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Nach dem Test des iBasso IT04 liegt nun auch direkt schon das nächste Produkt dieser Firma vor mir. Es handelt sich um den iBasso DX120. Der Formfaktor und der Preis von aktuell 349€ deuten darauf hin, daß wir es hier mit dem Nachfolger des DX80 zu tun haben. Und genau wie bei diesem liegt der Fokus wieder rein auf Musik ohne übermäßigen Schnickschnack. Was das kleine Ding drauf hat? Eine ganze Menge – weiterlesen!


Der iBasso DX120 wurde mir für diesen Test vom deutschen iBasso Vertrieb NT-Global leihweise zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Allgemeine Beschreibung

Mit dem iBasso DX80 (hier mein Test) begann für mich der Einstieg in die Welt der besseren Player – er war mein erster hochwertigerer Player. Mittlerweile beim DX200 angekommen, vermisse ich hier und da schon den kleinen, handlichen DX80. Und hier kommt der DX120 ins Spiel. Grundsätzlich der gleiche Formfaktor, ist er jedoch nochmals ein Stück kleiner und handlicher. Er kann so ziemlich alle Audioformate wiedergeben, hat wie der DX80 zwei Kartenslots (warum der DX200 derer nur einen hat verstehe ich bis heute nicht…) und konzentriert sich voll und ganz auf die Musikwiedergabe. Als Betriebssystem läuft das von den anderen iBasso Playern bekannte und weiterentwickelte MangoOS. Keine Gimmicks wie Bluetooth, WLAN, Apps und dergleichen sollen den puren Musikgenuss stören. Damit die Navigation und die Bedienung flott vonstatten gehen, verrichtet ein Vierkern Prozessor samt dedizierter GPU seinen Dienst. Das 3.2″ Touchdisplay löst mit 480×800 Pixeln ausreichend hoch auf, um für scharfe Schrift und brilliante Albumcover zu sorgen.


Lieferumfang & Verpackung

Das nüchterne iBasso Box-Design findet auch beim aktuellsten Sproß der Familie Anwendung. Schlichter, einfarbiger Pappschuber, bedruckt nur mit dem iBasso Logo und dem Claim „In Pursuit of Perfection“. Understatement und selbstbewusstes Versprechen gleichermaßen. Ist der Pappschuber entfernt, befindet sich der Player in einem Ausschnitt  aus Formschaum in einer Pappschachtel mit aufklappbarem Deckel .
Darunter das Zubehör: USB-C Ladekabel, SPDIF- und Burn-In Kabel, ein „Bumper“-artiges Schutzcase, ein weiterer Displayschutz (es ist bereits werkseitig einer aufgebracht) und ein wenig Papierkram. 

Im Einzelnen:

  • iBasso DX120
  • USB Type-C-Kabel
  • Burn-In-Kabel
  • Koaxiales Digitalkabel
  • Transparentes Case


Design & Verarbeitung

Das Gehäuse des DX120 besteht im Grunde aus einem Aluminiumrahmen mit Touch-Display und Glasrückseite. Das Besondere sind die Gehäusekanten. Diese sind nicht rechtwinklig, sondern ähnlich einer Fase abgeschrägt und dazu noch unsymmetrisch geschwungen. Das sieht nicht nur gut aus, sondern unterstützt auch das Handlich durch ein angenehm griffsichere Haptik – ein Rillenmuster in der Oberfläche der abgeschrägten Flächen verstärkt diesen Effekt noch.

Seitlich angebracht sind Hardware-Tasten für On/Off, Musikkontrolle (Play/Pause, Vor/Zurück) und Lautstärke. Diese sind aus schwarzem Kunststoff und haben einen guten Druckpunkt. Somit ist eine verdeckte Bedienung – z.B. in der Manteltasche – problemlos möglich. Dies erfordert allerdings etwas Übung, da die Tasten nicht ohne weiteres haptisch eindeutig ertastbar sind. Mit etwas Übung ist das allerdings kein Problem.

An der Oberseite des Players befinden sich die zwei Kartenslots, der digitale LineOut und der USB Anschluss. Unten sind die Kopfhörerausgänge: 3.5mm unbalanced und 2.5mm symmetrisch. Ebenfalls unten befindet sich auch  der analoge LineOut.

