom iPhone auf den Player zu streamen.

Betriebssystem
Wie mittlerweile üblich, kommt auch hier wieder Android zum Vorschein. Dieses Mal Version 10. Kaum ein Hersteller macht sich noch die Mühe, ein wirklich proprietären System zu entwickeln.
Ich mache keinen Hehl daraus, daß ich das Android-System generell nicht sonderlich mag. Klar, man ist flexibel im Vergleich zu einem proprietären System, kann beliebige Software installieren und Videos gucken. Und Streamen. Und Spielen. Aber dafür schleppt man den ganzen Ballast auch immer im System rum. Auch dann, wenn der DAP nur das machen soll, wozu er eigentlich ersonnen wurde: Musik spielen. Ich will kein zweites Smartphone (schon gar keines mit Android), eine längere Laufzeit wäre mir lieber…
Logisch, Streamen ist heute nicht mehr wegzudenken. Aber das kann ich auch auf dem iPhone und von da gehts dann per BT auf den DAP.

Speicher
Mir persönlich ist der interne Speicher mittlerweile völlig schnuppe, meine Musiksammlung passt auf eine 400GB microSD Karte. Der FiiO M15s hält intern 64Gb bereit und kann micro SD-Karten bis 2TB verarbeiten – insofern ist hier definitiv ausreichend Zukunftssicherheit gegeben.

Zur Vervollständigung an dieser Stelle die wichtigste technischen Daten, welche der FiiO Webseite entnommen sind:

  • DAC ES9038PRO
  • Snapdragon 660 
  • 4GB RAM
  • 64GB interner Speicher. bis zu 2TB mit microSD-Karte
  • 5.5″ HD Display (720P)
  • 2.4/5GHz dual-band WIFI
  • 6200mAh Akku with >10h Music-Laufzeit
  • 2.5mm Balanced, 3.5mm and 4.4mm Balanced
  • Qualcomm Bluetooth Chip QCC5124 with two way LDAC Bluetooth

[Quelle: fiio.com]


Design & Verarbeitung

Das Design wurde weitgehend beibehalten – mit einer wichtigen Ausnahme. Der von mir damals beim M15 arg kritisierte Lautstärkeregler wurde deutlich gefälliger konstruiert – und passt nun sehr gut zum sonst wirklich gelungenen Gehäusedesign.

Das Gehäuse aus schwarz-matten Aluminium ist tadellos verarbeitet, sieht edel aus und fühlt sich ebenso wertig an. Die runden Kanten sind ergonomisch sehr gut und die Anschlussbuchsen sind sauber zentriert. Alle Tasten sind sauber eingelassen und haben einen guten Druckpunkt.

Das Case ist ebenfalls gut verarbeitet, bietet aber erneut einen Design-Fauxpass. Was Bitteschön soll diese unsägliche Lasche über dem Lautstärkeregler? Damit erschwert man unnötigerweise die Bedienung, ohne aber ein versehentliches Verstellen gänzlich zu unterbinden. Sinnlos das Ganze – zumindest in meinen Augen. Mehr noch: Es vernichtet die sonst sehr gefällige des Cases.


Bedienung / User Interface

Allgemein

Datentransfer
Tja, es ist halt wieder ein Android-DAP. Und hier liegt systembedingt mein ganz persönliches Problem. Denn mein Workflow ist immer noch folgender: Ich nutze am iMac schon seit ewiger Zeit ein praktische Synchronisationsprogramm (Chronosync). Das ermöglicht es mir, ein im System gemountetes Laufwerk mit meinem Musik-Verzeichnis zu synchronisieren – wobei jeweils immer nur neue Dateien von einer Quelle ins Ziel kopiert werden. Klappt mit Sonys Playern wie dem ZX300 oder dem Shanling M0 Pro übrigens super, mit Android Kisten leider nicht. Denn diese werden im macOS nicht als Laufwerk gemountet. Android File Transfer hilf hier leider auch nicht weiter, da die Software das Laufwerk nicht systemweit zur Verfügung stellt. Also bleibt mir bei Android Playern leider nur der Weg, direkt auf die Karte zu syncen.

Dazu muss die Karte aus dem Player. Und hier macht es mir FiiO nochmal extra schwer, denn der Karteschacht lässt sich ja nur mit einem Alu-Pin (wir kennen es von Smartphones) öffnen. Der Bereich Dateihandling ist für mich persönlich also ein klarer Fail. Aber mittlerweile gewöhne ich mich daran. Betrifft ja auch im Übrigen nur Apple User…

