[Werbung] Der M0 inklusive Ledertasche und Clipcase wurde mir vom deutschen Shanling Shanling Vertrieb, für diesen Test leihweise zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Jetzt ist es fast genau 1 Jahr her, da war der Shanling M1 bei mir zum Test. Und damals dachte ich: Wow, was für ein kleiner Player!
Heute nun liegt der kleinste Bruder der Shanling M-Klasse vor mir. Und dieser unterschreitet die Größe des M1 nochmals ganz deutlich. 
Wer kennt denn noch den Sansa Clip? Dann hast Du eine ungefähre Vorstellung von der Größe… 4×4,5cm ist wirklich klein.

Bei aller Begeisterung über die Miniaturisierung und die Funktionsvielfalt – selbst ein Touchscreen ist dabei – stellt sich die Frage, ob etwa auch die Klangqualität der Schrumpfkur zum Opfer gefallen ist? Wir werden es herausfinden!


Allgemeine Beschreibung

Den Shanling M0 aufgrund seiner Größe als reinen Fitness-Player abzustempeln, würde ihm nicht ansatzweise gerecht werden. Zu elegant, zu gut verarbeitet und im Gesamteindruck viel edler im Vergleich zu seinen Mitbewerbern aus Plastik tritt er äußerst selbstbewusst auf. Auch wenn er nur 39 Gramm auf die Waage bringt: Die Inneren Werte lassen HiFi Enthusiasten leise durch die Zähne pfeifen: Ein Sabre Chipsatz, Bluetooth 4.1 mit aptX und LDAC Support, Touchscreen, lange Akkulaufzeit, DSD128, USB DAC & Transport….
Das alles verpackt in ein fein gearbeitetes Gehäuse aus Aluminium mit seitlichem lautstärke-Drehregler und zu einem extrem fairen Preis von aktuell 99€ (Stand: Juli 2018). 


Lieferumfang & Verpackung

Außer einem hochwertigen, textilummanteltem USB-C Kabel und ein wenig Papierkram befindet sich nichts weiter in der kleinen Retail-Verpackung aus Hochglanzpappe. Eine Tasche oder Hülle liegt nicht bei, was aber angesichts des günstigen Preises locker zu verschmerzen ist. Für wenig Geld kann eine Lederhülle und ein Clip-Case aus Plastik zugekauft werden – beide Zubehörteile stehen mir ebenfalls zur Verfügung. Die Ledertasche kostet knapp 15€, das Clip Case knapp 7€. Wie immer faire Preise bei Shanling.
Einzig eine Displayfolie habe ich vermisst, diese liegt den anderen Playern von Shanling bei und hätte das Paket prima abgerundet.


Design & Verarbeitung

Der M0 sticht durch sein Aluminiumgehäuse äußerst wohlwollend aus der Masse der meist aus Plastik gefertigten Mini-Player heraus. Durch die abgerundeten Kanten und die samtige Aluminiumoberfläche ist der Player ein wahrer Handschmeichler. Das Display ist sauber eingepasst, ebenso der USB Anschluß und die 3,5mm Kopfhörerbuchse. Im Gegensatz zu seinen größeren Brüdern – M1, M2S, M3S – verfügt der M0 über eine Abdeckung für den microSD Kartenslot. Das ist nicht nur praktisch, sondern sieht auch noch gut aus. So ist die Oberfläche optisch nicht durch einen offenen Kartenslot unterbrochen und die eingesetzte Karte vor Schmutz und Herausfallen gesichert.
Was man vermissen könnte, wäre eine Öse zum Befestigen einer Handschlaufe o.dgl.
Der Lautstärkeregler verfügt als Multifunktionstaste zusätzlich noch über einen Druckschalter, mit dem sich der Player an- und ausschalten lässt.

Der Shanling M0 ist in fünf ansprechenden Farben zu haben: Schwarz, Blau, Rot, Lila und Titanium. Die Ledertaschen gibts in den Farben Schwarz, Braun, Blau, Rot und Lila.
Somit dürfte für jeden etwas dabei sein. Viel Spaß beim Kombinieren!