Der DX120 ist in zwei Gehäusefarben erhältlich: Sky Blue und Earth Brown. Mir persönlich gefällt das Sky Blue deutlich besser als das Earth Brown. Es ist einfach frischer, technischer, moderner. Das Earth Brown sieht dafür elegant aus. Die Qual der Wahl…
Aber egal für welche Farbvariante man sich entscheidet, der iBasso DX120 ist ein echter Handschmeichler, angenehm klein und wertig schwer. 

Die Verarbeitung ist so, wie man es von iBasso gewohnt ist – perfekt! Gleichmäßige und kleine Spaltmaße, perfekt gleichmäßige und fehlerfreie Oberfläche und Beschriftungen. Ebenso sind alle Buchsen sauber eingepasst und die Druckpunkte von allen Tasten sind identisch. 


Technische Daten

Wie immer folgt hier die Auflistung der technischen Daten.  Im Einzelnen positiv zu erwähnen ist der geringe Ausgangswiderstand von unter 1Ω, somit dürften auch empfindliche IEM rauschfrei spielen. Die Leistung von 400 mW an 32Ω sollte für die allermeisten Kopfhörer ausreichen und die lange Laufzeit sowie schnelle Ladezeit kommt dem mobilen Einsatz entgegen. Wer es genauer wissen will:

Allgemein

  • DAC: AKM AK4495
  • Auflösung: 32 Bit/384 kHz und DSD64/128
  • Kopfhörerausgang: 3,5 mm Klinke und 2,5 mm symmetrisch
  • Line-Out: 3,5 mm Klinke + koaxialer Digitalausgang
  • USB: USB Type-C mit USB-DAC mit 32 Bit/384 kHz und DSD
  • Speicher: 2 Speicherkartenslots, MicroSD bis 2 TB
  • Display: 3,2 Zoll/8,1 Zentimeter, 480 x 800 Pixel IPS-Farbdisplay
  • Gewicht: 165 Gramm
  • Maße: Breite 63 Millimeter, Höhe 113 Millimeter, Tiefe 15 Millimeter
  • Farbe: Sky Blue, Earth Brown
  • Akku: 3.700 mAh Lithium-Polymer
  • Akkulaufzeit: 16 Stunden (abhängig von Lautstärke und Kopfhörer)
  • Akkuladezeit: 2 Stunden (bei Nutzung von QuickCharge)

Kopfhörerausgang

  • Ausgangsleistung: 400 mW (32 Ω Last)
  • Frequenzgang: 10 Hz~45 kHz(-1dB)
  • THD+N: 0,00028% (ohne Last am symmetrischen Ausgang),
    0,00042% (ohne Last am unsymmetrischen Ausgang)
  • SNR: 117 dB (Symmetrisch), 115 dB (Unsymmetrisch)
  • Max. Ausgangsspannung: 3,6 Vrms (Symmetrisch), 1,8 Vrms (Unsymmetrisch)
  • Ausgangsimpedanz: Symmetrisch: 0,36 Ω, Unsymmetrisch: 0,24 Ω
  • Übersprechen: 116 dB (Symmetrisch), 115 dB (Unsymmetrisch)

Line-Out

  • THD+N: 0,00042% (ohne Last)
  • SNR: 115 dB
  • Frequenzgang: 10 Hz~45 kHz(-1dB)
  • Dynamikumfang: 115 dB
  • Ausgangsspannung: 1,8 Vrms

[Quelle: ibasso.de]


Funktionen & User Interface 

Touchdisplay

Das Display löst mit 480×800 Pixeln für einen DAP absolut ausreichend auf. Alle Inhalte werden scharf und farbenfroh dargestellt. Was aber mindestens genauso wichtig ist, ist die flüssige Umsetzung von Wischgesten in Befehle und Aktionen. Und das klappt beim DX120 richtig gut, die Performance ist super. Zu jeder Zeit ist ein flüssiges bedienen möglich.  

Bedienung

Nichts nervt mehr als Ruckeln, Aussetzer und Wartepausen beim Scrollen durch die Bibliothek. Wie bereits erwähnt ist der DX120 äußerst responsiv, zu keiner Zeit hat man das Gefühle daß irgendetwas „klemmt“. 
An dieser Stelle sei nochmal darauf hingewiesen, daß der DX120 ein reiner Player ohne Schnickschnack ist und so die gesamte Rechenleistung in die grundlegenden Funktionen geht. Kein aufgeblähtes Android oder ähnliches – Erinnerungen an den DX80 werden wach. Mit diesem feierte das Mango genannte Betriebssystem seine Premiere. Im DX120 ist es weiter gereift und kann frei von überflüssigem Ballast die Arbeit verrichten.