Betriebsmodi

Das verwendete Android 10 lässt sich in verschiedenen Betriebsmodi ausführen

  • Android Modus
    Der FiiO M11S verhält sich wie ein typisches Smartphone. FiiO Music App läuft wie jede andere App in der Android Welt.
  • Pure Music Modus
    Im „Pure Music Modus“ hat man nur noch Zugriff auf die FiiO Music App. Das soll Störeinflüsse durch Hintergrundaktivitäten anderer Anwendungen reduzieren. In der Praxis kann ich bzgl. der Wiederqualität keinen Unterschied zwischen dem „Pure Music Modus“ und dem „Android Modus“ feststellen. Features zur Anbindung von Bluetooth-Geräten bleiben auch im „Pure Music Modus“ bestehen, ebenso Zugriffe über WLAN an Netzwerk-Geräte. Streamingdienste können trotz aktivem WLAN nicht genutzt werden, weil nur die FiiO Music App aktiv ist. Damit unterscheidet sich der Modus grundsätzlich vom Konzept von iBasso, dass im „Mango OS Modus“ sämtlich Drahtlosfunktionen in einem parallelen Betriebssystem unterbindet.
  • USB-DAC-Modus
    In diesem Modus kann man den FiiO M11S an Computerhardware als DAC und Verstärker verwenden. Das lohnt sich insbesondere wenn die verbaute Hardware am Laptop oder Desktop nicht die gewünschte Qualität oder Anschlussmöglichkeiten mit sich bringt.
  • Bluetooth-Empfängermodus
    Der FiiO M11S kann in diesem Modus Audiosignale von Bluetooth-Sendern empfangen. Bei mir hat das super funktioniert um z.B. vom TV drahtlos an den FiiO M11S zu senden und dort meine kabelgebundenen Kopfhörer der Wahl zu nutzen.
  • AirPlay
    Das ist im Endeffekt ein Bluetooth-Empfängermodus, der auf Apple-Geräte abgestimmt ist und auch nur mit den Geräten funktioniert.
  • Roon Ready
    Seit neuesten lässt sich auch roon Danke nutzen, der M15s ist zertifiziert und somit auch voll roon tauglich.

Bedienung
Ist die Karte erst einmal voll, eingelegt und eingelesen, geht der Spaß los. Der M15s läßt sich einfach und intuitiv bedienen. Der Volumeregler lässt sich mit sehr angenehmen Wiederstand bedienen, die Dämpfung ist toll. Auch super ist, daß der Regler einen physikalische Begrenzung hat. Das hat ein analoges Feeling und verschafft einen klaren Überblick, in welcher Stellung sich die Lautstärke aktuell befindet. Super gelöst!

Ein Klasse Detail offenbart sich bei Tastensperre: Sollte sich die Lautstärke im gesperrten Zustand geändert haben, z.B. der Lautstärkeregler auf MAX stehen beim Deaktivieren der Sperre, so bleibt trotz allem die vorher eingestellte Lautstärke „eingefroren“ – egal wo der Regler steht. Auf diese Weise wird verhindert, daß man sich Ohren und/oder Equipment schrottet. Hier hat man sich also richtig Gedanken gemacht und eine sichere und tolle Lösung realisiert.

Die Steuerungstasten befinden sich ausschließlich an der linken Seite und haben allesamt einen sehr guten Druckpunkt. Der LOCK Schieber rastet sauber ein.

Folgende Steuerungstasten sind vorhanden:

  • Lock
  • Power
  • Play/Pause
  • Vor
  • Zurück

Die unterste Taste ist frei belegbar. Mögliche Optionen sind:

  • Moduswahl
  • Zu Favoriten hinzufügen
  • Zufällige Titelwiedergabe
  • Aktuellen Titel löschen
  • Play/Pause
  • Filter wechseln
  • Equalizer wechseln
  • Deaktiviert

Im rein physischen Handling mit dem Player sind mir zwei Sachen negativ aufgefallen:

Beim Hochheben/Greifen des Gerätes von der Tischplatte drücke ich oft versehentlich eine der Steuerungstasten an der linken Seite und löse einen Titelsprung aus oder pausiere. Das nervt.

Das zweite „Problem“ ist eher konstruktiver/konzeptioneller Natur. Die Kopfhörerausgänge und der Lautstärkeregler befinden sich an der Oberseite des Players, was durchaus gut ist. Nun lege ich den M15 aber gerne so auf dem Schreibtisch ab, daß die Oberseite zu mir zeigt, ich also leicht an den Lautstärkeregler komme. In dieser Position steht aber nun das Display Kopf…
Toll wäre, wenn man in den Einstellungen die Displayorientierung einstellen könnte…

Navigation

Musikbibliothek

Die FiiO Musik App ist aktuell eine der optisch attraktivsten. Allein das Cover sieht zusammen mit dem farblich dem Cover angepassten Hintergrund im Playscreen auf dem großen Display einfach fantastisch aus.

Die Navigation ist flüssig und ruckelfrei, das fühlt sich heutzutage alles sehr smooth an.
Die Darstellung ist wie gesagt super gelungen, Cover in der Album-Ansicht laden schnell und die Sortierung ist übersichtlich. Schön: Zuletzt hinzugefügte, zuletzt gespielte und oft gespielte Dateien werden auf der Startseite der App angezeigt.

