[Werbung] Der Nuforce HEM6 wurde mir für diesen Test von Optoma Deutschland zur Verfügung gestellt – vielen Dank!


Auch wenn es aktuell um die Audio Sparte von Optoma auffällig ruhig geworden ist, hat die Firma in der Vergangenheit unter dem Label NuForce bereits einigen Staub aufgewirbelt. Sowohl Premium-InEars als auch DACs und Kopfhörerverstärker haben die audiophile Community bereichert. Nach dem Test des HEM Dynamic liegt mir nur das Vize-Flaggschiff, der NuForce HEM6 vor: Ein universeller InEar mit drei BA Treibern.

Quelle: https://www.optoma.de/audioproduct/hem6

Der Nuforce HEM6

Also, was haben wir hier?
Wie oben bereits erwähnt handelt es sich beim HEM6 um einen Universal Multi-BA Treiber InEar. Soll heißen: Die Passform soll möglichst vielen Menschen zusagen. Von der Formgebung sind sie der inneren Ohrausformung – der Concha – angelehnt. Um den gesamten Frequenzbereich möglichst optimal abdecken zu können, werden insgesamt drei Balanced-Armature Treiber von Knowles™ eingesetzt.

Quelle: https://www.optoma.de/audioproduct/hem6

Für einen nahtlosen Übergang zwischen den Frequenzen sorgt eine „Linear-Phase Frequenzweiche“, der Frequenzbereich geht bis 40.000 Hz (Fledermäuse wirds erfreuen) und natürlich darf das HiRes Zertifikat nicht fehlen. Aber alles Daten & Fakten bringen nix, wenn ein Kopfhörer nicht klingt. Bevor wir aber zum Souncheck kommen, schauen wir erstmal auf den Lieferumfang.


Verpackung & Lieferumfang 

Die Verpackung ist ansprechend gestaltet. Auf dem mattschwarzen Karton befindet sich eine hochglänzende Abbildung des HEM6. Im inneren der Pappschachtel befindet sich der umfangreiche Lieferumfang. Neben den Kopfhörern sind zwei Kabel, verschiedene Aufsätze (Silikon und Schaumstoff von Comply™), ein Etui und eine stabile, wasserdichte Transportbox enthalten.

Der Lieferumfang im Einzelnen:

  • 2x 1.38m Abnehmbares Kabel 
  • 3.5mm – 6.3mm Adapter vergoldet 
  • 6x Paar Silikon-In-Ear-Polster (S/M/L) 
  • 2x Paar Comply™ Schaumstoff-Polster (M/L)
  • Reinigungswerkzeug
  • Kabel-Clip
  • Wasserfestes Transportcase
  • Hardcase
Quelle: https://www.optoma.de/audioproduct/hem6

Technische Daten

Wie immer für diejenigen, die es interessiert und der Vollständigkeit halber. Ihr wisst ja: Technische Daten sind nicht wichtig, auf den Klang kommt es am Ende an…

  • Frequenzbereich 18Hz – 40,000Hz
  • Sensitivität 113dB+/-3dB
  • Kabellänge 1.38m
  • Impedanz 37 Ohms
  • Max. Leistungsaufnahme 2mW
  • Maximale Eingangs Soundlevel 124dB
  • Eingänge 3.5mm Klinke
  • Ausgänge 2 Pin Stecker pro Kanal
  • Driver Typ Knowles™ Balanced Armature Treiber
  • Anzahl an Treibern 6
  • Crossover Typ Linear Phase

[Quelle: optoma.de]


Verarbeitung & Design

Der Inear
Die InEars sind aus Kunststoff gefertigt, genauer gesagt aus einem – laut Optoma – „akustisch kalkuliertem, vibrationsfreiem Lexan™. Das ist im Grunde ein leichtes Polycarbonat. Das Gehäuse sollte so also ausreichend stabil und stoßfest sein bei gleichzeitig leichtem Gewicht. Der Anschuss erfolgt über 2-Pin Stecker.

Das Design ist bei allen InEars aus der HEM-Reihe das gleiche. Die InEars sind so konstruiert, daß sie mit dem Kabel über dem Ohr getragen werden müssen.

Das Kabel
Ganz klar: In dieser Preisklasse erwarte ich Höherwertigeres! Die Kabel sind okay, aber mehr auch nicht. Wenn man sieht, was iBasso bereits bei seinem günstigsten InEar – dem IT01 für ein erstklassiges Kabel beilegt – können die Kabel des HEM6 nur enttäuschen.

Das „audiophile“ Kabel ist verdrillt, aber sehr dünn – vor allem die beiden Zuleitungen zu den InEars. Der „Splitter“ ist ein Witz – sieht er doch eher aus wie ein transparenter Klebestreifen. Alles in allem wirkt das Kabel deutlich zu billig für einen InEar in dieser Preisklasse.

Das „mobile“ Kabel mit Fernbedienung wirkt besser, weatwntlich robuster, ist komplett rund, kunststoffummantelt und besitzt eine Kabelbedienung.

Der abgewinkelte 3.5mm-Stecker ist bei beiden Kabeln identisch und macht ebenfalls einen robusten Eindruck.