Software & Datentransfer

Wie alle Player muss auch der iBasso DX120 meine 200GB Speicherkarte mit rund 20.000 Musiktiteln einlesen. Das macht er recht fix, gefühlt schneller als der DX200. Gemessen habe ich die Zeit nicht. Man baut die Bibliothek ja auch nicht ständig neu auf… 

Ein paar Worte zum neuen Mango OS:
Verschwunden ist diese „Kachel“-Ansicht in den Hauptmenüs „Bibliothek“ und „Einstellungen“ – eine Besonderheit des DX80/150/200. Sie ist einer übersichtlicheren Listenansicht gewichen, die ich aber auch irgendwie langweiliger finde. Die alte Aufteilung hatte was eigenständiges, und das gefiel mir besser.

Links: DX120, rechts: DX200

Der Bedienung freilich tut das keinen Abbruch. Die Navigation ist im Grund die gleiche wie bisher. Drei Hauptscreens, die man durch Wischen von links nach rechts oder umgekehrt erreicht: Bibliothek, Now Playing und Einstellungen. Das „Quick“-Menü erreicht man jetzt nicht mehr mit einem Wisch vom oberen Bildschirmrand nach unten. Hierfür gibt es nun ein extra Symbol in der Now-Playing Ansicht.

Das Scrollen durch lange Listen ist allerdings noch verbesserungsbedürftig. Es ist kein dynamisches, beschleunigtes Scrollen möglich so wie man es von z.B. den Apple Geräten kennt. Eine schnelle Wischgeste löst zwar ein schnelleres Scrollen über mehrere Screens hinweg aus, jedoch stoppt die Bewegung ruckartig und läuft nicht langsam aus. Das macht der DX200 zwar auch so, aber dort ist es flüssiger und nicht ganz so ruckartig. Auch ist der Scrollbalken am rechten Rand der Liste nicht anfass- und zum schnellen Scrollen verschiebbar. Ich gehe davon aus, daß iBasso dies in künftigen Updates fixen wird.

Ein weiteres, großartiges Feature hat der DX120 vom DX80 geerbt: Er wird unter macOS im Gegensatz zum DX200 – wo mir dieses Feature unglaublich fehlt – als Laufwerk gemountet, so daß der Speicher systemweit und ohne Zusatzsoftware zur Verfügung steht. Top! Warum kann das der DX200 nicht?

Die Entscheidung, dem DX120 zwei microSD Kartenslots zu verpassen, war mangels Streamingmöglichkeiten durchaus konsequent und sinnvoll. So kann der Pure-Player bis zu 4TB an Speicher fassen – Gigantisch! 

Filter & Sound Modes

Wie der DX200 verfügt auch sein kleiner Bruder über verschiedene digitale Filter. Die Klangveränderungen sind im besten Falle subtil, oft höre ich keine Unterschiede.
Zusätzlich gibt es nun auch noch verschiedene „Sound Modes“: Original, Classical, Natural, Referenz und Traditional. Auch hier ist eine Änderung des Klanges (für mich) nur sehr schwer herauszuhören – wenn überhaupt. Trotzdem prima, diese Möglichkeiten zu implementieren. Ich werde ebenfalls weiter experimentieren.
Stärkeren Einfluss auf den Klang nimmt man mit dem 10-Band Equalizer. Hier stehen neben der individuellen Einstellung fünf Presets zur Verfügung.

Leistung & DAC

Der DX120 verfügt über zwei Gain-Stufen, bei denen die zweite Stufe meinen HD800S mit 300Ω noch absolut ausreichend antreibt. Für die meisten InEars und niederohmige Kopfhörer dürfte die erste Stufe bereits ausreichen, um mit ungesunden Lautstärken zu hören. Also Obacht! Wir haben nur das eine Gehör, achtet drauf!
Nett gemacht ist übrigens die Anzeige der Lautstärke auf dem Display: Hier drehen sich zwei gegenläufige Skalen in Form von Viertelkreisen in der rechten, unteren Ecke – sieht cool aus! 