Dateiexplorer
Wer seine Musiksammlung gut sortiert hat, wird auch mit der Dateinavigation glücklich. Interpret, darunter die Alben – dann klappt das. Zumindest für Albenhörer wie mich. Allerdings muss natürlich hier auf die Anzeige der Cover bei der Navigation verzichtet werden, dafür läuft alles nochmal deutlich flüssiger.

Streaming

Streaming klappt erwartungsgemäß gut. Ich habe Apple Music und Tidal getestet. Beide Apps lassen sich leicht über den Google Playstore nachladen. Das klappt mittlerweile super und steht der Nutzung auf dem Smartphone in nichts nach.

Soundtuning

Zur Individualisierung stehen verschiedene Filter und ein Equalizer zur Verfügung. Hiermit kann der Klang umfangreich an die persönlichen Präferenzen angepasst werden. Ein Balanceregler gleicht eventuell vorhandene asymmetrische Hörschwächen aus.

Neu in der FiiO Musik-App ist mittlerweile auch eine Crossfeed Funktion mit diversen Einstellmöglichkeiten.

10-Band Equalizer
Der 10-Band EQ verfügt über diverse Voreinstellungen und eine individuelle Einstellung. Es gibt auch einen Parametrischer EQ, der aktuell noch in einer Art „Beta“ Stadium ist.

Filter
Es stehen insgesamt ganze 7 DAC Filter zur Verfügung. Und an dieser Stelle muss ich wieder mal zugeben, daß ich keine großartigen Unterschiede bei den verschiedenen Filtern wahrnehme. Trotzdem lohnt es sich mal damit rumzuspielen. Je nach Musik, Qualität und Kopfhörer meine ich, geringe Nuancen heraushören zu können.

Akkulaufzeit und Laden

Der Akku mit 6.200mAh sorgt für eine Laufzeit von ca. 9-10h – je nach Lautstärke, Kopfhörer und Abschluss. Laufzeiten messe ich ja nicht, aber gefühlt kommt das durchaus hin.


Klangqualität

Kommen wir zum Kernpunkt – der Klangqualität. Bei DAPs & Kopfhörerverstärkern nicht immer einfach zu beurteilen. Denn einerseits möchte man natürlich eine möglichst unverfälschte Wiedergabe des Ausgangssignals, andererseits weiß man natürlich nie, wie das Ausgangssignal denn im Original geklungen hat.

Im Idealfall klingt ein Verstärker/Dap also per se erstmal gar nicht, sondern gibt sich neutral und linear. Der Chipsatz im M15, der ESS9038 Pro, ist ein High-End DAC, welcher auch in Desktop Systemen Einzug findet. Er zeichnet sich durch eine klare Signalaufbereitung, hohe Transparenz und erstklassige Separationsfähigkeiten aus.

Außerdem spürt man mit jedem Gitarrenriff oder Trommelschlag die Power, der M15 treibt Kopfhörer mit der erforderlichen Kontrolle und Energie an. Gerade bei Drums erfreuen sich schnelle Transienten an der agilen Ansprache und Dynamik des integrierten Verstärkers.

Der Abstand zum großen Bruder FiiO M17 ist – wenn auch hörbar – relativ klein. Bei leicht anzutreibenden IEM finde ich ihn komplett vernachlässibar. Hier überwiegt der Vorteil der deutlich besseren Mobilität des leichteren M15s. Will man schwer anzutreibende Overears zu Höchstleistungen anspornen, so ist weiterhin der M17 mit seinen bis zu 3Watt die bessere Wahl.


Galerie FiiO M15s


Fazit

eine Frage: FiiO gehört mittlerweile zu den führenden Anbietern von digital Audioplayern. Im Fokus steht nach wie vor das gute Preis-Leistungsverhältnis, welches mehr und mehr in Richtung Leistung gerichtet werden. Knapp 1.000€ sind kein Pappenstiel, keine Frage. Die gebotene Qualität spricht allerdings für sich. Klanglich überzeugt der DAP mit dem ESS Chip auf der transparenten, klaren und druckvollen Seite, spielt kraftvoll und super auflösend alle modernen Formate ab.
Funktionell ist er mit WLAN, Bluetooth und der Möglichkeit, alle denkbaren Streaminganbieter zu integrieren, sowieso up to date.

Wer also in der unter 1.000€ Klasse eine universelle Klangmaschine sucht, die bestens ausgestattet und überaus flott in der Navigation ist: Bitteschön: Der M15s bietet sich geradezu an!

FiiO M15s | Bewertung

9.6

Klangqualität

9.8/10

Verarbeitung

9.5/10

Bedienung

9.5/10

GUI/Software

9.8/10

Preis/Leistung

9.3/10

Pros

  • Sehr guter Klang
  • Super Verarbeitung
  • Umfangreiche Anschlusse
  • Beste drahtlose Konnektivität
  • Ausreichende Leistung
  • Gute Akkulaufzeit

Cons

  • Zu diesem Preis nix