Das Hardcase und die Tasche
Das wasserdichte Case aus transparentem Kunstoff ist sehr wertig und geräumig. Allerdings finde ich es sogar etwas zu groß für meinen Geschmack. Andererseits kann man natürlich auf Reisen neben den InEars auch gleich seinen Player dort mit unterbringen.

Die Tasche kenn ich vom NuForce HEM Dynamic. Diese ist genau richtig von der Größe her und im Alltag sehr gut zu gebrauchen. Sie besitzt im Innern noch ein kleines Netzfach, in welchem man prima Ersatztips verstauen kann.


Tragekomfort & Handling

Die Form der Gehäuse sorgt für einen überaus angenehmen Sitz, und bei der Wahl der richtigen Tips stellt sich ein sehr guter Tragekomfort ein – mit den passenden Silikons „saugt“ sich der HEM6 regelrecht in meinem Ohr fest. Die Trageart über dem Ohr ist vom Handling her immer etwas umständlicher, allerdings sorgt sie auch für festen und sicheren Halt. Das zeigt sich hier wieder sehr deutlich. Ob Bühne, Sport, Haus- oder Gartenarbeit: Ich kann mir keine Tätigkeit vorstellen, bei welcher der InEar nicht sicher und fest in meinen Ohren sitzen würde.

Und das Beste: Trotz der super-Passform drückt oder klemmt absolut nichts. Die abgerundete Form des HEM6 sorgt für ein optimales und unauffälliges Tragegefühl – selbst über einen längeren Zeitraum hatte ich keine Beschwerden.


Klang

War der NuForce HEM Dynamic ein klarer Spassmacher, so ist der HEM6 komplett anders abgestimmt: Sein Klang ist weniger Mainstream-orientiert, sondern neutraler und ist bestrebt, keinen Frequenzbereich zu betonen. Der HEM6 klingt klar, differenziert und ausgewogen. Aber er besitzt noch immer eine kleinen Schuss Wärme. Dadurch ist er sehr langzeittauglich und auch für alle Musikstile gut geeignet.

Bass
Im Bass ist der mittlere Bass etwas betont, was in einem angenehme druckvollen und frischen Punch resultiert. Wie so oft bei InEars mit BA-Treibern offenbart sich im Bereich des Tiefbasses eine Schwäche dieser Technik. Hier klingen Balanced-Armature Treiber oft einfach nicht so überzeugend wie ein dynamischer Treiber. Das ist auch beim HEM6 der Fall. Da ich aber hauptsächlich Metal und Rockmusik höre – bei welcher die ganz Tiefen Frequenzen nur sehr selten überhaupt eine Rolle spielen – stört mich das nicht weiter. Dafür überwiegen die Vorzüge eines BA-Basses: Schnelles Ansprechverhalten und daraus resultierend ein energischer Attack und gute Transparenz bei schnellen Bassdrum-Pattern.

Mitten
In den Mitten gibt sich der HEM6 gehaltvoll und saftig – sehr vorteilhaft für gitarrenlastige Musik. Stimmen – egal ob Männer oder Frauen – sind präsent und natürlich.

Höhen
Angenehme und sehr entspannte Höhen zeichnen den HEM6 im Hochtonbereich aus. Er klingt stets kontrolliert, sauber und smooth.

Bühne und Separation
Für einen InEar besitzt der HEM6 eine sehr räumliche Bühnen-Präsentation. Ebenso hat mich die erstklassige Separationsfähigkeit begeistert. Trotz der Wärme im Grundton ist der InEar in der Lage, genug Raum zwischen den einzelnen Instrumenten zu schaffen – auch wenn musikalisch viel passiert.

Isolation
Ein Wort: Perfekt.
Aufgrund der tollen Passform bei mir kann ich nichts anderes schreiben. Die passive Geräuschisolierung ist einfach verdammt gut. Noise Cancelling? Braucht man hier nicht. H


Fazit

Zum Zeitpunkt meines Tests scheint der HEM6 neu in Deutschland nicht mehr angeboten zu werden. Insofern ist eine Beurteilung unter Berücksichtigung des aktuellen Preises nur schwer bis gar nicht möglich. Klanglich ist der HEM6 ein solider und absolut überzeugender Multi-BA InEar.
Er sieht sich aber auch mit einer immer stärker werdenden Konkurrenz aus China konfrontiert. So spielt z.B. der FiiO FA7 (Testbericht) mit vier BA-Treibern nochmals deutlich begeisternder und ist vor allem im Bass-/Tiefbassbereich überzeugender. Und das obwohl er mit ca. 329€ (Stand: März 2019) auch noch günstiger ist – legt man den Preis von rund 449€ zum Zeitpunkt des Markteintritts des HEM6 zugrunde.
Insofern würde ich nur noch zum HEM6 greifen, wenn man ihn gebraucht zu einem guten Preis findet.


Der Nuforce HEM6 wurde mir für diesen Test von Optoma Deutschland zur Verfügung gestellt – vielen Dank!

NuForce HEM6 | Bewertung

8.8

Sound

9.0/10

Verarbeitung

8.5/10

Komfort

9.7/10

Preis/Leistung

8.0/10

Pros

  • Sehr ausgewogener Klang
  • Top Passform
  • Abnehmbare Kabel
  • Umfangreicher Lieferumfang

Cons

  • Kein symmetrisches Kabel im Lieferumfang
  • Kabel qualitativ nicht mehr up to date