Der iBasso DX120 kann selbstverständlich auch als reiner DAC/AMP am Rechner eingesetzt werden. Am iMac funktioniert das wie gewohnt ohne Treiber und Probleme – einfach per USB anschließen und der Mac erkennt ein neues Audiogerät. Kopfhörer dran und genießen!

Akkulaufzeit

Auch hier liefert der DX120 ab: Rund 15h sind locker drin bei moderater Lautstärke und auf Low-Gain. Schnell geladen über USB-C mit Quick-Charge – mit entsprechendem Ladegerät – ist er auch noch. 


Fotos GUI

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Klangeigenschaften

Einen hochwertigen DAP klanglich zu beschreiben und in Vergleich zu anderen, ebenso hochwertigen Geräten zu setzen, ist eine schwierige Aufgabe. Zum Einen sind die Unterschiede ab einem gewissen Level nicht mehr riesig, sondern eher subtil. Zum Anderen ist das klangliche Empfinden immer höchst subjektiv, so daß ein „der Player klingt fantastisch“ für Leute, die sich eine Anschaffung überlegen, nicht sehr zielführend ist. 
Also, folgendes: Der iBasso DX120 ist ein klanglich unauffällig, d.h. er kommt seiner Aufgabe, nämlich digital gespeicherte Musik in analoge Signale zu wandeln (DAC-Teil) und sie dann verstärkt auszugeben (AMP-Teil) vermeintlich vorbildlich nach. Warum vermeintlich?

Nun, ich empfinde die vom DX120 wiedergegebene Musik als frei von Färbungen oder Betonungen zu Gunsten eines bestimmten Frequenzbereiches. Technisch messen kann ich das nicht. Insofern kann ich sagen, daß der DX120 eine neutrale Klangreproduktion gewährleistet. Ich höre keine groben Unterschiede zum DX200, beide Player haben einen kraftvollen, detailreichen und musikalischen Klang.

Im Vergleich zum Smartphone fällt die klangliche Überlegenheit sofort auf, denn auch wenn der Klang aus z.B. einem iPhone alles andere als schlecht ist, so toppt ein dedizierter DAP dieses um Längen. Vor allem lassen sich Unterschiede bei Detailauflösung, Separation, Bühne und Transparenz ausmachen. Aber auch die höhere Leistung lässt sich ungeachtet der dadurch zu erzielenden, höheren Lautstärke auch an einem anderen Detail feststellen: Insgesamt klingt die Musik aus einem DAP viel kräftiger und definierter. Der Verstärker muss hier schließlich auch bei leistungshungrigen Kopfhörern nicht an seine Grenzen gehen.


Fotos:

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Fazit

Der iBasso DX80 war mein erster „richtiger“ DAP und eröffnete mir den Eintritt in eine faszinierende Technik-Welt. Nun, er hat seinen Meister gefunden. Denn der DX120 trägt unbestreitbar seine Gene, übertrifft ihn aber in fast allen Belangen. Klanglich noch auf Augenhöhe, bietet der DX120 mehr Design, mehr Funktion, mehr Laufzeit und mehr Gesamtpaket. 
Mehr DAP braucht also kein Mensch? „Brauchen“ ist in diesem Bereich die falsche Vokabel. Sicher „braucht“ will der ein oder andere mehr – z.B. das letzte bisschen Musikqualität, Wireless-Funktionen oder ein erweiterbares Betriebssystem..
Wer aber einen einfachen und puristischen Musikplayer ohne Streaming bzw. generell ohne Netzwerkfähigkeit, dafür aber viel Power, mit präzisem und kraftvollen Sound, einen runden Bedienkonzept und langer Laufzeit sucht, der wird den DX120 lieben. Als leichte und handliche Musikmaschine für unterwegs ist er dem DX150/200 überlegen, ohne klanglich große Abstriche machen zu müssen.


Der iBasso DX120 wurde mir für diesen Test vom deutschen iBasso Vertrieb NT-Global leihweise zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

iBasso DX120 | Bewertung

9.3

Sound

9.3/10

Verarbeitung

9.5/10

Bedienung

9.0/10

GUI / Software

9.0/10

Preis/Leistung

9.5/10