Technische Daten

[Quelle: Shanling.de]

  • Wandler: Ess Sabre ES 9218P
  • Auflösung: 32 Bit/384 kHz und DSD64/128
  • Kopfhörerausgang: 3,5 mm Klinke
  • USB-DAC: 32 Bit/384 kHz und nativem DSD64/128
  • Anschlüsse: 3,5 mm Klinke, Bluetooth 4.1 mit aptX und LDAC
  • Speicher: 1 Speicherkartenslot, MicroSD bis 512 GB
  • Display: 1,54“/3,9 Zentimeter
  • Ausgangsleistung: 80 mW @ 32 Ω
  • THD+N: 0,004%
  • SNR: > 118 dB
  • Akkulaufzeit: bis zu 15 Stunden (abhängig vom Dateiformat, Kopfhörer und Lautstärke)
  • Formate: DSD64 (.dsf, .dff), FLAC, ALAC, AIFF, WAV, WMA Losless, AC3, DTS, WMA, OGG, MP3, M4A
  • Akku: 639 mAh
  • Maße: B/H/T: 40 x 45 x 13,5 Millimeter
  • Gewicht: 38 Gramm
  • Farbe: Schwarz, Rot, Blau, Lila, Titanium

Funktionen & User Interface 

Verarbeitung- und designtechnisch ist also alles auf sehr hohem Niveau. Doch was kann der Winzling (außer Klang, das kommt später!) und vor allem: Wie lässt er sich bedienen? 

Das Display

Shanling hat durch den Einsatz eines Touch-Displays am M0 gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Zum Einen lässt sich der Player damit wunderbar konsistent bedienen, zum Anderen ist durch den Wegfall von Hardwaretasten natürlich Platz gespart worden – einzige physische Taste ist das Volume-Rädchen. Das Display misst schlanke 39mm in der Diagonalen und löst mit 240x240px ausreichend scharf auf. Auch unter Sonnenlicht ist ein Bedienen möglich, der Kontrast und die Helligkeit sind hoch genug. Die Navigation ist gut gelöst, man wischt sich einfach durch die verschiedenen Einstellungen bzw. Themen. Ein Druck von drei Sekunden auf den Screen (egal wo) ruft den Homescreen wieder auf. Die Bedienung geht durchaus flüssig von der Hand, allerdings hakt es auch mal zwischendurch. 

Speicher, Datentransfer, Bibliothek

Einen internen Speicher hat der M0 nicht, dafür unterstützt er microSD Karten mit bis zu 512GB (laut Hersteller). Zukunftssicher: Die Daten kommen per USB-C auf den Player, auch unter macOS wird die eingelegte Speicherkarte sauber als Laufwerk gemountet – das ist selbst bei Playern, die das zehnfache kosten, nicht immer der Fall!
Ich habe eine fast komplett gefüllte 200GB Karte scannen lassen, auf der sich etwas mehr als 20.000 Titel befinden. Der M0 hat sie ohne Probleme eingelesen und die Navigation durch die Musikbibliothek klappt wunderbar. Kein Vergleich zum M1, bei dem das Scrollen durch lange Listen mittels Lautstärkeregler zur Geduldsprobe verkommen ist.
Zusätzlich zur Bibliotheksnavigation steht natürlich auch eine klassische Ordnernavigation zur Verfügung.

Bluetooth

Hier lauert das Killer -Feature (zumindest für mich):
Die Möglichkeit, einen Bluetooth-Stream zu empfangen.
Anwendungsbeispiel: Apple Music auf dem iPhone nutzen und als Abspielgerät den über Bluetooth gekoppelten M0 auswählen – genial! So wird der Bedienkomfort und die Möglichkeiten eines Smartphones (wie Spotify oder Tidal) mit der Klangqualität und Power des M0 kombiniert. 

Natürlich lässt sich auch ein Bluetooth Kopfhörer mit dem M0 koppeln. Gerade in Verbindung mit einem klangstarken Kopfhörer wie dem audio-technica ATH-DSR9BT (Testbericht) kommt man so auch drahtlos und mobil zu einem TOP HiFi Genuss. 

externer DAC

Auch wenn ich dieses Feature nicht nutze, der Shanling M0 kann auch als externe DAC/AMP eingesetzt werden. Beim Anschluss an mein Macbook wurde er nach Umstellung der USB Betriebsart auf DAC sofort als Audiogerät erkannt und hat die Wandlung der digitalen Signale direkt aus dem Rechner übernommen. 

Transporter

Aufgrund seiner Größe, der Kompatibilität mit großen microSD Karten und der Fähigkeit, Musik digital über den USB Anschluss auszugeben, ist der Shanling M0 natürlich auch bestens als Transporter für einen externen DAC – z.B. den Q5 von FiiO – geeignet. 

Akkulaufzeit

Shanling selbst gibt die Akkulaufzeit mit 15 Stunden an. Das konnte ich mehr oder weniger nachvollziehen. Genau gemessen habe ich nicht, gefühlt ist es aber etwas weniger. Die Standbyzeit von 30 Tagen sehe ich eher kritisch. Mein Exemplar war jedenfalls relativ oft nach ein paar Tagen ohne Nutzung bereits im roten Bereich. Seitdem schalte ich ihn nach dem Einsatz immer komplett aus.


Klangqualität

Klanglich gibt es rein gar nichts zu beanstanden. Der Shanling M0 klingt sauber und kraftvoll. Selbst im Vergleich zu deutlich größeren und teureren Playern gibt es – zumindest aus klanglicher Sicht – überhaupt keine Abstriche. Bei InEars mit Impedanzen bis 32Ω gibt es eigentlich keinen Grund, einen größeren Player zu wählen – schon erstaunlich! 

Einzig beim Betrieb eines leistungshungrigen Over-Ears bringt ein kraftvolleren DAP dann doch einen Vorteil. Und zwar in Form von mehr Leistungsreserven und damit lauterer und vor allem bei längeren Hörsessions weniger angestrengt klingender Wiedergabe. 

Logisch: Auch der Bedienkomfort ist auf einem DAP wie dem DX200 von iBasso wesentlich besser und nicht zuletzt ebenso die Flexibilität eines „offenen“ Betriebssystems (Spotify, Tidal,….)

Shanling M0 vs. FiiO M3

Ein direkter Mitbewerber in der Winzling-Klasse ist der FiiO M3.
Diesen hatte ich mir als Player für das kleine CD-Radio im Kinderzimmer gekauft, hauptsächlich für Hörbücher.
Leider hat FiiO hier die Navigation m.M.n. komplett verkorkst, ich finde das Gerät nicht wirklich alltagstauglich. 
Hier hat der M0 deutlich die Nase vorn. Er ist halt einfach ein vollwertiger Player im Miniformat und kein abgespeckter „Sport-Player“. Somit sticht er den Konkurrenten in allen Punkten aus.
Klar, der M3 kostet auch nur die Hälfte. Ich würde in der Größenklasse aber immer zum M0 greifen: Er ist universeller, hat ein Touch-Display, ist besser verarbeitet und ist einfach das komplettere Gesamtpaket.


Weitere Bilder:

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Fazit

Klanglich positioniert sich der M0 klar vor den üblichen Leistungswerten eines durchschnittlichen Smartphones. Gerade bei der Endlautstärke, aber auch bei der „Authority“, setzt er sich deutlich von meinem iPhone 6s Plus ab. Geschlagen geben muss er sich erst wieder von deutlich teureren Playern. Wobei die nicht nicht einmal unbedingt „besser“ klingen, für leistungshungrige Kopfhörer aber deutlich mehr Power mitbringen und der Bedienkomfort einfach besser ist.

Das ist schon erstaunlich, wenn man bedenkt, daß der M0 kaum größer als eine Streichholzschachtel ist. Die Einsatzmöglichkeiten sind aufgrund des hohen Funktionsumfangs und der Formatkompatibilität fast grenzenlos: Ob im Gym, in der Tram, im Flieger, auf dem Sofa, der Terrasse, ….. ob mit kabelloser Kopfhörern, per Bluetooth am Smartphone, als DAC am Macbook….  Der Shanling M0 leistet überall ganze Arbeit und überzeugt mit starker Verarbeitung, erstklassigem Klang und tollem Bedienkonzept.
Der perfekte Einstiegs-, Zweit- oder Drittplayer! Absolute Kaufempfehlung! (bei DAP bis 150€).

Shanling M0 | Bewertung

9

Sound

9.3/10

Verarbeitung

9.4/10

Bedienung

8.0/10

GUI/Software

8.5/10

Preis-Leistung

10.0/10

Pros

  • Super Klang
  • Klein und robust
  • Flexibel und universell

Cons

  • Fehlende Lanyard-Öse